UPDATE 19.04.06Siehe auch überarbeiteten Testbericht mit Bildern:http://www.notebookcheck.com/User-Test_BenQ_S53W.840.0.htmlHabe mir vorletze Woche nach langer Überlegung das Joybook S53W gekauft...
Folgende Überlegungen gingen dem voraus:
- Ich habe zuhause bereits einen Desktop-Rechner, den ich auch weiterhin nutzen werde, wenn´s mal ein 3D-Spiel sein soll sowie für DAW-Anwendungen (Musik...) und wollte jetzt ein leichtes Notebook haben, das ich, ohne mir einen Bruch zu heben, ins Büro oder zu meiner Freundin oder sonstwo schleppen kann.
- Anfangs war ich unschlüssig, ob evtl. 12" reichen; habe mir das entsprechende Averatec-NB angeschaut und die S260/S270 von MSI. Letztendlich war mir die Akkulaufzeit dann doch ZU gering, und wenigstens ein wenig mehr Platz auf dem Schirm wäre auch schöner gewesen.
- Dann habe ich mir 14"-Geräte angeschaut - in erster Linie alles, was die Acer- und Fujitsu-Siemens-Modellpalette hergibt (da zusätzlich Preislimit von ca. 1200€). Die hätten als Vorteil halt den größeren Schirm gehabt, aber sonst waren die irgendwie wenig vertrauenserweckend von der Verarbeitung her (wobei ich nur die bei den Elektro-Discountern vorrätigen Geräte näher begutachten konnte, also von F-S das M6453 und von Acer irgendein 5xxx Inspire-Gerät, das ausser bei Saturn fast nirgends erhältlich ist. Vorteil hier wäre eine bessere Grafikkarte gewesen, X600 bzw. bei Acer sogar X700 von ATI. Leider sehen diese Geräte alle sowas von bieder aus, und auf sowas achte ich auch...
Dann habe ich das Benq S53W gesehen und habe mich Hals über Kopf verliebt, zumal es mit seinen 13" eine Lücke füllt, in der sonst nur ganz wenige (und viel teurere, z.B. Sony) Geräte zu finden sind ;-)
Den einzigen Testbericht im Netz bislang gibt es bei Hardwarezone, dort bekommt das Gerät 4 von 5 STernen; ich glaube die bemängeln in erster Linie die Akkulaufzeit (insbesondere, dass diese bei dem gebotenen Akku größer sein könnte, wenn das Gerät nicht so viel Strom verschwenden würde...) und die Tatsache, dass nur zwei USB-Ports vorhanden sind. Naja, und es hat nur Intel GMA900-Grafik, und ist damit halt nur sehr begrenzt spieletauglich.
Ausserdem ist mir die Firma Benq schon durch ihre, wie ich finde, sehr guten TFT-Displays bekannt. Also hatte ich, trotz weniger Reviews im Netz, eigentlich wenig bedenken, als ich das Teil bestellt habe. Ich konnte es dann, nachdem ich drei Wochen über das Notebook gegrübelt habe, auch nicht abwarten und habe per Express-Versand geordert...
Das Gerät gefällt optisch natürlich sehr, ist wie erwartet recht leicht und macht einen insgesamt gut verarbeiteten Eindruck. Lediglich das Scharnier für´s Display knirscht leicht, aber nicht besorgniserregend. Ansonsten verbiegt sich wirklich nichts, wenn man das Gerät mal an einer Kante hochhebt. Das Display selbst ist TOP, spiegelt für so ein Glossy-Display relativ wenig und ist, wie beworben, wirklich leuchtstark. Ausseneinsätze sind kein Problem (natürlich zulasten der Akkulaufzeit), innen kann man die Helligkeit ruhig auf einen mittleren Wert einstellen.
Die Eckdaten:
Pentium M (Dothan) mit 1,86 GHz
Intel 915PM Express-Chipset
512MB (2x256MB) DDR2-533 Speicher
80 GB Fujitsu-Festplatte (MHT2080AH)
DVD-Brenner Matshita UJ-840S (wohl baugleich mit Panasonic); auch DVD+R DL und DVD-RAM-fähig
13"-WXGA-Display (1280x768)
An Anschlüssen stehen zur Verfügung (siehe auch Bilder)
links:
PCMCIA Typ II
2x USB 2.0
IEEE 1394 ("Mini"-Firewire-Anschluß)
RJ45 Ethernet (10/100MBit)
Kensington-Schloß
rechts:
RJ11 (Modem)
D-Sub Videoausgang (Beamer werden mittels QPresentation erkannt und die Bildschirmauflösung automatisch angepasst)
vorne:
Infrarot
5in1 Cardreader (SD/MMC/MS/MS Pro/xD)
Mikrofoneingang
Kopfhörerausgang/SPDIF shared line out
hinten:
Netzanschluß
Anschluß für optionale Docking Station
Dazu kommen dann noch ein eingebautes Mikro, die Lautsprecher, Bluetooth und WLAN (Intel).
WLAN und Bluetooth funktionieren einwandfrei (war mir beim Kauf garnicht sicher, ob es BT hat - überall steht nur "optional/bei manchen Modellen). Infrarot habe ich mittlerweile auch mit meinem Samsung SGH-D500 getestet, funktioniert auch gut. Ebenso der integrierte Kartenleser (habe nur SD testen können).
Der Sound ist über die eingebauten Lautsprecher sehr dünn, über Kopfhörer aber gut.
Das Gerät wird bei normaler Arbeit (Word, Excel, Internet, mal ein GMA-taugliches Spielchen (Heroes of M&M II *g*) nur lauwarm. Der Lüfter springt gelegentlich kurz an, ist dann auch gut hörbar, aber nicht nervend, und geht nach wenigen Sekunden wieder aus. Dann hat man wieder für ein paar Minuten Ruhe...
Bei solcher Arbeit, und Energieprofil "max battery life" hält der Akku so knapp 3 1/2 Stunden durch. Habe mal probehalber ne DVD reingeschmissen, bei passendem Energieprofil (DVD gibt´s auch...) denke ich für einen 2h-Film könnte es gerade reichen, wird aber knapp...
Die Tastatur ist gut, biegt sich nicht durch oder ähnliches und die Tasten sind normal groß, nicht wie bei Subnotebooks mini. Macht auch dauerhaft Spaß, darauf zu tippen.
Das mitgelieferte Zubehör ist teils sinnvoll (Nero, PowerDVD), teils zumindest für mich uninteressant, weil ich andere/bessere Programme gewohnt bin und nutze, wie z.B. für Bildbetrachtung. Grundsätzlich wird aber alles rund ums Entertainment mitgeliefert (ist ja auch ein JOYBOOK), zur Bildbetrachtung (Photo Explorer), zum Video schneiden (PowerDirector), Musikhören (QMusic) oder ein Programm zur Steuerung für Webcams (QCamera), alles vereint unter der Benq-"QMedia"-Oberfläche, welche mittig auf dem Desktop platziert ist und bei anklicken die stilisierten Applikationssymbole um das QMedia-Logo rotieren läßt - wenn dasmal nicht ein wenig von Apple abgekupfert ist ;-)
Achja, die Schnellwahltasten zum Start der voreingestellten Standard Mail- und -Internet-Programme habe ich auch liebgewonnen (obwohl nicht unbedingt was besonderes bei Notebooks).
Oh und für Designfetischisten: fast alle LEDs an dem Ding sind blau - das beruhigt ja ungemein, wie wir seit VW wissen ;-)
Das Benq ist mein erstes eigenes Notebook, als Vergleich könnte ich lediglich ein G4-Powerbook und ein Acer Travelmate 4652 LMi heranziehen, die mir beruflich zur Verfügung stehen. Naja, das Powerbook ist natürlich wenig vergleichbar...
Ich würde das BenQ in Verarbeitung/Anmutung klar vor Acer setzen... und das, wo BenQ ("Brings Enjoyment and Quality to Life") die frühere Multimedia-Abteilung von Acer ist ;-)
Das Display mit seiner Leuchtkraft ist gefällt mir wirklich gut und ist auch weniger spiegelnd und leuchtstärker als bei vergleichbaren Acer- glare type- Displays (im Vergleich zum Inspire meiner Kollegin). Lediglich die neuen Sony-Displays gefallen mir noch einen Tick besser (VGN-FE-Reihe), sind aber subjektiv auch nicht leuchtstärker. Ist jedoch nur ein Eindruck von 2-3mal angucken beim Elektro-Discounter ;-)
Zum Arbeiten reicht die Geschwindigkeit dicke aus, lediglich die 512MB Speicher sind mir auf Dauer ein wenig knapp bemessen. Naja, 2x512MB kosten auch nicht mehr allzu viel, können jedoch nur im Austausch gegen die vorhandenen Module eingebaut werden.
Achja: Im Gegensatz zu den versiegelten DVD- und Festplattenschächten, die wohl nur der Benq-Support ohne Garantieverlust tauschen darf, hat man freien Zugang zu den Speichermodulen. Sogar eine bebilderte Anleitung zum Speichertausch gibt es im Handbuch!
Bin mit meinem Kauf bislang absolut zufrieden. Die gute Verarbeitung hatte ich nicht erwartet. Zu dem Preis (habe 1099€ bezahlt) bekommt man kaum vergleichbare Geräte... wie bereits gesagt vereinzelt 12,1"-Geräte mit meistens doch deutlich geringerer Laufzeit, oder aber 14"-Geräte mit vergleichbarer oder leicht besserer Ausstattung (externe Grafik, mehr Speicher), aber m.M. nach schlechterer Verarbeitung. 13"-Geräte liegen durchweg einige hundert Euro über dem S53W.
Für Leute, die ein portables Arbeits-Notebook mit guter Konnektivität, zumindest durchschnittlicher Akkulaufzeit und ansprechendem Äußeren suchen, ist es durchaus zu empfehlen.
Miunspunkte:
- Kaum Erfahrungen mit Support (fällt wohl in der letzten Ct-Umfrage unter "Sonstige Hersteller"
- könnte mehr Speicher haben
- je nach Verwendung sind zwei USB-Ports evtl. etwas wenig
- habe es nur kurz mit einem Beamer getestet, aber der VGA-Ausgang scheint weniger scharf zu sein als beispielsweise bei einem Powerbook. Und DVI gibt es nicht...
vielleicht an der Docking Station, die ich aber noch nirgends gesehen habe...
Ich hoffe allerdings, dass ich das Gerät nie zur Reparatur einsenden muss:
Ich habe mich beim Support erkundigt, ob sie eine bestimmte Speichermarke für eine evtl. Aufrüstung empfehlen (wg. Kompatibilität, weiss ja nicht wie pingelig der Chipsatz ist). Der Support hat mir innerhalb nur eines Tages nach meiner Mail zielstrebig DDR400 (PC3200)-Speicher empfohlen. Ich habe denen dann geschrieben, dass das wohl quatsch sei, da ja jetzt auch DDR2-533 Module verbaut seien. Am nächsten Morgen haben sie dann geschrieben, dass in allen Spezifikationen von DDR333 (!?) die Rede sei und sie das prüfen würden. Nach weiteren 4 Stunden schrieben sie immerhin, dass ich wohl Recht hätte, und entschuldigten sich... kleine Anekdote am Rande ;-) Immerhin antworten sie schnell und sind bemüht... ich hoffe in der Werkstatt sitzen andere Leute als am Telefon.
Ich hoffe, dem ein oder anderen Interessenten eine Hilfe gewesen zu sein... wenn noch Fragen bestehen, zögert nicht zu schreiben!
Gruß,
Carsten