Neben Fiji gäbe es noch die Möglichkeit, dass eine R9 380X als Notebook-GPU (Enthusiast oder High-End/Performance?)
Der Notebook-Markt ist bei AMD der letzte Markt, wo AMD momentan nicht gut dasteht. Die Entwicklung ist da aber enorm. Denn nächstes Jahr kommt dann schon K12, 14nm und vielleicht nach GCN 1.0 (2011) die nächste neue Grund-GPU-Architektur (GCN 2.0), welche immer in 4-5 Jahres Rythmus kommen.
Der Notebook-Markt ist bei AMD momentan noch der einzige Markt, deren CPU-Core-Architektur noch händisch entwickelt wurde. FirePro 9150 und die Konsolen-Desgin-Wins mit Puma und GCN sind schon alle ausschließliche automatisch entwickelte Architekturen. K12 und Zen werden dann auch automatisch entwickelt, was der kleinen Frima AMD dann ermöglicht gleich 2 große Architekture (4-ALU) bzw. eine große x86 und eine ARM-Architektur zu entwickeln.
Grundsätzlich ist der Hauptmarkt (Notebook-Markt) von AMD noch in einer Krise. Wegen 14nm wahrscheinlich bis Ende 2015. Ich persönlich finde AMDs Leistung trotzdem beachtlich, weil sie mit 28nm-Planar gegenüber Intels 22nm praktisch 2 Fertigungsgenerationen hinterherhinkt, was zu K8, K10-Zeiten nie der fall war. [((Technologien wie 3D-Transistoren können auch eine Effizienz-Steigerung wie eine Strukturverkleinerung erreichen, was man bei AMDs Technologie-Einführung in der selben Strukturgröße bei SOI und ULK (beides so -30%-Stromverbrauch) sehr schöne sehen konnte))]. Mit 14nm kurzeitig 3 Generationen.
Deshalb wird für AMD der Wechsel auf 14nm-FinFet so bedeutend sein, weil es einen Sprung von 2 Fertigungs-Generationen entspricht. Zwar ist die Basis 20nm, aber FinFet symbolisiert ja die 2 Generation, weshalb sie als "14LPE" beschrieben wird.
Obwohl AMD sich primär auf K12 und sowie ein bischen auf die letzten Bulldozer-Generation "Excavator" konzentriert hat, konnte AMD mit den Bulldozer-Entwicklungen eine höhere bzw. gleiche IPC-Steigerung (Performance-per-Clock) erreichen, als Intels-Core mit der gleichzeitig erschienenen Sandy Bridge. Zwar auf einen völlig anderen Niveau, aber immerhin.
Wer von Intels großartigen Notebook-Erfolg redet, sollte auch beachten, dass Broadwell wieder nur paar %-IPC/CPU-Steigerung erreichte und alle Core i5-Broadwells nur eine CPU-Performance erreichen, wie sie mein 2 Jahrer alter Core i5-35W hat. In dieser Hinsicht stagniert da Intel technisch und architekturmäßig sehr stark.
Zu guter letzt noch was zur ATI-Übernahme.
So eindeutig und einfach wäre ATIs Weg ohne AMD nicht. Denn im Grunde begann 6 Monate nach dem ATI-Kauf schon der R600-Leidensweg, der mit der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 fortgesetzt wurde. Noch vor der 2008-Wirtschaftskrise war der Embedded und Smartphone-GPU-Markt von ATI quasi ein Verlustgeschäft, sodass sie verkauft wurden. Chipsätze sind heute hingegen schon völlig ausgestorben. Gerade während dem R600-Leidensweg sowie in den nachfolgenden Wirtschaftskrisen-Jahren 2008 und 2009 hat Nvidia mit Cuda, Optimus, PhysX, SLI ohne Microruckler sowie die vertiefte Zusammenarbeit mit Spiele-Hersteller (Heute Gameworks) das Leben von ATI-GPUs am Notebook- und Desktop-Markt immer schwerer gemacht, sodass sie erst wieder 2010 Gewinne schrieben. Immer mehr Profi-Softwaren und Spiele-Hersteller unterstützen damals 2007, 2008 und 2009 Nvidias Techniken, die zum Nachteil von ATI-GPUs (teils bewusst ausgelegt) waren. Es dauerte lange (RV770, RV870, GCN, Haweii) bis AMD diesen Rückstand aufgeholt hat und diese großen Hürden mit OpenCL, Enduro, AMD Evolved, Mantel und Frame Pacing durchbrach und mittlerweile einen Trendumkehr schaffte. Heute schreitet AMD mit HSA(-Foundation), Mantle SDK, TrueAudio Media SDK, FreeSynce und Eyefinity selbst technisch voran.
Den Konsolen-Markt kann man aus 2 Betrachtungen sehen.
Eine Betrachtung ist, dass AMD/ATI mit Grafikkarten + Konsolen noch nie so viele Umsätze und Gewinne ereichte wie je Zuvor. Die zweite Betrachtung ist der Vergleich mit AMDs-Gesamt-Umätze/Gewinne oder die von Intel, was dann eher mager aussieht. Aber mit der Mircosofts X-Box, Sonys Playstation und Nitendos Wii kann AMD den Spiele-Markt heute ganz anders mitgestalten, als es davor möglich war.
Für das Jahr 2016 stellt sich für mich eher die Frage:
Welcher Hersteller soll mit AMDs CPU-Architekturen mithalten, wenn sie mit Zen, K12, A53, Puma(, Bulldozer-Excavator) dann zwei Big-Architekturen (4-ALU-ARM und 4-ALU-x86) sowie zwei Little-Arichitekturen (2-ALU-x86 und 2/3-ALU-A53-ARM) besitzen. Denn die Konkurrenz (Intel, Apple, Nvidia) hat "nur" eine große (4-ALU) und kleine Core-Architektur von einer Marke. (Vorausgesetzt AMD bringt 4-ALU-Architetkuren)
Falls AMD nächstes Jahr die 4-ALU-Architekturen wirklich rausbringen soll und Pirate-Island und Carrizo halbwegs ihren Gerüchten entsprechen, könnte AMD ziemlich erfolgreich werden. Ein Erfolgreiches AMD würde mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Krise für Intel und Nvidia bedeuten. Schließlich versagen Intel und Nvidia immer noch in Neuen Märkten, was man darin sieht, dass Intels 2014 alle Tablet- und Smartphone-CPUshergeschenkt hat und Mrd. $ Verluste machte, sowie Nvidias Tegra-Markt (Minus 53 Mio. $ im 3Q 2014) ein bisheriges Allzeit-Verlustgeschäft ist. K12 und 14nm sind genau jene Produkte, wo Intels Mega-Gewinne stattfinden, hingegen ist der Massen-GPU-Markt ein wichtiger Nvidia-Markt, der gerade am sterben ist. Und wenn GM200 keine 1:2 Double-Precise besitzt und Fiji tatsächlich 4000 Shader hat, dann wird Nvidia 2015 und 2016 im bisherigen hochprofitablen Workstation und Supercomputer-Markt weiter an Boden verlieren. Ganz so ersichtlich war es nicht, weil Intel Cray kaufte und AMDs FriePros aus dem Sortiement rauswarf. Wobei ein 4000-Shader-Fiji ja auch die profitable GTX 980-Glanzzeit deutlich abmindern würde. Kurzgesagt, falls das so eintreifen mag, würde ich 2016 sogar eine Fusion von Nvidia und Intel für möglich halten.
Wobei es für AMD auch nicht in erster Linie geht, mit gleichguten Produkten halbe Intel-Umsätze (5-7 Mrd. $) und Gewinne (1-2 Mrd. $) zu erreichen, sondern es wäre schon ein Mega-Erfolg für AMD, wenn sie Umsätze über 2 Mrd. $ sowie Gewinne von 100-200 Mio. $ erreichen würden. Deshalb kann AMD 2015 und 2016 auch deshalb Erfolgreich entwickeln, wenn Carrizo, K12, HSA 1.0, Zen, 14nm nicht ganz so gut werden, wie ich es jetzt angesprochen habe.
Als Basis kann AMD die Krisen-Notebookzeit bis dahin gut überbrücken. Zwar kommt bei Nitendo der komplette Umstieg auf AMD-Technik erst 2016, aber 2015 wird erstmals die X-Box und Playstation in China verkauft, die mit einer Bevölkerung von 1,5 Mrd. Menschen ein ordentliches Marktpotential besitzen.