Sicherheit: HP installiert Telemetrie-Datensammler ohne Einwilligung der Nutzer

[Redaktion]

Wiedereinmal kommt ein PC-Hersteller mit einer Negativmeldung zum Thema Datensicherheit in die Schlagzeilen. Diesmal ist der weltgrößte PC-Hersteller HP der Übeltäter, denn anscheinend installiert HP seit einigen Tagen eine Software auf HP-PCs, die ohne Nutzer-Einwilligung Daten sammelt.

https://www.notebookcheck.com/Sicherheit-HP-installiert-Telemetrie-Datensammler-ohne-Einwilligung-der-Nutzer.267352.0.html

[RobertJasiek]

Ich hatte es prophezeit, dass man bald keinem Hersteller fertiger, nicht selbst zusammengebauter Computer mehr trauen könne, weil alle den gleichen Fehler vorinstallierter oder an zentraler Stelle eingesetzter Malware machen. Meine unvollständige Liste solcher Hersteller umfasst mittlerweile Magix (Fehleranalysetool als Spyware), Sony (hardwarezerstörerische Firmware in Music-CDs), Lenovo (Spyware-Zertifikat), Apple (iTunes verhält sich als Malware), Google (Telemetriedatensammlung in Android), Microsoft (Windows 10 Home / Pro sammelt selbst nach wochellangem Konfigurationsaufwand immer noch Telemetriedaten und das ist keine Rechtfertigung für andere Hersteller, Gleiches oder Schlimmeres zu tun), Intel (Management-Firmware), Dell, OnePlus (Spyware), weitere Chinahersteller und nun auch HP (Spyware).

Da die Hersteller sich kriminell verhalten, gibt es nur drei Mittel, das ändern: 1) den Rechtsweg bestreiten, um die verantwortlichen Manager verurteilen zu lassen, 2) Parteien wählen, die die Gesetzeslage präzisieren bzw. verschärfen, und 3) die Produkte solcher Hersteller nicht zu kaufen (was immer schwieriger wird).

Die Notlösung von Deinstallation / Zähmung mancher Malware löst das Problem jedenfalls nicht wirklich, da sie vorher schon aktiv ist. In manchen Fällen hilft es, vor dem ersten Gebrauch eines Computer Betriebssystem und nur die wesentlichen Treiber frisch neu zu installieren. Das setzt voraus, dass Firmware oder zentrale Treiber nicht betroffen sind und die Hersteller eines Computers und seiner Komponenten alle Treiber lauffähig zur Verfügung stellen (was bei weitem nicht immer der Fall).

Die Hersteller führen Krieg gegen die Rechte der Endverbraucher, die sich also mit Rechtsmitteln wehren müssen. Es muss die Hersteller mehr an Gerichtskosten und Strafen kosten, als durch Malware nutzen, dass sie sie einsetzen. Nur dann werden sie alle dauerhaft lernen.

Gleiches gilt auch für Dienstleistungsfirmen wie Facebook und Twitter. Von Staaten mit Einfluss auf Hard- und Software (Nordkorea, China) und Staaten mit Geheimdiensteinfluss auf umlaufende Daten (USA, Großbritannien usw.) und deren Kooperierenden (Deutschland usw.) ganz zu schweigen.