@dc68040
Für einen ehemaligen Diesel-Verfechter schreibst aber viel Schund. Bitte, welcher 5 Jahre alter Diesel hat noch einen Zahnriemen? Die wurden bei Premiumherstellern bereits vor Jahrzehnten durch wartungsfreie Steuerketten ersetzt und kamen dann auch irgendwann in die Mittelklasse. Selbst mein 12 Jahre alter Diesel der unteren Mittelklasse hat einen. Und Rekuperation hat der auch, ein alter Hut bei Verbrennern, gerade mit Start & Stop Automatik. Aber natürlich ist der Ansatz ein anderer, schließlich gibt es keine Antriebsbatterie zum Aufladen.
Wenn ich mir so die Reparaturkosten beim Diesel der letzten Jahre anschaue: Zusammenaddiert ergeben sich die größten Kosten aus Verschleißteilen, die es auch beim e-Auto gibt. Ja, auf den Ölwechsel könnte ich auch gern verzichten, aber Klimaanlage, zu schmierende Teile sowie Bremsscheiben usw. gibt es auch beim BEV. Und rostende Bremsscheiben sind gerade durch die Rekuperation ein großes Problem bei e-Fahrzeugen.
Nicht zu vergessen, die erheblich gestiegenen Kosten bei den Personenstunden... für die Wartung von e-Fahrzeugen brauchen die Werkstatten sowieso eine Art von Zertifizierung, das dürfte jede Art von Arbeiten teurer machen.
Ich würde gerne zu einem BEV wechseln, auch wenn ich nur die Hälfte meiner aktuellen Reichweite (fast 1000km) hätte. Doch zum einen dauert das mit dem Ladeanschluss hier im Haus mit 60 Mietparteien noch mindestens 2-3 Jahre. Zum anderen sind die Preise einfach viel zu hoch für den Privatkauf, Käufer wie ich greifen eher auf dem Gebrauchtmarkt zu, der mit Abstand größte Automarkt in Deutschland. Und wenn man dann so einen 2-3 Jahre alten Leasing-Rückläufer kauft, soll der natürlich einige Jahre halten. Der Ablauf der Garantie auf die Batterie (im besten Fall 8 Jahre) würde mir dann Sorge bereiten, gerade auch für den späteren Wiederverkauf. Solange selbst der kleine Akku im ID4 Austauschkosten von 10.000-15.000 EUR verursachen kann, was einem finanziellen Disaster gleichkommt, ist mir das zu heiß. Daher heißt es warten, bis die Modelle mit günstigen Natrium-Akkus kommen, die sich auch umweltschonend herstellen lassen.
Diese Sorgen sind Besitzern von Firmenwagen natürlich fremd, kaum Kosten, Verbrauch egal, sponsored by Papa Staat durch Steuerabschreibungen... und nach 2 Jahren kommt schon das nächste Fahrzeug nach Wunsch konfiguriert. Nicht zu vergessen die nicht kleine Fraktion an Privatkäufern, welche die staatliche Prämie abstauben, das Auto 1-2 Jahre fahren und dann mit einem guten Geschäft ins Ausland weiterverkaufen.
Für VW tut es mir leid, weil sie traditionell im Vergleich zu anderen deutschen Herstellern zu einem großen Teil an Privatkunden verkaufen als an Leasingabnehmer. Doch das VW-Gesetzt treibt die Kosten an in die Höhe, man produziert im Vergleich zu BMW und Co nicht günstiger in China um dann per Reimport auch hier zu verkaufen.
Und dann ist auch noch die Modellauswahl bescheiden. Es gibt auch von VW kein brauchbares halbwegs bezahlbares Modell mit Flexibilität beim Platz wie bei den in Deutschland populären Verbrenner-Kombis. Und die Inflation treibt die Preise generell in die Höhe.
Ich bin schon gespannt, wie der Gebrauchtmarkt in 2 Jahren ausschauen wird. Der Wertverlust bei den BEVs ist ja nochmal deutlich größer als bei den Verbrennern, hängt wohl auch mit der eingerechneten Prämie zusammen.
Möglicherweise gibt es bis dahin aber schon gute Preise bei Neuwagen von den Chinesen, die sich noch zurückhalten bei ihrem größten Kaufargument. Würde mich nicht wundern, wenn dann deutsche/amerikanische Leasing-Rückläufer dasselbe Preisniveau haben wie chinesische Neuwagen. Dann wird es spannend.