Hallo Leute,
In diesem Thread geht es darum, das Full HD GLARE Panel des A501 gegen ein NonGlare auszutauschen. Bei mir war ein LG LP156WF1 (TL) (E1) Panel (Glare/Glossy) verbaut, ich habe es gegen ein mattes AU Optronics B156HW01 V.1 von Bumblesale auf ebay getauscht.
good news first: Alles hat wie erwartet ohne Schäden und Probleme geklappt.
Bad news: Das Ergebnis überzeugt "nur" zu 99%. Das liegt daran, dass das von Schenker verbaute Glarepanel ebenfalls allererste Sahne ist und dem Nonglare Panel fast (fast!) nicht nachsteht! Trotzdem hat sich der Tausch definitiv gelohnt, ich würde es jederzeit wieder machen. Man sieht auf den Fotos deutlich! die reduzierten Spiegelungen. Meine Erwartungen wurden zu 100% erfüllt, und die 120€ für das neue Panel haben sich definitiv gelohnt!
Und noch was wichtiges!: Wer wie ich keine OEM Version von Windows hat, könnte ebenfalls Probleme beim installieren von Windows 7 haben! Bei mir (Verbaut ist eine OCZ Vertex 3 120GB) sagte mir Windows beim Auswählen der Partition, dass Windows nicht auf diesem Datenträger installiert werden kann und ich die BIOS-Einstellungen überprüfen soll. (Zitat: Windows kann auf dem Datenträger nicht installiert werden. Stellen sie sicher das der Controller des Datenträgers im BIOS-Menü des Computers aktiviert ist. ) Die Lösung ist, im BIOS den AHCI-Modus auf IDE umzustellen und dann Windows zu installieren. Nach der Installation kann AHCI wieder ausgewählt werden, wenn man für die Platte den richtigen Treiber installiert. Leistungsmäßig bringt AHCI jedoch keine Vorteile, es sei denn man will spezielle SATA Features nutzen, wie NCQ. Da ich jedoch eine SSD verbaut habe, bringt mir NCQ herzilich wenig...
Hier nun im Detail:
Die Bildergalerie zum folgenden Text findet ihr hier:
http://imageshack.us/g/62/dsc01487ls.jpg/
Ich empfehle jedem, Einwegnitril- oder Latexhandschuhe zu tragen!
Als erstes habe ich das Glarepanel Begutachtet, sowohl innen als auch außen bei leichter (und zwar wirklich leichter) Sonneneinstrahlung. Es sei gesagt, dass das Ganze nicht in Full-HD Auflösung geschehen ist, sondern ich nur den Windows 7 Installationsschirm fotografiert habe, da noch kein Betriebssystem installiert ist.
Hier ein paar Bilder vom Glarepanel:
http://imageshack.us/g/195/dsc01482m.jpg/
Man sieht definitiv deutliche Spiegelungen, allerdings muss ich sagen, dass das Panel weitaus besser ist als das Glarepanel von meinem 3 Jahre alte, 500 Euro teuren Plusnotebook. Man kann es ausgeschaltet nicht wirklich gut als Schminkspiegel nutzen, mein 0815 Panel jedoch schon.
Zum Tausch werde ich nicht viel sagen, die Bilder zeigen eigentlich alles.
Es gibt 4 Gumminubsis auf der Vorderseite des Rahmens. 2 davon lassen sich extrem leicht entfernen, da es sogar vorgesehen ist, diese zu entfernen (Falls man das Backcover tauschen will). Die anderen ploppen einem entgegen, wenn man am Rand leicht mit einem wirklich scharfen Messer gegendrückt.
Unter den Nubsis befinden sich 4 Schrauben. Man löst zuerst die oberen, dann nimmt man das Backcover (das mit dem XMG-Logo) ab und dann die unteren. Nun fängt man links oder rechts am Rand an, den vorderen Plastikdisplayrahmen abzuklipsen. Das ging meiner Meinung nach erstaunlich leicht, viel leichter als bei meinem Testobjekt, einem alten MSI Notebook. Man brauch dafür noch nicht einmal die Fingernägel, ein bisschen Druck von hinten und der Rahmen löst sich nach vorne ab.
Darunter kommen dann 4 Schrauben zum Vorschein, 2 silberne und 2 schwarze. Diese löst man alle 4, Reihenfolge egal. Das Backcover sollte nun nach hinten runterfallen, sodass nur noch das Display in den beiden Halteschienen festgeschraubt ist.
An jeder Seite gibt es nun 4 Schrauben, insgesamt also 8. Diese löst man alle. Bei den letzten 2-3 muss man aufpassen, dass das Display nicht in irgendwelche Richtungen fällt und die Schienen verbiegt. Danach legt man das Display vorne auf die Tastatur, welche man durch ein Handtuch oder ähnliches geschützt hat.
Nun kommt das "kniffligste" (Auf einer Skala von 1 bis 10 hat diese Aktion die Schwierigkeit 3). Man muss alles Klebeband um den Displayconnector vorsichtig lösen und das Displaykabel mit einem leichten Druck durch seine Fingernägel aus seinem Anschluss herausdrücken. Siehe dazu auch die Bilder.
Dann nimmt man das Display ab, legt das neue richtig herum ein und drückt den Connector vorsichtig! (Das Teil ist echt fragil!) wieder in die für ihn vorgesehene Buchse. Das ganze wieder so zusammen tapen, dass es hält (Am besten wie original) und gut ist.
Vielleicht sieht es ja jemand auf den Bildern: Das Displaykabel ist zu lang für das LG-Panel und wurde deshalb geknickt. Für das AU Optronics Panel passt es wie angegossen von der Länge her. Das lässt darauf schließen, dass Clevo wirklich vorher genau diesen Typ AU Optronics Panel verbaut hat.
Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Wichtig ist, dass bei den Schienen, die das Display halten, zuerst die UNTEREN Schrauben wieder reingedreht werden, da deren Löcher kein Spiel haben, die der oberen schon. Der Rest ist Plug and Play.
Ich habe das Display dann getestet. Dieses bleibt nach dem ersten Anschalten für ca. 5 Sekunden schwarz und man hört, wie das Notebook "arbeitet". Hier werden die Identifikationsdaten und herstellerspezifgischen Timingwerte im EEPROM des Displays empfangen und gespeichert. Das BIOS liest die Werte dann aus und initialisiert entpsrechend den Grafikchip. Wen das interessiert:
http://maltepoeggel.de/?site=tft2pc&p=2&lang=de
(Trotz der Ähnlichkeit des Namens nicht meine Webseite, sondern die eines guten Freundes!)
Man sieht nun in der Fotogallerie das matte Panel auf voller Helligkeit. Es spiegelt definitiv weniger, die Blickwinkel haben sich vergrößert.
Würde ich den Tausch jedem empfehlen:
Jein! Wer keine Ahnung hat, was Schrauben sind, wie Kabel funktionieren und wie Wteckerverbindungen funktionieren, sollte davon die Finger lassen. Als Referenz sollte man in der Lage sein, in einem Notebook RAM, CPU und HDD zu tauschen, oder sich einen Desktoprechner selbst zusammenzubauen. Dann kann man auch das Notebookdisplay von den Erfahrungen her tauschen.
Ansonsten lohnt es sich und ist für die nächsten 3 Jahre mit Sicherheit eine Bereicherung an Arbeit. Ich werde das Ganze, falls sich die Gelegenheit endlich wieder bietet, mal in der prallen Sonne testen.
Wer Fragen hat, fragen!
Malte