Eine Notch (oder ein Kamerabuckel) ist nicht technisch notwendig, wie zahllose Geräte ohne Notch (oder Kamerabuckel), mit Kamera und mit ziemlich schmalem Rand beweisen. Bei Kamera mit größerem Durchmesser der Linse ist eine Notch auch nicht technisch notwendig, denn der Rand kann ja breiter sein. Es geht also nicht um technische Notwendigkeit, sondern um die Ausgestaltung des Kompromisses betreffs Entscheidung zum Vorhandensein einer Kamera überhaupt, Grad der aktuellen / zukünftigen Kameraqualität, Randbreite und Programmierung von OS / Softwares und Displaynutzbarkeit.
Wenn eine zumal große Notch überhaupt da ist, fragt sich, warum der verbleibende Rand überhaupt existiert und das Display nicht gleich randlos ist! Da es zB randlose Fernseher gibt, gibt es keinen technischen Grund, dass ein Notebookdisplay ein Rand haben müsste. Ginge es beim Notch des MBP wirklich um minimale Randbreite, müsste das MBP randlos sein! Wenn aber ein Rand doch schick aussieht, dann muss er nicht die Breite wie im MBP haben, sondern könnte auch 2mm dicker sein, sodass die Notch entfallen könnte.
Wenn zusätzlicher Bildschirmplatz ach so wichtig sei, dann wäre das ein Grund mehr für randloses Displaydesign.
Ich muss Geräte mit Notch / Loch / Drop nicht ausprobieren um zu wissen, dass sie mich in jeder Sekunde der Benutzung und oft zu Zeiten zwischen zwei Nutzungssitzungen durch schlechte Erinnerung an die Nutzungserfahrung extrem nerven und stören würden. Es gibt sicherlich viele andere Leute, die das ähnlich empfinden. Und nein, ich habe keine Statistiken erhoben, aber die groben Prozentzahlen von verkauften Notebooks ohne / mit Notch sind bekannt: ca. 98% : 2% oder so ähnlich. (Da Smartphones eher keine Arbeitsgeräte sind, sind sie nicht vergleichbar.)
Ob ich ein potenzieller Käufer eines MBP bin, wenn es weder Spyware noch Notch gibt? Durchaus, denn ich bin auf der Suche nach einem Gerät in ungefähr der Preisklasse und Geschwindigkeit und lege außerordentlich großen Wert auf (verhältnismäßig) leisen Betrieb auch bei Last, der sogar mit brauchbarer Akkulaufzeit gegeben ist. Ein weiteres wichtiges Kaufkriterium ist, ob die eine wichtige Software, die ich darauf zwingend einsetzen möchte, dann auch für macOS verfügbar wäre. Ist sie zZ nicht, aber wenn sie es wäre, stiegen die Chancen eines Kaufs, wenn die Grafikkartenkrise dann noch anhält. Das nächstwichtige Kriterium sind die kleinen Pfeiltasten. Für den brauchbaren Einsatz der für mich wichtigsten Software sind normalgroße Pfeiltasten zwingend notwendig. Das ist allerdings nichts, was Apple nicht mit einem MBP-Update bereinigen könnte. Das nächste Kriterium ist dann, dass 16:10 ein harter Kompromiss ist und deswegen viele potenziellen Gerätealternativen zur Konkurrenz bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen, darunter 16:10-Windows-Notebooks, AMD APUs in Barebones, AMD Ryzen 7000 APUs, RTX 4000 usw. MBP hat mit Geräusch, dafür akzeptable Geschwindigkeit, Akkulaufzeit und Mobilität Pluspunkte, die mich zumindest in den erweiterten Bereich potenzieller Käufer bringen, aber die schwersten Minuspunkte sind nicht verhandelbar und die hier gerade nicht wiederholten weniger schweren (darunter zB der geringe Grad an Wartbarkeit und die Walled-Garden-Politik) spielen auch eine Rolle.
Probezeit? Damit sich das lohnte, müssten mindestens die wichtigsten Minuspunkte entfallen und die betreffende Software für macOS verfügbar sein.