Realität gegen Wunschdenken.
Nehmt irgendeinen ,,Test" von den deutschen autozeitschriften, von Golem oder sonstwem, die kostenfrei von Volkswagen oder Mercedes ein Elektroauto zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Lest die Formulierungen, in denen billigste Materialien in den siebten Himmel gelobt werden. In denen Mangel an Ausstattung zum ökologischen Vorteil fantasiert wird, damit die deutschen Hersteller auf jeden Fall als ,,Testsieger" bezeichnet werden können.
Wie die Anpassung des digitalen Cockpit als ultimative Ausstattung beworben wird und sich keiner für den Preis interessiert - Fahrzeug wurde ja kostenlos vor die Redaktion gestellt.
Und dann noch die Vergleiche: Volkswagen - Tesla, wer verkauft mehr?
Notebookcheck genauso. Da wird sich gefreut, dass Volkswagen im (preislichen) Luxussegment an Tesla vorbeifährt. Und die vornehmlich männlichen Artikelschreiber merken gar nicht, dass der elektrische Volks-Wagen für die Masse finanziell nicht erreichbar ist.
Obwohl sie sich die Autos selbst nicht leisten können.
Wo sind die Artikel, in denen gefragt wird, warum ein ID3 teurer ist als ein Passat aber weniger als ein Golf 6 bietet? Wann hören endlich die Lobhudeleien auf die EQ-Serie auf? Wann haben die Redaktionen mal den Anstand, eine erste Ausfahrt abzulehnen, um wieder Bodenständigkeit zu bekommen und ihre Neutralität zurückzugewinnen? Dann wären vielleicht selbsternannte Journalisten nicht mehr so überrascht, wenn ein Unternehmen wie Sixt zum besseren Angebot greift.
Aber solange auch Notebookcheck 80,000€ als eine notwendige Investition für ein ,,bisschen Komfort" (wenigstens Schiebedach, Sitzkühlung hinten und 6-Zonen-Klimaanlage) bezeichnet, solange werden die Redaktionen von solchen ,,Ohrfeigen" überrascht sein.