Wenn die Latenztests wirklich etwas über die Pro-Audio-Tauglichkeit aussagen sollen, müssten sie unbedingt gezielter durchgeführt werden. Das mit Abstand wichtigste Element dafür ist das Power Management des Prozessors.
Zumindest sollte also das Verhalten zwischen normalem und Hochleistungsmodus verglichen werden. Wer aber Windows für professionelle Audiobearbeitung nutzt, zumindest auf einem auf lange Akkulaufzeiten ausgelegten Gerät,wird es in der Regel nicht dabei belassen.
Für Audiobearbeitung in Echtzeit optimal ist ein konstant hoher Takt, der bei weniger Last nicht herunterschaltet. Das System muss hundertprozentig stabil laufen, so reaktiv wie nur möglich sein und darf auch nicht durch hitzebedingtes Drosseln ausgebremst werden. Turbotakt ist also auch ein zweischneidiges Schwert.
Ein beliebter Trick, um das zu erreichen, ist, die Prozessorenergieverwaltung auf 99% Minimum und 99% Maximum zu setzen. Leider macht es einem Microsoft immer schwerer, an die entsprechenden Settings ranzukommen. Robin Vincent von Molten Music Technology beschäftigt sich regelmäßig mit der Musikproduktion auf dem Surface Pro und gibt dazu auf seiner Seite surfaceproaudio.com Anleitungen, wie man an die entsprechenden Einstellungen herankommt.
Das müsste mit in die Latenztests einfließen, wenn sie wirklich Aussagekraft über die Pro-Audio-Tauglichkeit eines Systems haben sollen. In der gegenwärtigen Form sind sie für diesen Zweck nicht ausreichend.