Vielen Dank an die NBC-Redaktion für die Fragen-Plattform und Herrn Schütz für die Antworten. Es tut mir leid, wenn sich die Angelegenheit nun unangenehm für alle Beteiligtenl entwickelt. Zu der Antwort:
Quote"Die DPC Latenzen liegen innerhalb der von uns angestrebten Spezifikation."
Sorry, die "angestrebte Spezifikation" lautet also "so schlecht, daß Musikhören und WLAN zusammen nicht möglich sind"? Das die DPC-Belastung 10x höher als normal ausfällt und den Betrieb in Standardsituationen beeinträchtigt, kann unmöglich in den "Spezifikationen" so festgelegt worden sein.
Die WLAN-Karte ist wohl auch nicht Ursache der Latenzen, sie löst nur um den Faktor 10 höhere Latenzen als WLAN bei anderen Notebooks aus. Das ist so schlimm, das diese Latenzen die Karte selber beeinträchtigen und deshalb regelmäßig die Anbindung an das OS zusammenbricht, was sich in oft hakendem Seitenaufbau und unterbrochenen Webstreams äußert. Alle paar Stunden setzt die Karte für einige Minuten ganz aus. Das Ganze ist lastabhängig, unter Last setzt das Netzwerk alle paar Minuten aus, ohne Last verbleiben nur die minutenlangen Aufhänger alle paar Stunden, ohne das die Karte die Verbindung zum AP unterbricht. Das verstärkt den Verdacht, das es sich auch hierbei um ein DPC-abhängiges Problem handelt. Der Normaluser wird das Gerät vermutlich nicht so lange und nicht unter Last (ich muß gleichzeitig den Host laufen lassen, um Support leisten zu können) und denkt dann vermutlich an ein selbst verursachtes Problem mit dem Funk etc.
Quote"Wir haben viele Kunden die auf Dell Geräten professionell mit solchen Applikationen arbeiten. Viele Spieleentwickler arbeiten vorwiegend mit Dell XPS Systemen und viele große Filmstudios berechnen komplexeste Spezialeffekte auf Dell Precision Workstations, nur um mal zwei Beispiele zu nennen."
1. Stellen "Realtime- -Audio -Prozesssteuerung oder -Datenerfassung" ganz andere Anforderungen an ein System als die von Ihnen genannten Beispiele genereller professioneller Nutzung. Allerdings erfüllen sogar billigste Eigenbau-Desktops diese Anforderungen spielend.
2. Ist es schön, das Filmstudios Spezialeffekte auf nicht betroffenen Dell-Rechnern (Workstations, nicht Notebooks) rendern und
3. Ist das Rendern von professionellen Filmeffekten keine primäre Realtime-Anwendung, sondern wird i.d.R. "offline", oft in "Renderfarmen" berechnet (abgesehen von Preview-Funktionen). DPC-Latenzen spielen hier also kaum eine Rolle.
Ich kann Ihnen dagegen einige Threads anbieten, in denen die katastrophale Nicht-Eignung von Dell-Notebooks für Audio offensichtlich wird, z.B werden in diesem Thread DPC-Latenzen von Rechnern aller Art verglichen: http://www.soundonsound.com/forum/showflat.php?Cat=&Number=588140&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=1#588140
Wenn Sie auf den 8 Seiten einen Dell-Rechner mit gesunden Werten finden, war es ein Desktop-Modell. Ich baue und arbeite an DAWs seit 15 Jahren professionell und kann Ihnen versichern, das dies auf meinem Vostro jedenfalls nur unter kaum zumutbaren Umständen funktioniert.
Quote"Durch Anpassen der Systemkonfiguration kann man das Gerät leicht optimieren. Die Latenzen sind übrigens unter Windows XP i.A. deutlich niedriger als unter Windows Vista."
Vielen Dank für den Hinweis. Das man die meisten, auch wichtige Dienste sowie diverse Systemgeräte und den ACPI-Batterietreiber im Gerätemanager deaktivieren muß kann man kaum als trivial bezeichnen, zumal der Support von der ganzen Sache nichts weiß und diesbezüglich keine Hilfe darstellt. Das simple Musikhören mit einem schlechten Workaround (WLAN abschalten) gangbar zu machen mag noch funktionieren, für Realtime-Audio muß die Konfiguration förmlich kastriert werden, damit die schlimmsten DPC-Spikes verschwinden. Die allermeisten normalen Rechner funktionieren aber "out of the box", sogar unter Vista und ohne das auch nur die simpelsten Tweaks ausgeführt werden müssen. Die Performance ist mies, aber es gibt nicht zwangsläufig Aussetzer durch DPC-Spikes.
Vielen Dank auch für den Hinweis auf XP. Überall wo RT-Anwendungen eine Rolle spielen, wird weiterhin XP bevorzugt, so auch bei uns (wir entwickeln Musiksoftware). Das Systemverhalten ist unter Vista tatsächlich noch bescheidener. Nur schade, das Dell den Support von XP generell verweigert, auch wenn die Geräte mit XP angeboten werden. Auch etwas, das ich erst im Nachhinein erfahren mußte.
Quote"Im Einzelfall hilft der technische Support gerne weiter. Sie erreichen den Support unter der Telefonnummer 069 9792 7230 in der Zeit von Montag - Freitag: 8 - 20 Uhr.
Ein Anruf beim Support des Herstellers Ihrer Zusatz Soft- und Hardware wäre ggfs. auch ratsam."
Das war die Nummer für den Privatkunden-Support. Vielen Dank. Wie Sie sich vielleicht denken können, habe ich den (GK-) Support bereits kontaktiert. Ich zitiere: "Davon habe ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört" (zum Thema "DPC-Latenzen", was allerdings verständlich ist). Die Beschwerden über fehlende Rückrufe etc. kann ich übrigens bestätigen: Ich wurde nur während der Verkaufsabwicklung mehrfach angerufen, seitdem bin ich nicht ein einziges Mal zurückgerufen worden, bestellte Teile wurden bis heute nicht geliefert und von der Bestellung bis zur Lieferung eines Gerätes mit Gehäuse- und anderen Mängeln ist mein Kontakt mit Dell bisher eine einzige Katastrophe gewesen. Ich warte jetzt seit 3 Wochen vergeblich auf eine Klärung der Angelegenheiten - da war sogar der Asus-Support wesentlich besser.
Zum Anruf beim Support des Herstellers der Zusatzsoftware: Das ist ein bischen so als hätten Sie mir geraten, wegen der eiernden Räder an meinem Neuwagen das Straßenbauamt zu kontaktieren. Es gibt nichts, was der Hersteller meiner und jeder anderen DAW-Software an den grundlegenden DPC-Problemen ändern/beeinflussen könnte und ASIO-Treiber die auf allen anderen Systemen problemlos laufen, werden kaum DPC-Latenzen erzeugen die schon da waren bevor der Treiber überhaupt installiert wurde. Es ist offenbar sogar so, das in Threads laufende Prozesse aus dem Hause Microsoft bzw. deren Standard-Treiber DPC-Spikes erzeugen, was auf gar keinen Fall sein darf und selbst MS wird nicht wirklich in der Lage sein, das von der Seite aus zu körrigieren.
Ich habe in der Zwischenzeit weitere Recherchen und Experimente angestellt und bin mir sicher, das die Ursache des Problems nicht in Konfiguration oder "Pilotenfehler" zu suchen ist, sondern in BIOS-Problemen oder dem Board-Design zumindest bei Dell Vostro, Studio, XPS und scheinbar auch neueren Inspiron- Modellen, möglicherweise auf allen aktuellen Santa-Rosa-artigen Plattformen von Dell. Auch frühere Geräte hatten schon Probleme mit DPC-Latenzen, die aber verschiedene andere Ursachen hatten. Meine eigenen Beobachtungen, die mehr oder weniger profunden und identischen Berichte und Messungen über die immer gleichen Probleme (hauptsächlich im englischsprachigen Internet) ergeben einen deutlichen roten Faden, den zu erkennen sich Dell scheinbar weigert.
Ich kann verstehen, das Sie zu einem mageren Dementi gezwungen sind. Was ich nicht verstehen kann ist die Tatsache das Dell offenbar schon seit geraumer Zeit zahlreiche Berichte und Beschwerden aus halb berufenen Mündern ignoriert. Für ein paar lustige Artikel auf internationalen Technik-Plattformen über das Unvermögen, "out of the box" unfallfrei MP3 abspielen zu können, einen weltweiten Aufschrei der Entrüstung, noch mehr verunsicherte Stockholder in der gegenwärtigen Talfahrt, einen weiteren Class Action Suit, 5-stellige Rückläuferzahlen oder dergl. Ungemach braucht es mehr oder weniger nur ein paar Mausklicks. Da ist es an der Zeit zu laborieren und zu korrigieren und gänzlich falsch, zu dementieren.