Hallo an Euch alle,
ich sag´s frei heraus :
Dell kann man nicht vergleichen mit einem Retina-MBP, wenn überhaupt, mit dem bisherigen MBP.
Apple setzt a´priori auf multimediale Anwendungen und das neue Display ist für Fotoliebhaber eine Augenweide.
Farbtreue, Kontrast, Brillanz sind atemberaubend und werden von keinem Windows-Notebook, auch nicht von Lenovo´s T 520 oder W 520 mit Wide Gamut nur annähernd erreicht, sie können es auch nicht, weil subjektiv matte Display´s auch fehlende Brillanz nicht durch überzogene Helligkeit ausgleichen können.
Das ist für mich auch der Grund, warum Apple keine matten Displays einbaut, mögen einige Tester auch noch so viele Vorbehalte äußern.
Im Übrigen halten sich die Reflexionen in Grenzen und nicht mit den bisherigen MBP vergleichbar.
Dazu trägt vor allem die nun fehlende Kontrastfilterscheibe bei, auf die Dell weiterhin setzt.
Allerdings sollte man nicht verschweigen, dass eine derart hohe Bildschirmauflösung in der Praxis ihre Tücken hat, insbesondere für die Verwender von Softwareprodukten fremder Hersteller, die kein Interesse daran haben, ihre Produkte der "Retina-Auflösung" anzupassen.
Bei den Apple-Programmen habe ich diese Befürchtung nicht, bei Windows7 und gängigen Anwendungen wie das beliebte Office for Mac schon, es sei denn, Microsoft passt es entsprechend an.
Probleme wird es geben mit Photoshop, Adobes Lighroom und vergleichbaren Anwendungen fremder Hersteller, solange diese nicht entsprechend skaliert bzw. an das Retina-Display angepaßt werden.
Sollte Apple mit diesem Display Erfolg haben, wovon ich ausgehe, werden die anderen großen Hersteller nachziehen müssen.
Dies wird m. E. noch mindestens 1 Jahr dauern, denn es wird nicht viele Hersteller geben, die diese Technologie bereits beherrschen und umsetzen können.
Und ich gehe des Weiteren davon aus, dass Apple alle hochauflösenden Display´s erst einmal für sich hat reservieren lassen.
Vollzieht sich diese Entwicklung nach meinen Vorstellungen, werden auch die großen Softwarehäuser dieser Welt ihre Produkte entsprechend anpassen müssen.
Erst dann würden sich meine Befürchtungen in Luft auflösen und es gäbe auch softwareseitig keine Einschränkungen mehr.
Für mich sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass Apple Display´s in 15,4 " (16:10) einbaut, während die Windows-Notebooks ganz überwiegend mit 15,6 " (16:9) Display´s ausgestattet sind.
Das ist mir sofort bei dem Samsung aufgefallen und ich habe sofort nachgemessen.
In der Höhe sind das über 2 cm, was das Display insgesamt viel anwenderfreundlicher macht.
Man spürt und sieht es an vielen Details, dass Apple richtig nachgedacht hat.
Das Design ist ohnehin einzigartig und bisher unerreicht. Daran ändern auch die Versuche von Samsung (Serie 7 Chronos) oder aktuell von Dell mit seiner XPS-Serie nichts - es sind und bleiben nur Plagiate.
Unter dem Strich kann jeder die Dinge sehen, wie er sie sehen möchte, aber er muss bei aller Objektivität anerkennen, dass es derzeit kein vergleichbares Notebook gibt.
Es wird nicht perfekt sein und allen Ansprüchen genügen und ich lasse mich keinesfalls von aggressiven Werbebotschaften beeinflussen, aber es ist für mich das derzeit technisch Machbare und sieht umwerfend gut aus.
Zu kritisieren ist der sehr ambitionierte Preis, die 1-jährige Garantiezeit, ist auch bei der Konfiguration die Aufpreispolitik für Arbeitsspeicher und größere SSD´s etc.
Aber war es nicht schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben ?
Mein Entscheidung ist gefallen, bis ich es habe, wird bei den augenblicklichen Lieferzeiten wohl bereits das neue Mountain Lion vorinstalliert sein.
Das ist auch gut so, denn das Lion war ja nun nicht der ganz große Wurf und beileibe nicht das fortschrittlichste Betriebssystem.
Ich mag ohnehin keine Selbstverherrlichung und auch keinen Absolutsheitsanspruch, denn alles, was ich übers Wochenende im 800-seitigen Handbuch über OS X Lion gelesen habe kann Win7 auch - nur eben anders.
Freundliche Grüße
Horst