Der Artikel ist von seiner Argumentation nicht stimmig. Meiner Ansicht nach hat der Autor hier seine Ansichten und frustrierten Erfahrungen beim Austausch mit seinen Verwandten publiziert und versucht es dann irgendwie argumentativ zu verpacken und dem ganzen noch den psychologischen Deckel ,,Apple-Effekt" aufzudrücken. Das kommt dann besonders im letzten Absatz raus. Die Argumentation ist aber super schwach und es klappt nur mäßig, weswegen der Artikel keinen Mehrwert bringt, außer die ohnehin schon stark polarisierten Meinungen zum Thema Apple neu anzuheizen. Schade.
An zwei Stellen habe ich Probleme:
1.) Die RAM und ROM-upgrades sind plötzlich ok, weil Apple nichts günstigeres im Produktportfolio hat. Das trifft nur auf Leute zu, die schon vornerein auf Apple festgelegt sind bzw. auf die aufpreispolitik bei upgrades reinfallen. Upselling eben, da werden auch sehr wohl psychologische Effekte genutzt. Viele kleine Aufpreisschritte/,,Hürden" sind einfacher zu nehmen als eine Große. Kann man zu Genüge im Internet recherchieren. Die Aufpreise sind wucher. Ich würde nie ein apple notebook mit höherer speicherkonfiguration kaufen, wird dann einfach zu teuer im direkten Vergleich zur Konkurrenz. Die basiskonfigurationen haben dagegen ein recht gutes p/l verhältnis.( Habe übrigens noch nie einen apple computer besessen, bin aber seit dem letzten monat zumindest offener geworden, sollte sich mein windows laptop irgendwann verabschieden wird es eine mögliche Alternative.)
2.) Der Vergleich findet plötzlich zwischen unterschiedlich teuren Laptops statt. Wieso sollte das denn so sein? Das wird hier einfach so in den Raum gestellt. Hab ich noch nie gehört, dass jemand seinen 2000€ Laptop mit einem 1000€ Laptop direkt vergleicht ohne den preisunterschied zu berücksichtigen. Halte ich für Blödsinn. Dass jemand, besonders wenn er viel Geld ausgegeben hat, sich gerne selbst darin bestätigt sieht, Qualität gekauft zu haben und das auch gerne vor anderen Leuten rechtfertigt mag ja sein. Ist aber ein anderes Thema. Wenn man mit seinem apple-Produkt gute Erfahrungen macht und zufrieden ist, besonders wenn man in der Vergangenheit mit anderen Herstellern schon schlechtere Erfahrungen gemacht hat, ist es auch nichts unnormales, dass man erstmal für den nächsten Laptop wieder bei apple schaut.
Und auch nur für vollausgestattete macbooks funktioniert die Argumentation in diesem Artikel hauptsächlich. Momentan kann man ein neues Macbook Air mit M1-Prozessor sogar sehr vielen Anwenderklassen empfehlen und es ist sehr konkurrenzfähig in seiner Preisklasse. In erster Linie, wenn die niedrige Konfiguration der Basisausstattung für den Anwender ausreichend ist.
Ein Laptop mit 2TB SSD bringt dem Anwender auch nur dann etwas, wenn er sie auch benutzt. ,,Mehr ist immer besser, wer weiß vielleicht brauche ich es in Zukunft" ist genau das, worauf Apples Aufpreispolitik in Verbindung mit dem nicht-nachrüsten-können und seiner Preispolitik spekuliert. Externe SSDs mögen zwar unpraktischer sein, sind aber in dem Fall die klügere Wahl. Oder gleich ein anderer Laptop-Hersteller.
Ich finde die Diskussion auch durchaus Interessant in Richtung Aufrüstbarkeit, Aufpreispolitik (Upselling), Benutzerfreundlichkeit für verschiedene Anwendergruppen und Reperaturfähigkeit. Leider geht der Artikel darauf aber nicht ein, sondern stammelt irgendwas von einem ,,Apple-Effekt".