UPDATE 6.7.2015 mit zusätzlichen Anmerkungen/Kritik
Hallo zusammen,
ich bin seit ein paar Tagen Besitzer eines XMG P505 von Schenker mit der 970er.
Ein paar lose Gedanken dazu.
Das Gerät wurde im Wortsinne als Barebone bestellt, denn ich hatte noch zwei SSDs aus anderen Geräten, die ich nach Empfang ins P505 eingebaut habe (Samsung SSDs 850 und 830), und dazu noch weitere RAM-Riegel.
Und ich habe buchstäblich wochenlang mit mir gerungen, welchen Rechner ich besorge - von Asus über Gigabyte, Dell, MSI bis zu Acer. Einige Geräte waren im Topf. Und gewonnen hat Schenker wegen drei Dingen:
1. Weil es ein Barebone ist, in das ich zum Zwecke der Ersparnis eigene, schon vorhandene Komponenten einbauen kann, ohne dass ich Gefahr laufe, das Notebook zu beschädigen (die Bauanleitungen hab ich mir vorher angeschaut, und das basteln ist wirklich nicht sehr schwer, wenn man nicht gerade zwei linke Füße hat).
2. Wegen dem Tastatur-Layout. Weil hier keine schwachsinnigen Layout-Experimente gemacht werden. Gescheite Tastatur ist mir wichtig. Die von Clevo ist zwar nicht optimal was das Schreibgefühl (Feedback, Hub) angeht, aber das Layout passt, das ist mir das wichtigste. Gute Idee von Schenker, das Tastaturlayout als Skizze bei der Produktbeschreibung anzuzeigen. Wenn sie das nicht gemacht hätten, weiß ich nicht, ob ich das Ding gekauft hätte. Das ist ziemlich spinnert meinerseits, aber jeder hat so seine Fetische.
3. Wegen des Displays. Ich brauche auf einem Notebook keine 100k-Auflösung, schon bei FullHD auf 15 Zoll kann ich einzelne Pixel nur noch mit der Lupe erkennen. Vom Stromverbrauch, spiegelnden Oberflächen, schlechten Farbwiedergabequalitäten & Co. ganz zu schweigen. Dafür freue ich mich über ein einigermaßen blickwinkelstabiles IPS-Modell. Die Clevo-Ausstattung war angemessen für den Einsatzzweck und im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten (mehr als FullHD muss man einer 970 eh nicht zumuten).
Auf Platz zwei war letztlich das MSI GT72 mit vergleichbarer Ausstattung, aber da war ich misstrauisch wegen der Tastatur und es hat mich gestört, dass ich es nicht richtig konfigurieren konnte und unnötige Innereien bekommen hätte. Wenn man genau hinschaut, ist das Schenker-Gerät zwar teurer (wenn man es genauso ausstattet wie eine der mir annähernd passenden MSI-Konfigs), aber der XMG-Endpreis war dann doch deutlich geringer als MSI, weil ich bei Schenker Komponenten weglassen konnte und ein Notebook ordern, das im Auslieferungszustand gar nicht lauffähig war. Und weil die deutschen Fußball-Damen gerade ein Spiel gewonnen und Schenker eine kleine Rabatt-Aktion geboten hatte. :)
Was den Inhalt der XMG-Sendung angeht, bin ich schon durchaus überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dass sich Schenker auf einem ähnlichen Niveau bewegt wie z.B. Alienware - mit Beigaben wie USB-Sticks, Wischtuch, "Futteral" (naja, eine Kunststoffhülle halt), weiteren Werbeartikeln und dazu noch ein erstaunlich hochwertiges T-Shirt (mit einem hässlichen Aufdruck, aber für die Gartenarbeit langt's :-) ).
Nach einer schnellen Einrichtung in rund 2 Stunden, in der Windows 8.1 (von eigenem USB-Stick), mitgelieferte Treiber (vom mitgelieferten USB-Stick) und diverse andere Software den Weg auf die Platten gefunden haben, musste ich erst mal Witcher 3 ausprobieren. Ich besaß das Spiel schon Monate, aber konnte es nicht wirklich ausprobieren, da mein alter Rechner (ein Macbook Pro aus dem Jahre 2012) dafür nicht ausreichend dimensioniert war.
Ich kann über den Betrieb des Notebooks folgendes sagen: Was die Performance angeht, braucht man nicht diskutieren - vollkommen ausreichend. und mit Reserven. Auch die nächsten 2 Jahre auf hohem Niveau, denke ich. Witcher 3 ruckelt nicht. Kein bisschen, trotz fast maximalen Grafikeinstellungen in FullHD (manche Post Processing Effekte wie Tiefenunschärfe oder Chromatische Aberration schalte ich aus, weil sie mir einfach nicht gefallen, vermutlich bringt das ein paar FPS mehr).
Ich benutze zum Spielen grundsätzlich immer einen Notebookkühler als Unterbau, weil ich der Meinung bin, dass alles andere (auf der Decke, auf dem Schoß, auf dem Sofakissen) einfach Unfug ist. Wenn man den Rechner hart belastet, muss man ihn auch hart belüften.
Und auch wenn der Kühler kein besonders leistungsfähiges Modell ist (ich wollte ein möglichst flaches Modell), langt so ein laues Lüftchen von unten vollkommen aus, um die Temperaturen im und auf dem Clevo-Gehäuse wunderbar im Zaum zu halten. Das Notebook wird an den entscheidenden Stellen (Handballen/Tastatur) nie mehr als lauwarm. Der Lüfter dreht natürlich hoch und wird sehr deutlich hörbar, aber wenn meine Frau auf dem Sofa direkt nebendran ein Nickerchen machen kann, scheint sich der Lärm in Grenzen zu halten (ich habe immer Kopfhörer drin).
Zwischenfazit nach einer Woche: Schönes Gerät, so insgesamt. Für zukünftige Käufer will ich allerdings die von mir beobachteten Schwachstellen notieren:
* Display-Rahmen ist ein albern wabbeliger Lappen, den man mit Vorsicht behandeln sollte. Mir unbegreiflich was das soll, da der Rest des Gehäuses eigentlich sehr gut durchdacht und verarbeitet ist.
* Als Oldtimer, der viele Jahre lang Soundblaster-Karten in seinen PCs stecken hatte, emfinde ich die Soundblaster-Bewerbung von Schenker als Witz - Realtek-Chip mit aufgestülpter SB-Software ist für mich halt kein Soundblaster, aber ich denke, die Mehrheit der Menschheit stört das eher nicht, wenn die Leistung stimmt
* Der Lüfter pfeift bei bestimmten Umdrehungszahlen etwas nervig
* Leises Rauschen aus den Kopfhörern auch bei niedrigen Lautstärken, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, das hört man nur bei Stille
* Die Gehäusekante vor der Tastatur ist unangenehm scharf, das Handgelenk leidet etwas, wenn man den Rechner in einem ungünstien Winkel vor sich hinstellt, zum Beispiel ganz einfach auf einem normal hohen Tisch. Da hat kein Gehäuse-Designer mal länger als 2 Minuten vor dem Ding gesessen bei der Entwicklung
* Bei manchen mitgelieferten Treibern ist die Benamung unglücklich, sodass man nicht genau weiß, ob es der richtige für das eigene Gerät ist (z.B. für WLAN und X-FI-Software)
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UPDATE 6.7.2015
Neue Anmerkungen:
* Erste kaputte Taste auf dem Keyboard nach 5 Tagen Nutzung, und zwar die linke Taste des Cursor-Blocks. Beim Reindrücken kommt ein "Kracks"-Geräusch - eigentlich ein typischer Fall von Essenskrümel-Echo, aber nicht in diesem Fall, Dreck ist keiner vorhanden. Es handelt sich offensichtlich um einen Defekt der Tastatur.
* Helligkeitssteuerung (bzw. Erreichen der maximalen Helligkeit) des Displays ist nur möglich, wenn die Intel-Treibersoftware für die integrierte 4600er installiert ist. Ohne Treiber ist die Helligkeits-Maximaleinstellung sehr niedrig. Beim ersten Nutzen des Laptops hatte ich schon schwere Bedenken, die sich dann nach der Treiberinstallation erledigt hatten (echter UFF-Moment...)
* Adaptive Helligkeit - extrem nerviges Problem, dass sich diese Funktion nicht abschalten lässt (weder in den Windows-Energieoptionen noch im Grafikkartentreiber noch mittels Dienst etc.) Ich habe die Erfahrung gemacht, das man nicht den von Schenker auf der Website oder auf USB-Stick mitgelieferten Intel-Treiber verwenden sollte, sondern den von Intel auf deren Website herunterladen (das ist eine andere Version). Dort hat die Abschaltung der Energiespar-Optionen für den Bildschirm letztendlich funktioniert, nicht bei den Schenker-Treibern.
* Die Soundblaster X-FI MB-3 Software ist aus meiner Sicht nicht nötig, um ein gutes Klangerlebnis zu erhalten - das Resultat der X-FI-Software hat mich nicht im geringsten überzeugt (zumindest mit den voreingestellten Settings), weil das Klangbild für mich verfälscht und zu mittenbetont ausgegeben wurde. Andere hingegen haben sich wesentlich begeisterter gezeigt als ich, z.B. http://forums.overclockers.com.au/showthread.php?t=1158371 - sicherlich Geschmackssache.