Hallo Forum,
seit einem knappen Monat habe ich jetzt ein
XMG PRO 15 M 19 als Nachfolger meines betagten XMG A522 im Hause und möchte einige Eindrücke zum Besten geben, die ich in dieser Zeit gesammelt habe. Das Nachfolgende soll ausdrücklich keine umfassende Betrachtung sein, sondern nur ein paar mir persönlich begegnete Aspekte auflisten.
The GoodBestellung und LieferungBestellung und Lieferung des Geräts waren problemlos. Wenn man die vollmundig angekündigte Lieferfrist von "maximal drei Tagen" in der Bestätigungs-EMail von Schenker nicht so ganz wörtlich nimmt und ein Wochenende hinzugibt, dann war die Lieferung sogar termingerecht.
Verpackung und Lieferumfang (SSD-Schauben im extra-Tütchen!) waren vorbildlich.
KonfigurationDie flexiblen Konfigurationsoptionen im bestware-Shop halte ich für einen starken Punkt. Da ich einige Komponenten einbauen wollte, die zum Zeitpunkt meiner Bestellung nicht im Shop verfügbar waren (Intel Wi-Fi 6 AX200) bzw. die formale Spezifikation sprengen (2,5" SATA-HDD mit 9,5mm Höhe) habe ich das Notebook halt ohne WLAN bestellt und selbst nachgerüstet. Dank der äußerst kompetenten Beratung durch
XMG|Tom hier im Forum hat das alles problemlos geklappt.
Die 9,5mm HDD braucht längere Schrauben vom Typ M2x6 oder M2x8, um die Mini-Platine mit dem SATA-Anschluss festzuschrauben, die einzelne Schraube, die den HDD-Rahmen hält, kann bleiben.Das Öffnen des Gehäuses zu Wartungszwecken ist ein Thema für sich -
siehe unten.
Display, Tastatur, TouchpadDas FullHD-Display empfinde ich als sehr angenehm - hell, subjektiv gleichmäßig ausgeleuchtet und ohne Pixelfehler. Die nutzbare Fläche hat sich gegenüber meinem alten A522 aufgrund der viel schmaleren Display-Ränder (ca. 7mm) deutlich vergrößert.
Die Tastatur ist präzise, gibt gute Rückkopplung und erlaubt ein flüssiges Schreiben (auch 10 Finger blind). Einzeltastenbeleuchtung ist ja nett, aber für mich aus vorstehendem Grund wenig relevant.
Die Tastatur wird bei lang andauernder starker Belastung des Notebooks mit der Zeit spürbar, nach meinem Empfinden aber nicht unangenehm warm.
Das Touchpad ist gegenüber meinen bisherigen Erfahrungen ungewöhnlich glatt, aber präzise und nach kurzer Eingewöhnung auch sehr angenehm.
Der Fingerprint Reader ist ein Thema für sich -
siehe unten.
Komponenten und SchnittstellenDie Ausstattung bei Komponenten und Schnittstellen (i7-9750H, RTX 2060, 2 x DDR4-SODIMM, 2 x M.2 SSD, 1 x 2,5" HDD, Wi-Fi 6, 2 x USB-C 3.1 Gen 2, Thunderbolt 3, Mini-DP, HDMI 2.0, FPR, etc.) ist nach aktuellem Stand für mich über jeden Zweifel erhaben.
Leistung und LautstärkeDa ich persönlich keine High-End-Spiele spiele, sondern mich mit Compilern und sonstigen Entwicklungswerkzeugen vergnüge, bin ich mit i7-9750H, 32 GB RAM, der RTX 2060 und zwei NVMe-SSDs sehr gut bedient. Keine weiteren Wünsche offen.
Das Notebook ist im Office-Betrieb nicht lautlos, da die Lüfter nie ganz zum Stillstand kommen, aber sehr erträglich leise (Entertainment-Profil ohne eigene Optimierungen). Unter CPU-Last touren die Lüfter vernehmlich auf, bleiben aber unaufdringlich. Kommt noch GPU-Last dazu, dann wird das Lüftergeräusch nachdrücklich, wie auch nicht anders zu erwarten. Die Übergänge zwischen den Lüftergeschwindigkeiten sind dabei kontinuierlich und damit angenehmer als die abrupten Wechsel, die ich von älteren Notebooks kenne.
The IndeterminateÖffnen des GehäusesIm Vergleich zu früheren Modellen - XMG A522, XMG A507 - ist das Öffnen des Gehäuses im XMG PRO 15 tatsächlich etwas frickelig. Insgesamt 14 (vierzehn!) Schrauben sind in der Unterschale zu lösen, danach muss mit einem dünnen Stift (z.B. stumpfe Seite eines abgebrochenen Zahnstochers) durch ein Loch von hinten die Tastatur abgehoben werden, um zwei weitere Schrauben unterhalb der Tastatur zu lösen. Immerhin - die drei Flachbandkabel zwischen Tastatur und Gehäuse müssen entgegen der Anleitung im Wartungshandbuch für einfache Aufrüstarbeiten nicht gelöst werden, da sie lang genug sind, um die Tastatur leicht nach hinten zu schieben zu können.
Auch das Lösen der Plastiknasen rings um den Rand der Unterschale herum war bei mir etwas hakelig und ließ insbesondere an der Rückseite die Sorge aufkommen, dass etwas abbrechen könnte. Mit viel Geduld hat dann aber alles doch unfallfrei geklappt.
Hat man das Gehäuse erst einmal offen, ist der Zugang zu RAM, M.2-SSD-Slots, WLAN-Slot und 2,5" HDD-SATA-Anschluss aber völlig frei.
UndervoltingDas Schenker Premium-BIOS bietet einen sehr komfortablen Einstieg ins CPU-Undervolting und damit eine einfache Möglichkeit zur Verbesserung der Temperaturen bzw. Emissionen. Bei mir ist hier aber schon vor Erreichen der angeblich "sicheren" Grenze von -100mV Schluss, nämlich bei -90mV. Weniger Spannung führt in MemCheck86 zu Fehlern und in Windows 10 zu Abstürzen.
Entweder ich habe hier bei der Silicon Lottery ein durchwachsenes Los gezogen, oder der Einbau des zweiten RAM-Moduls hat Folgen gehabt - oder vielleicht auch das letzte BIOS-Upgrade,Quote from: der Ich on August 19, 2019, 20:51:06
Ich hab das Problem nach mehreren BIOS/EC up- und downgrades lokalisiert, es liegt am BIOS 1.07.12RTR2, mit dem alten 1.07.07RTR1 liegt der Uncoreverbrauch bei nur 5 Watt.
denn meine allererste Windows 10 Testinstallation noch mit nur einem RAM-Modul und altem BIOS lief auch mit -100mV erfolgreich durch.
The BadBislang ist mir nichts aufgefallen, was ich am XMG PRO 15 M 19 schlecht fände. Ist schon klar - das Gerät habe ich mir nach langer Überlegung ausgesucht, und jetzt bin ich natürlich nicht unvoreingenommen.
The UglyFingerprint ReaderDie Erkennungsrate des Fingerprint Readers im XMG PRO 15 M 19 ist
großer Mist, und das erbost mich nicht wenig. Der tolle stylische Hinterglas-Reader im PRO 15 produziert
für jeden meiner Finger locker mehr als zwanzig Erkennungsfehler in Folge - es ist geradezu ein Wunder, wenn es doch mal klappt. In diesem Zustand kann ich dem weiter oben in diesem Thread anonym zitierten Supportmitarbeiter nur beipflichten, der den FPR für ein "Gimmick" ohne echte Funktion hielt.
Die Verwendung des Fingerprint-Readers zum Login ist für mich wichtig, da ich mehrere lokale Accounts verwende und mich zwischen diesen häufig hin- und hermelde. In der Vergangenheit habe ich mich schon einmal wegen eines fehlenden FPR gegen die Ablösung meines A522 durch ein neueres Gerät entschieden.
Zum Vergleich: In meinem A522 kommt es gelegentlich vor, dass ein Finger-Scan fehlschlägt, und in seltenen Fällen auch einmal die Wiederholung. Beim dritten Mal klappt es aber praktisch immer.
@XMG|Tom - wenn das tatsächlich an einem Firmware-Kalibrierungsfehler auf Seiten von Synaptics liegt, dann wäre ich an einer Korrektur
sehr interessiert.
FazitAlles in allem bin ich
mit Ausnahme der völlig indiskutablen FPR-Performance mit dem XMG PRO 15 M 19 sehr zufrieden und habe nach inzwischen sieben Jahren nun den Nachfolger für mein A522 gefunden.
So long,
Igor