Eher eine Anmerkung zur journalistischen Qualität denn zum getesteten Modell an sich:
1. Der zweite und dritte Absatz der Einführung ist eine zeitlich völlig falsche Einordnung der IBM-/Lenovo-Modelle der X-Serie hinsichtlich Konzeption und Positionierung im Markt. Diese erfolgte Anfang des letzten Jahrzehnts vor Erscheinen des ersten Thinkpad X20 im Herbst 2000! Ihren "Ruf" erarbeitete sich die X-Serie dann bereits mit den Modellen X20-X24 und X30-X32 weit vor dem Jahr 2008. Die X200-Modelle waren lediglich die direkten Nachfolger der X60/X61-Reihe, verbunden mit einer Änderung des Namenschemas.
2. Der erste Absatz zur Gehäusebeschreibung zeigt lediglich, dass der Autor bzw. seine Helfer sicher viel gemessen haben (wie weiter unten zu sehen), aber bestimmt nicht die Gehäusemaße und das Gewicht. Wahrscheinlich beleidigen die dafür notwendigen, recht simplen Instrumente das Selbstverständnis eines IT-Journalisten;-)
Konkret: Das X230 wird mit drei verschiedenen Akkuvarianten ausgeliefert. Je nachdem variiert das Systemgewicht ( 1,35 / 1,50 / 1,67 kg) wie auch seine Ausmaße! Bezüglich dieser beiden Parameter gibt es aber keine Unterschiede zur X220-Baureihe. Auch die Angabe der Gehäusemaße beruht auf der verklärenden Nennung des Herstellers. Die Gehäusehöhe/-dicke - deren Verringerung sich die Produktdesigner seit Jahren in fast religiöser Manier widmen (müssen) - ist in der Realität, wen wundert es - deutlich höher. Zu guter Letzt ist die angegebene Notwendigkeit beider Hände zum Öffnen des Gehäuses bestimmt kein Maß für die Robustheit einer hakenlosen Notebookkonstruktion, sondern eher für die Auslegung des Scharnierwiderstandes.
3. Zubehör: Hier zeigt sich der Autor leider gänzlich uninformiert über die für 2012 überarbeiteten drei Dockingleisten, die entsprechend der jetzt verfügbaren USB 3.0-Ports des Rechnergehäuses über je einen entsprechenden zusätzlichen Zugang am Dock bzw. Replikator verfügen. Das sogenannte Ultrabase bleibt hingegen unverändert. Wenn nicht woanders, dann hier sollte zudem unbedingt ein Hinweis auf die modifizierten Akkus (jetzt #44) stehen, deren "HW Authentication" wohl in Zukunft die Verwendung von 'Fremdzellen' ausschließt.
Mögen diese Fehler vielen Lesern auch relativ unerheblich im Kontext der anderen Beschreibungen erscheinen, zeigen sie doch auf, mit welch flinker Feder hier an mancher Stelle geschrieben wurde. Da sich der Verfasser dieser Zeilen beruflich eingehend mit den Thinkpad-Modellen seit Ende der 90er Jahre befasst, lassen sich gleichartige Unzulänglichkeiten problemlos auch in weiteren Artikeln zu anderen Modellen auf dieser als auch anderen Websites aufzeigen. Sind Fehler oder bewußte Beschönigungen und Weglassungen bereits in den Pressemitteilungen und Dokumentationen der Hersteller enthalten, kann man gut verfolgen, wie sich sich selbst in "härtesten" Praxis- und Labortests rein Abgeschriebenes wiederfindet. Auch das journalistische Bedürfnis nach übergreifender thematischer Einordnung ist allzu häufig nicht durch entsprechend fundiertes Wissen gedeckt.
Der besprochene Test gehört gleichwohl sicherlich zu den ausführlichsten der im Internet verfügbaren. Wie beim X230 selber, gibt es jedoch "Raum für Verbesserungen".