Als regelmäßiger Leser hier, der sonst keine langen Kommentare schreibt, hat mich der Bericht nun doch motiviert, etwas dazu zu sagen.
Zunächst danke, dass Notebookcheck auch aktuelle Themen wie Elektromobilität aufgreift und über kritische Themen wie die Sparmaßnahmen von Tesla berichtet. Ich zähle als euer Leser nicht mehr zur ganz jungen Generation, trotzdem fahre ich selber ein Elektroauto, einen Polestar 2 mit Performance-Paket.
Ich oute mich jetzt und sage es mal frei von der Leber weg: Einer der Gründe, warum ich mir den Polestar 2 Performance gekauft habe, war tatsächlich die spezielle "Performance"- Ausstattung des P2. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, da waren Abarth (Fiat), Irmscher, Abt und so weiter für Autofans, die ihre "Kisten" etwas "aufmotzen" wollten, tatsächlich angesagt. Brembo kenne ich vom Motorrad, Öhlins Dämpfer von meinen früheren Fahrwerks-Jugendsünden.
Ich habe mich für den Polestar 2 interessiert und als ich das Performance-Pack mit Brembo, Öhlins, 20 mm Tieferlegung und 20 Zoll gesehen habe, war es um mich geschehen. Ich dachte nur noch - das gönne ich mir, wie meine Kinder sagen. Meine Frau hielt mich für verrückt, meine Kinder lachten, die Kollegen dachten wohl, jetzt "spinnt er". Egal jetzt fahre ich das Auto und bin so was von glücklich, dass ich tatsächlich diese Ausstattung gewählt habe. Jeden Tag freue ich mich, wenn ich das Auto sehe und fahre. Die Brembos sind ein Detail, die gelben Bremssättel - ich kanns nicht sagen warum - zaubern mir jeden Tag ein Grinsen ins Gesicht (sagen meine Kinder).
Was ich damit sagen will ist, dass ich die Entscheidung von Tesla, die Brembo-Bremsen einzusparen, zwar grundsätzlich nachvollziehen kann, sie aber für Fans, Interessenten und mögliche Käufer des Performance Modells für absolut falsch halte. Wer sich eine Performance-Ausstattung leisten möchte, der sollte echten Mehrwert bekommen und nicht mit Sachen von der Stange "veräppelt" werden. Ich hatte mir auch das Model Y Performance angesehen - unter anderem tatsächlich auch wegen den Brembos und der Mehrleistung. Jetzt bin ich froh, dass ich mich für den Polestar 2 entschieden habe.
Was Tesla und Musk verstehen sollten ist, dass man niemals!!! versuchen sollte, Kunden hinters Licht zu führen. Auch wenn das Controlling am liebsten jedes nette Details wegsparen will und jedes Teil durch ein günstigeres, weil reicht ja Teil ersetzen werden soll - lasst den Menschen ihren Spaß und ihre Freude, baut die Ausstattung ein, die sich der Kunde wünscht und stellt sein persönliches Dreamcar zusammen. Die Kisten kosten viel Geld und wenn ich mir Performance leisten kann und will, dann möchte ich in einem Tesla Model Y Performance KEINE Standardbremse aus Korea, sondern eben eine "Rennbremse" von Brembo und Öhlins-Dämpfer. Ich zahle ja auch gerne dafür.
Ich rate Tesla, die Entscheidung, das Performance-Paket zu ruinieren, nochmals zu überdenken und dafür zu sorgen, dass das Performance-Modell wieder seinen Namen verdient. Und mit einer Korea-Bremse geht das für mich persönlich überhaupt nicht. Danke fürs Lesen, wünsche allzeit gute Fahrt.
Peter