Hallo zusammen!
Seit Donnerstag nenne ich das neue Dell Vostro 3350 in Bronze mein Eigen. Ich war vorher mehrere Wochen auf der Suche nach einem Ersatz für mein Acer Aspire 1810TZ. Die gesuchten Kriterien waren ein matter 13" Bildschirm, die neue Generation der Intel-Prozessoren, eine dedizierte Grafikkarte und mindestens 24 Monate Herstellergarantie. Bis dato konnte ich keinen Testbericht vom neuen Vostro finden, also bestellte ich das Gerät unter Risiko. Zum Vergleich der Eigenschaften habe ich einen HP Touchsmart tm2 und den Acer zur Verfügung.
Zu Beginn die Konfiguration:
- Core i5 2410M mit 2,3 Ghz
- 320 GB Festplattenspeicher
Die Packung mit dem Notebook enthält gedruckte Sicherheitshinweise, eine Recovery-DVD für das Betriebssystem und mehrere Datenträger für die vorinstallierte Software.
Der erste Eindruck:Entgegen den Bildern auf der Website von Dell ist das bronzefarbene Vostro sehr dunkel. Der Displaydeckel besteht aus mattem Aluminium mit schwarzem Plastikrand oben. Die Unter- und Innenseite besteht hingegen aus mattem Kunststoff. Das Touchpad und die Tastatur sind in einer Chromeleiste eingefasst. Auf der Handballenablage befinden sich zwei Aufkleber. Subjektiv betrachtet ist das Notebook eine echte Augenweide.
Die Verarbeitung:Das 3350 ist mein erster Computer von Dell. Bisher hörte ich nur Gutes über die Verarbeitungsqualität. Davon ausgehend bin ich etwas enttäuscht. Der Displaydeckel ist sehr instabil und lässt sich leicht drücken und verbiegen. Die zwei Scharniere sind sehr leichtgängig, daher kann man das Display mit einer Hand öffnen, ohne dass die Base-Unit mitschwingt. Der Nachteil davon ist, dass das Display auch schnell in Schwingung gebracht werden kann, etwa beim Tippen auf dem Schoß oder im Zug/Auto. Am mittleren Rand schließt der Displaydeckel nicht bündig mit der Base-Unit ab. Auf der Unterseite sitzt alles stramm und fest. Die Innenseite vermag mich ebenfalls nicht vollkommen überzeugen. Die Tastaturmatte gibt besonders in der Mitte sehr stark nach und auch über dem Laufwerk ist die Stabilität schlecht. Allerdings geben die Tasten selbst beim Tippen nur wenig nach, natürlich abhängig davon wie sehr man in die Tasten haut. Als direkten Vergleich kann ich einen HP Touchsmart tm2 heranziehen und ich muss sagen, der Dell hinkt dem HP deutlich hinterher.
Tastatur und Touchpad:Die Bedienung und Steuerung über das Touchpad läuft ohne Fehl und Tadel. Zwei-Finger-Gesten werden problemlos erkannt und die Oberfläche gibt eine angenehme Rückmeldung. Die beiden Tasten sind auch tatsächliche Tasten. Sie tun das was sie sollen, auch wenn das Klickgeräusch als sehr laut zu bezeichnen ist. Das Tippen auf der Tastatur vermittelt mir ein sehr gutes Gefühl. Die Tasten sind gut voneinander abgesetzt und ich konnte ohne Umgewöhnung direkt loslegen. Ohne das genaue Material zu kennen empfinde ich die Oberfläche als gummiert. Das Tippgeräusch ist sehr dezent. Abgesehen von den drei Zusatztasten oben rechts sind alle Tasten auf Wunsch beleuchtet; dafür stehen zwei Helligkeitsstufen zur Verfügung.
Früher dachte ich immer, dass man so ein Feature niemals benötigen würde, aber inzwischen möchte ich es nicht mehr missen.
Das Display:Der Bildschirm ist natürlich matt und löst in HD-ready auf. Mir war absolut klar, dass man in der Preisklasse unter 1000 EUR keine hochwertigen Displays erwarten kann. Daher bin ich mit sehr geringen Erwartungen an das neue Notebook herangegangen. Dennoch war der erste Eindruck sehr enttäuschend. Ich empfinde den Bildschirm als dunkel. Im Media Markt stand ich auch vor dem Sony SB1 und muss sagen, dass der 3350 nicht an dessen Helligkeit heranreicht. Trotzdem lässt es sich damit gut arbeiten, da die Hintergrundbeleuchtung keine Reflexionen überstrahlen muss. Ein Test auf dem Balkon mit direkter Sonneneinstrahlung ergab, dass sich Textverarbeitung durchführen lässt und man auf Webseiten surfen kann, doch wünschte ich mir hier ein paar mehr Candela. Weiterhin lässt sich sagen, dass die Kontraste und Blickwinkel dürftig sind, was aber nicht weiter überraschend ist. Für Büroanwendungen, Internet und das Betrachten von Urlaubsbildern ist die Qualität aber durchaus brauchbar. Grundsätzlich wirken die Farben blass und auf homogenen hellen Flächen sieht man die Körnung des matten Displays deutlich.
Einen Punkt möchte noch anbringen. Offenbar ist auf dem 3350 ein Programm installiert, das die Displayhelligkeit regelt. Bei großflächigen dunklen Flächen dimmt sich das Display herunter, vorrangig im Akkubetrieb. Da ich keine Erfahrungen mit Notebooks von Dell habe kann ich nicht beurteilen, ob das ein bekanntes Feature ist. Ich bin noch auf der Suche nach den Einstellungen dafür.
Die Lautstärke:In Testberichten von Notebooks mit ähnlichen Konfigurationen konnte ich stets von den lauten Lüftergeräuschen lesen. Daher war ich beim 3350 auch besorgt, ob ich mir hier nicht eine Turbine auf den Schreibtisch stellen würde. Zuerst muss aber gesagt werden, dass der Lüfterausgang nicht verbaut ist, wie beim Sony und es zwei Auslässe gibt. Allein dies ist schon Grund zur Hoffnung. Jedenfalls ist der 3350 erst einmal zurückhaltend. Beim Surfen und der Verwendung von Officeprogrammen bleibt der Lüfter stumm.
Das erste Mal konnte ich ihn bei der Installation von den einzelnen Programmen hören. Nach Entlastung des Prozessors ging die Lautstärke aber auch sofort wieder zurück. Hin und wieder meldet er sich beim Hochfahren zu Wort, doch aber auch nur kurzzeitig. Testweise habe ich ein Grafikbenchmark installiert und eine Demoschleife laufen lassen. Hierbei war der Lüfter deutlich hörbar. Starke Prozessor- und Grafikkartenbelastung resultieren in starker Lautstärke. In vielen Testberichten musste ich mich fragen, wie laut ,,sehr laut" oder ,,störend" denn wirklich ist. Die eben erwähnte starke Lautstärke lässt sich in etwa mit einem kleinen Tischventilator vergleichen, lediglich ohne den Kühleffekt für einen selbst.
In einer Universitätsbibliothek möchte man den Lüfter vermutlich also nicht von der Leine lassen. Durch das tieftönige Geräusch lässt es sich beim Musikhören oder Spielen aber in den Hintergrund drängen. Eine potenzielle weitere Geräuschquelle ist die Festplatte. Bisher konnte ich sie jedoch noch nicht hören, auch beim Installieren von Programmen.
Der Akkumulator:Der 3350 war nach dem Auspacken bereits vollständig geladen. Nach intensivem Ausprobieren, Installieren und Demoläufen war der Ladestand 30%. Um bessere Aussagen zur Ausdauer des 3350 machen zu können, fehlt mir noch der Alltagstest. Mein Acer hatte einen Stundenverbrauch von 15% mit aktiviertem Wlan und der Benutzung von Office und Browser. Ich hoffe, dass der 3350 an diese Werte heranreicht.
Fazit:Ich habe versucht meine ersten Eindrücke sachlich zu schildern, dennoch ist mir bewusst, dass meine Bewertung nur subjektiv sein kann. Nach dem Durchlesen scheint mir der 3350 schlecht wegzukommen, doch er entspricht meinen Anforderungen und es gibt momentan für mich kein gleichwertiges Produkt in dieser Preisklasse. Daher werde ich ihn behalten. Mit ihm lässt es sich definitiv besser und effizienter arbeiten, als mit dem Acer. Genau dies wollte ich erreichen. Ich kann mir vorstellen, dass noch die ein oder andere Frage offen geblieben ist; ich werde versuchen sie so gut wie möglich zu beantworten.
Beste Grüße
groovething