Quote from: XMG Community on June 05, 2019, 12:28:26
Hallo lappyluke,
vielen Dank für deine Bilder. Für alle Mitleser müss man natürlich klarstellen, dass solche Bilder (Kamera-Automatik auf schwarzen Bildschirm gerichtet) immer massiv überbelichtet sind. Wenn man das Gerät vor eigenen Augen hat, sieht das ganz anders aus.
QuoteSollte ich das Gerät umtauschen und hoffen, dass ich eins mit einem besseren Display bekomme?
Nein, soweit ich das erkenne ist das Bleeding in deinen Bildern relativ normal. Die Wahrscheinlichkeit, dass du bei einem Barebone-Tausch ein Panel mit weniger Bleeding erwischt, ist extrem gering. Von daher würde ich davon eindeutig abraten.
Fakt ist: alle IPS-Panels mit dünnem Bildschirmrahmen haben gewisses Bleeding. Da der Markt nach immer dünneren Laptop-Gehäusen schreit, bauen die Hersteller hier massiv auf Oberkante Unterlippe um noch ein paar Millimeter zu sparen. Das betrifft sowohl die LCD-Panels selber, als auch die Display-Deckel-Einrahmungen, die immer dünner werden müssen. Auch viele Desktop-Monitore sind davon betroffen.
Die Qualitätskontrollen der LCD-Panel-Lieferanten lassen so etwas auch ungesehen durchrutschen. Nach mir vorliegenden Informationen, sieht die Kontrolle so aus: man nimmt einen 5% ND-Filter. Wenn dahinter kein Bleeding mehr zu erkennen ist, gilt das Panel als "innerhalb der Specs".
ND-Filter kennt man aus der Fotografie. Ein 5%-ND-Filter ist eine Glasscheibe, welche 95% des Lichtes abblockt. Dass dahinter dann kein Bleeding mehr erkennbar ist, wundert kaum. So machen es sich die Hersteller ziemlich leicht. Da dies aber nun mal deren offizielle Specs sind, haben wir dagegen keine Handhabe.
Richtig Abhilfe schaffen hier langfristig nur neue Technologien: zum Einen das OLED-Panel wie wir es inzwischen im SCHENKER COMPACT 15 als mit UHD-Auflösung bringen. Das hat kein Bleeding, kein Leakage, kein Halo... es ist perfekt. Aber auch sehr teuer.
Zweitens: im Desktop-Bereich gibt es jetzt Panels mit Micro-LED-Backlight, welche ebenfalls ohne Bleeding auskommen. Habe auf der Computex selbst eines gesehen und war beeindruckt. Aber diese Micro-LED-Panels sind vermutlich auch nicht mit den Bauhöhen zu realisieren, die bei Laptops erforderlich sind. Von daher ist mir derzeit nicht bekannt, dass solche Panels in Laptop-Formaten geplant sind.
Mit anderen Worten: sorry, aber bei normalen IPS/AHVA-Panels lässt sich ein bißchen Bleeding nicht vermeiden.
Meine persönliche Einschätzung: nach einer kurzen Weile fällt das aber sowieso nicht mehr auf, zumal es eher selten vorkommt, dass man einen komplett schwarzes Bild bei voll aufgedrehter Hintergrundbeleuchtung für längere Zeit anschaut. Schaut man Filme und Serien im 16:9-Format, hat man eh keine schwarzen Streifen mehr. Und selbst wenn man Filme im Ultrawide-Format (21:9 oder ähnlich) anschaut, sollte man die Bildschirmhelligkeit dimmen, wenn man unbedingt im dunklen Zimmer sitzen will. Ansonsten ist es generell besser für die Augen, ein wenig gedämmtes Licht im Zimmer anzulassen - und dann fällt auch ein Bleeding nicht mehr stark auf.
Moderate Grüße,
XMG|Tom
Hallo Tom,
vielen Dank für deine Ausführungen.
1. Zum BLBMir war bewusst, dass man bei der IPS-Panel Technologie oftmals ein gewisses Maß an Backlight-Bleeding vorfindet.
Ich war dennoch erschrocken als ich die ungleichmäßigen Verfärbungen auf meinem Display bei meinem Test vorfand und bin nun schon die ganze Zeit am suchen und vergleichen, was denn ein annehmbares Level des Backlight Bleeding ist, das man ertragen muss.
Zugegebenermaßen, die Kamera verstärkt den Effekt definitiv, wobei es auch auf die Bereiche in den Bildern ankommt: ich habe die Vermutung, dass die Verfärbungen in den Ecken z.B. eher Blickwinkel-abhängiges "IPS-Glow" sind und durch das Foto sehr verstärkt werden (also im täglichen Gebrauch eher nicht so bemerkbar sind) und der eigentliche Effekt ist, der der Technologie geschuldet ist.
Wohingegen die Flecken am unteren Bildschirmrand aber konstantes "Backlight Bleeding" sind und durch einen zu hohen Druck durch das Bildschirm-Gehäuse bedingt sind (drückt man mit dem Finger auf ein Display erkennt man denselben Effekt), also nicht zwangsweise durch "IPS" bedingt sondern durch evtl. falsche Assemblierung der Display Einheit entstehen.
Diese Bereiche sind im täglichen Gebrauch n.m.E. schon sichtbar wenn man nun dunklere Spielszenen hat oder Filme/Serien darauf schaut.
Und das empfinde ich schon als störend - ich finde es daher auch schade, dass man bei so einem Preis, den man für diese Gaming Laptops nunmal zahlt, mit einem beschädigten bzw. "unperfekten"Bildschirm leben soll.
Du sagst das BLB auf den Bildern sei
"relativ normal".
In dem
Asus-ROG-Strix-Scar-II-GL704GM ist das Display "B173HAN04.0" ebenfalls verbaut. Im Review sieht man unter Display ein Foto vom BLB Test (s.u.), dort ist das so gut wie nicht vorhanden, man kann nur winzige Bereiche am unteren Bildschirmrand erkennen (BLB). Die großflächigen Verfärbungen in den Ecken der Bilder meines Displays, welche meiner Vermutung nach IPS-Glow sind, sind dort überhaupt nicht vorhanden.
> BILD <Könntest du auf diese Vermutung einmal eingehen und sagen, was auf den Bildern IPS Glow und was tatsächliches Backlight-Bleeding ist?
EDIT:
2. Zum ChassisMir ist aufgefallen, dass sich das Chassis an den Rändern ziemlich scharfkantig anfühlt, als ob an der Verbindungsstelle vom Metal der Handballenablage und dem Plastik der Unterseite etwas Metal übersteht.
Diesen Bereich meine ich: https://imgur.com/a/HI4PTgS
Außerdem ist mir folgendes aufgefallen:
Das Display Panel hat ja auf der Innenseite des Laptops (aufgeklappt)
eine Displayverkleidung aus Plastik. Darauf sind ja auch diese schmalen Gummistreifen zum Schutz beim Zuklappen.
Hier, das meine ich: https://imgur.com/a/nqNfgY6
Es scheint mir als wäre diese Verkleidung recht lose, man kann es zu den Seiten hin und herschieben.
Wenn man leicht mit dem Finger auf diese Streifen tippt hört man auch ein "Klacken", als ob es locker wäre.
Ist das normal/soll das standardmäßig so sein?
Lichterloh blutende Grüße,
der Luke