Hallo,
ich habe keinen Testvorschlag Richtung Hardware, sondern Richtung Benchmarktests.
Es würde mich freuen wenn ihr mit all euren Möglichkeiten und Wissen einmal die Möglichkeiten und Grenzen all der verschiedenen Laptoparten klarer raus arbeiten würdet. Aus meiner Sicht ist das ein ziemlich umfangreiches Thema und deswegen will ich hier meine Gedanken, die mich derzeit im Rahmen einer Neuanschaffung beschäftigen klar darstellen und dabei halbwegs herausarbeiten was mir fehlt.
Hintergrund: Ich habe von 2004 bis 2011 einen Dell D800 hauptsächlich stationär benutzt und mich danach dann entschieden auf Desktop zu wechseln, weil der Dell D800 mich mit seinem ruckhaft voll loslaufenden Lüfter, sowie dem im Sommer sehr oft laufenden Lüfter, aber auch mit der permanent surrenden HDD in meiner Konzentration gestört hat, teilweise richtig auf die Nerven gegangen ist. Des Weiteren war er verdammt schwer, voluminös und konnte am Akku vielleicht nur bis zu 3 Stunden arbeiten.
Beim Desktopkauf habe ich bewusst auf Geräuscharmut geachtet und bin seither mit einem i3-2100 betrieben an einem 40" 1920x1080 Fernseher ziemlich glücklich verheiratet (läuft 10-16 Stunden pro Tag für Internet, Office und Video Streaming).
Meine Tochter nutzt seit 2010 einen 15,6" i3 Laptop, der jetzt im Rahmen von Studiumstart ersetzt werden soll (Akku defekt).
Überlegungen:
Anfangs habe ich nach einem gleich aufgebauten Nachfolgegerät gesucht, d.h. 15,6". Beim Suchen nach Lösungen bin ich dann auf die 13" Klasse gestoßen mit den 3 markanten Vertretern Dell XPS 13, Apple MacBook Pro 13" sowie dem Asus UX305CA. Jede dieser 3 Maschinen bietet mir entsprechend meinen Erfahrungen mit dem 2004-er Dell D800 gegenüber einem modernen 15,6"-er bezüglich Mobilität einen erheblichen Zugewinn.
Beschäftigung mit den 4 Möglichkeiten 1) relativ billigem 15,6" Laptop, der aber größer & schwerer ist und in der Regel keine taglangen Akkulaufzeiten bietet, 2) dem Dell XPS 13 der bei prinzipiell zu 15,6" vergleichbaren Leistungsdaten eine extrem reduzierte Fläche (Breite x Tiefe) aber auch geringeres Gewicht sowie insbesondere taglange Akkulaufzeit versprach, 3) dem Apple MacBook Pro 13" der mit Late 2016 bezüglich Fläche zum Dell XPS 13 aufgeschlossen hat, schon seit längerem mehr als einen vollen 8-Stunden Arbeitstag am Akku bot sowie in der Summe seiner Eigenschaften die sicherlich beeindruckendste Maschine ist, aber auch zum beeindruckendsten Preis und vor allem verbunden mit dem Nicht-Mainstream MacOS sowie 4) dem Asus UX305CA, der einzigen Maschine die durch Einsatz von leistungsschwächeren Core-m Prozessoren ohne Lüfter auskommt, hat mich schlussendlich dazu gebracht für meine Tochter nicht mehr Richtung 15,6" zu gehen, sondern eher Richtung 2 Computer, die die ganz unterschiedlichen, sich ja teilweise klar widersprechenden Anforderungen erheblich besser abdecken (ein Laptop kann nicht leistungsstark sein und gleichzeitig die längsten Akkulaufzeiten haben, denn das wäre als ob man bei einem leistungsstarken Porsche fordert, dass der mit dem Benzinverbrauch eines Polo zurecht kommen muss).
Grund: Ein 15,6" Laptop der 600€ Klasse deckt zwar ein ganz Teil Bedürfnisse ab, aber er hat trotzdem recht viele Defizite. Er bietet keine taglange Akkulaufzeit, im Bereich Videobearbeitung und Spiele stößt er schnell an Grenzen, weil er immer Lüfter hat kann er keine Anforderung wie geräuschlos erfüllen und bezüglich seines Volumens und Gewichtes ist er vielleicht als transportabel anzusehen aber nicht wirklich Richtung Mobilität optimiert.
Entsprechend diesen vielen Gründen ist aus meiner Sicht heutzutage folgende Aufteilung viel sinnvoller:
Computer 1: Ein lüftungsloser und damit geräuschloser Laptop, wo ich derzeit Asus UX305CA, Asus 360CA sowie ein bisschen noch Apple MacBook 12" betrachte.
Computer 2: Ein stationärer Desktop (eventuell auch großer Laptop), der betrieben an einem sowieso vorhandenen Fernseher dann all das abdecken soll, was der lüftungslose Laptop aufgrund seiner Limitierungen nicht oder schlecht kann. Das heißt der Desktop soll Bild- und insbesondere Videobearbeitung machen, wo ein großer Bildschirm in Fernsehqualität gegenüber einem kleinen 13" Laptop grundsätzliche Vorteile bietet. Er soll auch die die Daten des Laptops, der der eigentlich Hauptcomputer sein soll, sichern. Und er soll all den Schnittstellenbedarf abdecken, den der Laptop aufgrund der immer weiter fortschreitenden Miniaturisierung immer schlechter abdeckt/abdecken kann. Im Moment bei meiner Tochter nicht angedacht sind Videospiele, aber auch hier bietet der Desktop prinzipiell alles, während die 13"-er Laptops genauso wie die meisten 15"-er mehr oder weniger die Segel streichen.
Meine Tochter hat an ihrem 2010-er i3 15,6" Laptop wohl erhebliche Wartezeiten wenn viele Internetfenster gleichzeitig auf sind und hat mir die Frage gestellt, würde der z.B. für Arbeit in der Unibibliothek sehr interessante Asus UX305CA/UX360CA, weil über lüfterlos ja geräuschlos, ihr mit seinem schwächeren Core-m trotzdem z.B. die Möglichkeit bieten, 100 Internetseiten gleichzeitig auf zu haben und praktisch verzögerungslos von einer Seite zur nächsten Seite switchen. Ich habe versucht eine Antwort auf diese Frage zu finden, bin bis jetzt aber gescheitert, denn was normalerweise an Tests gefahren wird sind ganz allgemeine Test die einen prinzipiellen Eindruck über die Leistungsfähigkeit von CPU oder GPU geben, aber in Richtung viele Internetfenster wüsste ich noch nicht mal ob hier die CPU, die GPU oder RAM Größe in Verbindung mit Festplatten-/SSD-Geschwindigkeit die entscheidende Rolle spielen, denn an meinem Desktop i3-2100 habe ich in der Regel immer 60 Fenster gleichzeitig auf (ungefähr gleichmäßig verteilt auf Edge, Firefox und Chrome) und nur zuletzt als ich mal um einiges über 100 Fenster hinausging fielen mir leicht verzögerte Reaktionen auf. Im Rahmen von Optimierung in Richtung auf Störgeräusche, taglange Akkulaufzeit sowie leichte Transportierbarkeit muss man im Bereich CPU-/GPU-Rechenleistung Kompromisse eingehen. Aber bevor man den für sich optimalen Kompromiss festlegt müsste man relativ konkret wissen, wo sind die Grenzen/Einschränkungen beim Internet, wo sind die Grenzen/Einschränkungen bei Office, wo sind sie beim Videostreaming oder Ansteuerung eines externen Fernsehers/Displays. Und hier würde mich nicht nur interessieren wo die Unterschiede zwischen Core-i und lüfterlosem Core-m liegen, sondern in Richtung geringere Kosten natürlich auch die Unterschiede zu Pentium oder ganz extrem zu Atom.
Die beste Information dazu, die zumindest etwas obige Grenzen/Einschränkungen zeigt, habe ich nach langem Suchen in einem PowerPoint Chart von Asus selber gefunden, wo der UX305 mit 8GB RAM sowie 256GB SSD verglichen wurde mit einem klassischen System viel leistungsstärkerer 15W i5 mit 4GB RAM sowie 500GB HDD. Und zwar verglichen bei der Öffnung von Outlook 2010, bei der Öffnung eines gewaltigen 300MB PowerPoint Files und bei der Öffnung eines ebenfalls gewaltigen 28MB Excel Files. Für viele ,,Experten" wäre sicherlich der viel rechenstärkere i5 der klare Gewinner, aber da das eine Promotion für die Einführung des UX305 war sollte es niemanden überraschen dass das modernere m3-System in jeder Disziplin klar schneller war, sicherlich stark unterstützt durch die SSD.
Meine Tochter wird auch einen neuen Fernseher bekommen und bei denen ist zurzeit 4k State-of-the-Art. Einen lüfterlosen und damit geräuschlosen Laptop kann man ideal als Videostreamer nutzen und mit der gewaltigen Entwicklungsarbeit von Intel im Bereich der GPUs sieht es für mich so aus als ob zumindest Core-i, eventuell aber auch der lüftungslose Core-m aktuell in der Lage sind 4k Streaming zu unterstützen oder sogar einen externen 4k Fernseher als 4k Bildschirm mit 60Hz anzusprechen. Aber können die PCs das Bildsignal der Intel Chips auch an den Fernseher weiterleiten? Hier ist der durch die Schnittstellen ICs unterstützte Standard wichtig. HDMI kann 4k mit 60Hz wohl erst ab Standard 2.0. Die älteren 1.4a und 1.4b Standards unterstützen wohl nur 24 bzw. 30Hz. Die bei kleinen Laptops immer öfter anzutreffende kleine USB 3.1 (Type-C) Schnittstelle hat mit Gen1, Gen2 sowie Thunderbolt 3 wohl auch ganz unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten und wenn ich es richtig verstehe ist zurzeit nur USB-C mit Thunderbolt 3 Unterstützung zukunftssicher in Richtung 4k (kann 2 4k Bildschirme gleichzeitig ansprechen). Versuche ich bei einem spezifischem Laptop klar seine Grenzen in Richtung 4k Display/Fernseher festzulegen stoße ich aber doch schnell an Grenzen, denn Herstellerangaben sind unvollständig und Testberichte geben kaum klarere Angaben.
Zusammengefasst:
Um im Bereich Laptop halbwegs Übersicht zu bekommen sind Benchmarktests ganz anderer Art nötig als normalerweise üblich. Fast jeder Testbericht kommt zur Schlussfolgerung Laptops sind nicht gut für Spiele geeignet und dennoch wird dieser Punkt relativ ausführlich getestet und kommentiert. Stellt man sich jedoch die Frage wie viel Einschränkungen gehe ich mit einer Forderung nach lüfterlosem Laptop oder sogar billigem Atom basierten Laptop für den eigentlichen Einsatzzweck von Laptops, nämlich Office, Internet und Videostreaming ein, wird man kaum Angaben finden und ich kann nicht wirklich verstehen warum das so ist.
Aufgrund immer besser werdender Chips können kleine Laptops immer mehr auch im Bereich Bildbearbeitung und als am meisten fordernd sogar Videobearbeitung (wenn ich es richtig verstanden habe, kann ein MacBook Pro 13" das ansatzweise) und auch dafür würde ich mir spezifische Benchmarktests wünschen.
Die Benchmarktests sollten dabei idealerweise derart gesetzt sein, dass sie die Bandbreite der Maschinen von Atom über Pentium über lüftungslose Core-m bis hin zu 15/30W Core-i Laptops abdecken, so dass ich relativ leicht das für meine spezifischen Ziele ideale System festlegen kann.