Bonus FAQ:Was steckt hinter den Systemleistungsmodi: Leise, Ausbalanciert und Enthusiast
Im Referenzdesign von Intel wird jedes Systemprofil aus drei Hauptbausteinen zusammengesetzt.
- CPU Power Mode + Windows-Energieverwaltungsprofil
- GPU Performance Profile, realisiert durch p-States
- Verschiedene Lüftertabellen
Jeder dieser Bausteine verfügt über 3 verfügbare Einstellungen. Intel erlaubt nicht, den Inhalt jedes Blocks anzupassen, aber wir können die vorhandenen Blöcke beinahe beliebig zusammenfügen.
Beschreiben wir zuerst den Inhalt jedes Blocks:
CPU Power Mode + Windows-Energieverwaltungsprofil
Die Nummerierung des Modus entspricht der Nummerierung des Profils in der setup.ini von Intel (dazu später mehr). Kleinere Nummer = schnelleres Profil
(https://abload.de/img/power-table-1tsj0y.png)
In den meisten Situationen bieten der CPU-Modus 1 und 2 tatsächlich die gleiche Leistung. Der 63W-Wert in dieser Tabelle ist die über lange Zeit anhaltende Leistung. Die PL2-Spitzen zu Beginn der Benchmark-Situtionen werden höher ausfallen.
[Hier steht evtl. noch eine Änderung an. Ein nachfolgendes Control Center-Update bietet möglicherweise eine genauere Steuerung zwischen den CPU-Leistungsstufen.]GPU Power Mode
Die GPU-Modi verwenden eine NVIDIA-API namens p-state. Im Gegensatz zu den PL1/PL2/TDP-Reglern von Intel sind die p-states von NVIDIA nicht sehr granular. Zum Beispiel gibt es nichts zwischen p0 und p3. Mit anderen Worten, NVIDIA erlaubt es nur, entweder 100% Leistung zu liefern oder sie auf 50 bis 60% oder weniger zu reduzieren.
(https://abload.de/img/power-table-2jqjkd.png)
Die Unterschiede in der GPU-Leistung zwischen diesen Modi basieren auf synthetischen Benchmarks wie Furmark. Die Unterschiede bei anderen Benchmarks und Spielen können geringfügig abweichen. Dies hängt hauptsächlich davon ab, wie stark die VRAM-Taktraten die Performance im Spiel beeinflusst.
Lüfterkurven
Wir werden aufgrund unserer NDA nicht die vollständige Fan Tables veröffentlichen. Die Fan Tables haben unterschiedliche Mechanismen darin, wie schnell sie die Zustände ändern. Für die Zwecke dieses Dokuments ist es ausreichend, die Höchstgeschwindigkeit des Lüfterkurven zu kennen, sobald das GPU Temperature Target von 75°C erreicht ist.
(https://abload.de/img/power-table-3mbju5.png)
Aufgrund der Richtlinien von Intel kann Fan Table 3 nur mit GPU Mode 3 verwendet werden.
Intels Standard-Leistungsprofile
Wenn man alle diese Blöcke zusammenfügt, gelangt man zu den Standard-Systemmodi von Intel. So sehen sie aus:
(https://abload.de/img/power-table-4x2kd0.png)
Im Intel-Standard ist System Mode 2 der Default. Dies versetzt die GPU in den Zustand p3, der für Casual Gaming ausreicht und als ein sehr CPU-zentrierter Leistungsmodus bezeichnet werden könnte.
Der Endbenutzer kann mit einer dedizierten Taste neben dem Power Button im laufenden Betrieb zwischen den einzelnen Systemmodi wechseln. Die LED-Konfiguration dieser Taste zeigt an, welcher Modus aktuell eingestellt ist.
Unsere eigenen Performance-Profile für XMG FUSION 15
Nachdem wir unsere Samples getestet und verschiedene Diskussionen intern und mit vertrauenswürdigen Community-Mitgliedern ausgewertet hatten, entschieden wir uns bei XMG für die folgende Umgestaltung der Profile:
(https://abload.de/img/power-table-5y0jpn.png)
Unser
Ausbalanciert-Modus bietet volle GPU-Geschwindigkeit, kombiniert mit der Standard-Lüfterkurve und voller CPU-Performance. Die GPU-Geschwindigkeit wird bei längerer Verwendung ab Erreichen des NVIDIA GPU Temp Target moderiert.
Unser
Silent-Profil verwendet den GPU-Modus 2, wodurch dieses Profil zu einem sehr schönen Silent-Gaming-Profil wird. Auch ist er gut geeignet für 3D-Bearbeitungen und CUDA-Rendering in der Bibliothek oder im Meeting, ohne dass dabei die Lüfter zu sehr aufdrehen. Im Idle oder bei niedriger Last verhalten sich alle 3 Profile sehr ähnlich zueinander. Der niedrigste gemessene Stromverbrauch in Idle Desktop liegt zwischen 7 und 9 Watt an der Steckdose.
Beeinträchtigt der GPU Mode die Akkulaufzeit?
Nicht wirklich.
Solange NVIDIA Optimus per Default optimal eingerichtet ist, werden alle Desktop-Apps (Browser, Messenger, Media Player, Office usw.) auf der Intel-GPU ausgeführt. Der "GPU Mode" in der obigen Tabelle bezieht sich nur auf die NVIDIA-GPU. Solange auf der NVIDIA-GPU keine Apps ausgeführt werden, ist sie vollständig ausgeschaltet und verbraucht praktisch keinen Strom.
Insgesamt messen wir mit unseren Leistungsprofilen die gleiche lange Akkulaufzeit wie mit den Standardeinstellungen von Intel: Die typischen Werte reichen von fast 8 Stunden für die 1080p-Youtube-Wiedergabe, 10 Stunden für lokale 1080p-Videodateien und bis zu 12 Stunden im absoluten Leerlauf mit niedrigste Helligkeit usw. - dies verhält sich in allen 3 Systemmodi sehr ähnlich.
CPU Temp Target aka "Tcc Offset"
'Tcc offset' subtrahiert einen bestimmten Wert von der internen maximalen Betriebstemperatur der CPU, welche als Tcc bezeichnet wird. Der genaue Wert für "Tcc" ist je nach CPU unterschiedlich (aufgrund von Ertrag und Binning), liegt jedoch normalerweise weit über 90°C.
Beispiel: angenommen, Tcc beträgt 95°C , dann würde ein Tcc offset von -10°C zu einem CPU Temp Target von 85°C führen. Sobald die CPU sich diesem Ziel nähert, wird der Turbo Boost reduziert, damit das Ziel nicht überschritten wird.
Intel ermöglicht die dynamische Änderung des Tcc-Offsets in Echtzeit für jedes Leistungsprofil. Hierbei ist zu beachten, dass dieser Tcc offset nicht mit dem 'CPU Mode' in den obigen Tabellen verknüpft ist, sondern mit dem 'System Mode'. Dies bedeutet: Auch wenn sowohl das 'Enthusiast'- als auch das 'Balanced'-Profil den 'CPU Mode 2' verwenden, gibt es Unterschiede in der Lüftergeschwindigkeit und dem CPU Temp Target, was bei Dauerleistung zu unterschiedlicher Performance führt. Wer also für längere Zeit auf der CPU rendern möchte (siehe Cinebench), für den lohnt sich per Hotkey auf das Enthusiast-Profil umzustellen.
(https://abload.de/img/power-table-6lgk54.png)
Diese Offsets sind von Intel festgelegt und können von uns nicht geändert werden.
Wie man sieht, hat der Tcc offset für jeden System Mode zwei unterschiedliche Werte, je nachdem, ob die NVIDIA-GPU (auch bekannt als dGPU) aktiv ist oder nicht. Wird die NVIDIA-GPU nicht verwendet (dGPU=OFF), darf die CPU eine höhere Temperatur und somit eine höhere Dauerleistung erreichen.
Benutzerdefinierte Performance-Profile von und für Endanwender
Der Setup-Ordner des Control Centers enthält eine Datei namens setup.ini. Normalerweise befindet sich am Ende dieser Datei ein Abschnitt namens [Power]. So sieht es in unserer XMG-Version aus:
[Power]
Performance = P2G1F1
Balanced = P2G1F2
BatterySaver = P3G2F2
Default = 2
'Default' beschreibt, welches Profil nach der Installation der Software standardmäßig ausgewählt ist. Die anderen drei Zeilen definieren für die drei Modi, aus welchen Bausteinen sie zusammengesetzt werden sollen.
Um diese Modi zu bearbeiten, muss man hier nur die Zahlen 1, 2 und 3 ändern.
P = CPU Mode
G = GPU Mode
F = Fan Table
Wie man sieht, unterscheidet sich die Benennung der Performance-Profile in dieser setup.ini geringfügig von der Übersetzung im UI des Control Center. Aber es folgt immer noch dem gleichen Prinzip: kleinere Zahl = größere Leistung:
Systemmodus 1 = Performance
Systemmodus 2 = Balanced
Systemmodus 3 = BatterySaver
Diese Einstellungen können auch nach der Installation im Registrierungseditor geändert werden.
Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\OEM\GamingCenter\DefaultPower
(https://abload.de/img/regeditazk31.png)
In der Registrierung gibt "PowerMode" das Standardprofil an. Die Profile 1 bis 3 entsprechen der Nummerierung der 'System Mode' in den o.g. Tabellen.
Um diese Registrierungsänderungen zu übernehmen, muss man lediglich das Control Center beenden und neu starten. Das Beenden erfolgt über einen Rechtsklick auf das Control Center-Symbol im Windows-Systray.
Fertig!
tl;dr Es passt alles so wie es ist, man kann es aber auch selbst noch weiter anpassen.
Der Download unseres
Control Centers für XMG FUSION 15 befindet sich im
Download-Portal.
Wir freuen uns auf eure Fragen und euer Feedback!Tiefblickende Grüße,
XMG|Tom