Quote from: 92Ineluki on January 25, 2017, 18:27:36
Liebes Schenker Team,
gibt es von euch noch eine Erklärung zu der ungewöhnlich hohen CPU Temperatur?
Ja.
Schon beim Launch von Kaby Lake wurde deutlich, dass Intel die Mehrleistung gegenüber Skylake vor allem durch höhere Temperaturen erkauft hat, auch wenn die TDP des i7-7700HQ mit 45W nominell die gleiche geblieben ist.
Auch wenn eine Kern-Temperatur von 100°C nach extrem viel klingt – sie liegt exakt innerhalb der Spezifikationen von Intel. Mit anderen Worten: die CPU taktet sich selber runter, bevor sie zu heiß wird.
Hinzu kommt: wir müssen unterscheiden zwischen einem synthetischen Stress-Test wie Furmark+Prime und realen Gaming-Anwendungen, wie bereits von Queeg angedeutet:
Quote from: Queeg on January 25, 2017, 19:16:13
Es wäre zu klären, ob im Test nicht Äpfel mit Birnen verglichen wurden.
Der Prime95-Stresstest ist in neueren Programmversionen wegen intensiver AVX2-Nutzung sehr viel anspruchsvoller geworden. Falls die NBC-Tester Prime95 im Lauf der Zeit upgedatet haben, dann sind die Ergebnisse nicht mehr vergleichbar.
Neuere Versionen von Prime95 führen inzwischen auch AVX-Code mit 100% auf der FPU aus (,,Floating-Point-Unit", ein Co-Prozessor in der CPU) und erzeugen dadurch unrealistisch hohe Temperaturen – das ist mit Gaming meist nicht zu vergleichen. Durch die Nutzung von AVX und den Ausbau der FPU seitens Intel geht die Schere zwischen Prime95 und realen Gaming-Anwendungen oft weit auseinander. Die letzte Version von Prime95, die noch ohne AVX-Nutzung auskommt, ist Version 26.6 – weitere Infos dazu gibt es bei Tom's Hardware:
http://www.tomshardware.co.uk/answers/id-2239231/avx-raise-temp.html
Ein Temperatur-Test von Furmark+Prime kann bei relativen flachen Geräten wie dem XMG P507 also nicht immer der Maßstab sein kann.
Die Temperaturen in realen Gaming-Anwendungen sind deutlich geringer – so erreichen wir z.Bsp. bei Batman Arkham Knight auf 1920x1080 in ,,Ultra"-Settings stabile Kern-Temperaturen von um die 70°C. Auch andere getesteten Spiele und 3D-Benchmarks verhalten sich ähnlich.
Ausnahme: Battlefield 1. Die DICE-Engine ist momentan _die_ Referenz in Sachen Multicore-Programmierung und reizt das XMG P507 in ,,Ultra"-Grafiksettings bis an seine Grenzen aus. Hier hilft es, die Grafiksettings ein wenig zu reduzieren oder für den Schreibtisch daheim noch einen separaten Notebook-Kühler unterzulegen – außerdem lassen sich mittels Undervolting zusätzliche, risikofreie Temperatur-Einsparungen erzielen.
Wer seiner CPU trotzdem auch in Battlefield 1 auf ,,Ultra"-Settings gern unterhalb der 90°C-Marke sehen möchte, dem empfehlen wir ein Modell aus der XMG ULTIMATE-Reihe. Wir planen, kommende Woche in XMG U507, XMG U717 und XMG U727 mit geköpften (,,delidded") Desktop-CPUs an den Start zu gehen, um für Overclocking und Undervolting die perfekte Basis zu schaffen.