Quote from: Florian Glaser on March 28, 2023, 21:47:56Ich werde intern eine kleine Diskussion anstoßen, wie wir das in Zukunft eventuell besser lösen können.
Danke!
QuoteWürde euch denn generell eine kleine Vergleichs-Tabelle mit jeweils der Performance und Lautstärke in z. B. The Witcher 3 reichen? Das wäre aktuell noch halbwegs akzeptabel umsetzbar. Mehr wäre als Standard-Prozedere eher problematisch...
Es hat bei ein paar Tests zusätzlich solche kleinen Vergleichstabellen gegeben und sie waren jeweils hilfreich, wenngleich nie ausreichend. Damit überhaupt Aussagekraft besteht, müssen jeweils (mindestens) diese drei Dinge gekoppelt angegeben sein:
- Lautstärke in dB
- Performance als a) absoluter Benchmarkwert oder b) relative Prozentzahl abgeleitet vom maximalen, nicht-Overclocking, nicht-Boost Benchmarkwert
- Modus / Settings in welchen jeweils Lautstärke und Performance ermittelt wurden
Es kommt dabei nicht so sehr auf eine vollständige Matrix aller möglichen Kombinationen an, sondern vielmehr auf eine möglichst aussagekräftige Auswahl solcher Wertekombinationen, um das Verhalten einigermaßen gut abzudecken, ohne dass offensichtliche große Lücken zwischen benachbarten Lautstärke- oder Performance-Werten bestehen bleiben.
Das kann bei verschiedenen zu testenden Geräten sehr anders sein. Beim typischen Officegerät bedarf es vielleicht gar keine dGPU-Tests. Bei manchen "Gaming"-/Workstation-/usw.-Geräten bestehen vielleicht schon aufgrund der einfachsten Messungen keine großen Lücken mehr, wenn etwa Last Maximum bei 39bB ist. Bei anderen Geräten wie dem Neo 16 E23 hingegen bestehen auch nach ein paar Tests immer noch sehr große Lücken, die zu füllen offenbar mehr Arbeitsaufwand erfordert. Ob ihr den dann im Einzelfall leisten könnt mit manuellen Custom-Lüfterkurven und Power-Targets, weiß ich nicht. Als Leser wäre ich daran sehr interessiert, wenn immer sonst noch große Lücken bestehen. Zwischen eurem Arbeitsaufwand und unserem Leserinformationsbedarf muss wohl irgendein Kompromiss her:)
Jedenfalls ist offenkundig, dass man mit Schema-F-Tests bei vielen modernen, schnellen dGPU-Mobilgeräten diese besonders hinsichtlich der Laustärke nicht ausreichend karakterisieren kann. Das gilt um so mehr, wenn solche Geräte zahllose Einstellmöglichkeiten für einen vorgeblich fließenden Übergang von leise zu laut und langsam zu schnell ermöglichen. Nicht alle Geräte ermöglichen so etwas (z.B. unterscheiden sich da Recoil und Neo sehr).
Wieviele Messpunkte sind gut genug? Als Leser wünsche ich mir Messungen in 3dB-Abständen oder 10%-Power-Target-Abständen der GPU von 50% bis 100%. Als Tester könnt ihr offenbar auch bei modernen, schnellen dGPU-Mobilgeräten mit vielen Einstellmöglichkeiten nur deutlich weniger Messpunkte abdecken. Kompromiss also...
Wie ich schon schrieb, reichte mir nur ein zusätzlicher, besonders gut gewählter Messpunkt (z.B. Furmark in einem geeigneten Modus, sodass es knapp 43dB sind), aber andere Leser brauchen andere Messpunkte (NikoB etwa will, wenn ich ihn richtig verstanden haben, die Performance bei 34dB und CPU-Nutzung, auch wenn die GPU brachliegt).
Das weitere Problem ist der heilige Gral Witcher 3, bei welchem man als GPU-Last-Anwender von Nicht-3D-Spiel-Softwares immer raten muss, ob Witcher 3 übertragbar ist oder eine relativ große Lärm-Wert-Unsicherheit von z.B. +-5dB verbleibt. Anhand der NBC-Video-Noise-Samples ist zu hören gewesen, dass die subjektiv wahrgenommenen Lärmniveaus von Furmark versus Cyberpunk 77 (welches in den Videos statt Witcher 3 verwendet wird) ähnlich oder deutlich unterschiedlich sind je nach getestetem Modilgerät.
Alex wartet für die Videos auf Lärm-Test-Equipment. Sobald er damit ausgestattet ist, könnte er zu Furmark und Cyberpunk 77 für geeignet ausgewählte Lüftermodi auch die dB-Werte und Performance-Werte ermitteln und kombiniert zusammentragen. Wenn er vor dem jeweiligen schriftlichen Test messen darf, könnten seine Messungen darin einfließen und es gäbe jedenfalls schon mal mehr Lärmwerte als jetzt.
Bei manchen Geräten könnte das schon hinreichend gut informieren. Bei anderen Geräten mit gigantischen Lücken in den Messwerten (wie z.B. Neo 16 E23 zwischen Ausbalanciert und Enthusiast) wären darüberhinaus weitere Werte zielführend, falls ihr bei solch offensichtlichem Bedarf dann mehr Testaufwand leisten könnt.
Generell wisst ihr ja, dass unterschiedliche Geräteklassen unterschiedliche Testschwerpunkte brauchen und lasst bei manchen Klassen ganze Testabschnitte entfallen. "Gaming"-/Workstation-Geräte brauchen mehr Aufmerksamkeit und i.E. (z.B. hinsichtlich Lautstärke) mehr Tests, weil sie ein größeres Nutzungs-/Leistungs-Spektrum darstellen: Overclocker, Office-Nutzer von Gaming-Geräten, Lautstärke/Performance-Kompromiss-Suchende.
Bisher werden "Gaming"-/Workstation-Geräte v.A. für maximale Performance beworben und getestet, obwohl sie viele Einstellmöglichkeiten bieten, um sie auch für Office oder in Kompromissmodi gut nutzen zu können. Da hinken sowohl Hersteller-PR als auch Tester weit hinterher. Die Tester gehen zu oft der PR auf den Leim oder machen es sich zu bequem. Einige Endverbraucher bzw. Leser sind allerdings mit ihren Nutzungsszenarien klüger. Wenn Tests zumindest hinsichtlich Lärm-/Performance-Kompromissen schon keine Vorreiterrolle einnehmen, sollten sie doch zumindest dem breiteren Endverbraucherbedarf gerecht werden!
Auch wenn ich mich wiederhole: Dass schnelle Notebooks zu laut betrieben werden können weiß jeder. Interessanter ist, wie man sie mit gutem Kompromiss zwischen Lärm und Performance betreiben kann.