Erfahrungsbericht Medion Akoya P8612...
... oder warum man bei Aldi doch lieber nur etwas zu Essen kaufen sollte?!
Bei meinem letzten Einkauf im Aldi Markt in meiner Nähe fiel mir das Werbeplakat für das Medion Akoya P8612 auf. Die Ausstattung des Notebooks, bis auf den etwas schwachen Prozessor, überzeugte mich und so kaufte ich das Gerät kurzentschlossen.
Vor allem freute ich mich auf das große, matte 18,4 Zoll Display und malte mir schon aus, wie das Notebook sich daheim auf meinem Schreibtisch machen würde. Leider sah ich kein Notebook mehr in der Verkaufsvitrine, also fragte ich bei der Kassiererin nach ob sie dieses Notebook noch vorrätig hätten. Die Kassiererin bejahte meine Nachfrage und entschwand sogleich in den Tiefen des Filiallagers um nach kurzer Zeit wieder mit einem Notebook im Schlepptau aufzutauchen.
Im ersten Moment dachte ich mir zwar, die Verpackung ist aber reichlich ramponiert, mit Eselsohren und dergleichen, aber ich möchte ja das Gerät kaufen und die Verpackung ist ja nur mittel zum Zweck. Also schnell noch die 699 € bezahlt und ab geht es nach Hause.
Daheim angekommen ließ ich das Notebook erst einmal einen Tag in seiner Packung verweilen um sich zu akklimatisieren. Am nächsten Tag packte ich nunmehr ehrfürchtig die Verpackung aus und das Notebook kam zu Tage. Nachdem ich es auch noch aus seiner Plastikfolie befreit hatte und dem schönen Display ebenfalls die Folie ausgezogen hatte bewunderte ich das Teil erst einmal von allen Seiten.
Erste Ernüchterung keimte in mir auf, das Notebook war über und über übersäht mit fettigen Fingerabdrücken, die prima auf dem Hochglanzklavierlackgehäuse zur Geltung kamen und auf der Unterseite fehlten die beiden Schrauben im Festplattendeckel. Na ja auch die Medion Techniker können auch einmal einen schlechten Tag haben, dachte ich mir, vielleicht ist das aber auch bei denen so mit den fehlenden Schrauben. Ich verband das Notebook mit dem Netzteil und dieses wiederum mit einer Stromquelle.
Nun kam der große Moment des ersten Systemstarts. Erwartungsvoll drückte ich den Powerschalter des Notebooks mit dem Kraftaufwand, mit dem ich auch sonst meine Notebooks einschaltete und es passierte nichts. Oh, hatte ich vielleicht doch die Stromquelle vergessen anzuschließen, nein, alles bestens. Das Lämpchen des Netzteils leuchtete auch munter vor sich hin. Also los auf geht es, nur Mut.
Ich betätigte den Netzschalter ein zweites Mal, mit leicht gesteigerter Intensität, erneut keine Regung. Nun gut probieren wir es eben ein letztes Mal. Aber jetzt beim dritten Mal mit voller Kraft erwacht das Gerät zum Leben. Hurra, geschafft.
Das Notebook bootet und das schöne neue Display zeigt mir sein hässliches Gesicht in Form von Pixelfehlern. Vorsorglich weißt die Bedienungsanleitung gleich darauf hin, dass es sich bei dieser Art von Pixelfehlern um keinen Reklamationsgrund handelt. Komisch die Toshiba, Acer und Belinea sowie Lenovo Notebooks die ich bislang mein eigenen nennen durfte hatte nie einen Pixelfehler gehabt. War das vielleicht nur Glück und bekomme ich jetzt für die Pixelfehlerfreiheit der Displays vergangener Tage meine Quittung?
Darüber hinaus macht es natürlich auch Sinn bei einem Notebook mit 4 GB RAM die 32-Bit Variante des Betriebssystems vorzuinstallieren. Dies kann natürlich mittels Verknüpfung und in Form einer Neuinstallation vom geneigten Anwender korrigiert werden. Aber welcher Anwender möchte schon von den vollen 4 GB RAM Arbeitsspeicher profitieren? Die sind doch da nur zur Zierde eingebaut.
Doch halt, was ist denn nun? Das Festplattensymbol leuchtet permanent, Windows ist eingefroren und die Festplatte gibt kein Geräusch von sich. Sehr merkwürdig, nach ca. 20 – 30 Sekunden ist der Spuk vorbei und alles funktioniert anscheinend normal, dieser Vorgang wiederholt sich jedoch sporadisch mit länger werdenden Aussetzzeiten.
Da meldet sich der Lüfter zu Wort, mit einem zuckersüßen und permanenten Klappern und Windows meldet mir auch noch fröhlich, dass es telefonisch aktiviert werden möchte.
An dieser Stelle hatte ich genug und packte das Gerät wieder ein und schaffte es zu meinem Aldi Markt um es gegen ein anderes Umzutauschen, aber wieder einmal Pustekuchen, ausverkauft schnaubte die nette Verkäuferin und gab mir nach einigem hin und her meine 699 € in Form von kleinen Scheinen wieder zurück.
Nun bin ich auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz.