Wenn ich diese Auseinandersetzungen daüber lese, was "richtige Fotografie" ist, könnt' ich mich kringeln. Ob nun DSLR oder Smartphone oder was auch immer, es hat sich nichts geändert. Zu Zeiten der analogen Fotografie (also auf Film und schon sehr lange her, liebe Kinder) gab es diesen Streit genauso. Ob Fotografie erst mit einer dicken Spiegelreflexkamera richtig sei oder ob man schon mit unterklassigen und dementsprechend billigen Kameras gescheite Bilder machen könne. Als sich dann herumsprach, daß ein (Profi)Fotograf auf Ibiza mit einer Pocketkamera (Negativgröße 8x11 mm gegenüber 24x36 mm bei Kleinbild - heute Vollformat), also ziemlichem Schrott aus der überheblichen Sicht von SLR-Fotografen, ein Titelbild für den "Stern" (damals sehr populäre Illustrierte) gemacht hatte, waren Verwunderung und Gelächter in beiden Lagern groß.
Wer was wann wo mit welcher Kamera macht und wie das Ergebnis aussieht, hängt von unendlich vielen Faktoren ab, wobei die verwendete Kamera nur einen Teil ausmacht. Software, Aufnahmeformat, Weißabgleich, Filter und natürlich das Können oder Unvermögen des aufnehmenden Menschen und einiges mehr sind für die Aufnahme entscheidend. Mit der besten Kamera kann auch ein Trottel nicht fotografieren und ein Könner kann auch aus einer eher mittelmäßigen Kamera noch eine Menge herausholen.
Deswegen gibt es "die beste Smartphone-Kamera" nicht und diese ganzen Blind- oder Nicht-Blind-Tests sind total subjektiv und somit objektiv Blödsinn. Früher galt, der eine fotografiert mit Nikon, der andere mit Canon und beide können gute oder schlechte Bilder machen. Und als Leser auf daumennagelgroßen Bildern einen gravierenden Unterschied feststellen zu können, ist absolut unmöglich (bei annähernd gleicher oder sehr ähnlicher Qualität).
Also gebt die Meckerei dran und macht stattdessen gescheite Bilder!
Eine Anmerkung hätte ich noch zu machen. Im Angesicht des Vernichtungskrieges, den die Russen im Osten führen und den furchtbaren Ereignissen und vielen getöteten Menschen, jeden Tag in den Nachrichten zu sehen, finde ich eine Einleitung wie "Die Schlacht.... tobt....weiter" für ungeheuer geschmacklos. Mag sein, daß sich der eine oder andere durch den beinah inflationären Gebrauch dieses Wortes (auch in anglisierter Form wie die Cooking-Battles) an den gedankenlosen Gebrauch dieses Wortes "Schlacht" gewöhnt hat. Es kommt von "schlachten" und ist für manche der daran Beteiligten absolut tödlich. Sowohl im Schlachthof als auch auf dem Schlachtfeld. Da sind es Tiere, dort sind es Menschen, die ihr Leben lassen müssen. Aus meiner bescheidenen Sicht wäre bei solchen Formulierungen wie in der Einleitung dieses Artikels etwas mehr Feingefühl angeraten. Die deutsche Sprache ist so reich an Worten, da wird sich bestimmt was finden lassen. Nur mal so...