Dass fast alle Hersteller von Tablets, 2-in-1s oder Detachables die gleichen Fehler machen, ist keine Rechtfertigung dafür. Wir Endverbraucher, Rezensenten oder Kommentatoren lassen das meist durchgehen und der Erfolg ist, dass die Hersteller denken, sie könnten es ja mit uns machen.
Matte, kapazitive Touchscreens sind möglich, wie Wacom demonstriert. Deutlich spiegelungsreduzierte klare Touchscreens sind auch möglich, wie Apple demonstriert. Ob man matt oder klar vorzieht ist Geschmacksfrage, aber ich habe noch von niemandem gehört, dass er stärkeres Spiegeln einem schwächeren Spiegeln vorzöge. Für alle mobilen Geräte gilt, dass man sie auch in Umgebungen einsetzen kann, wo Spiegelungen stören können: im Freien, mit Fenstern im Rücken oder mit gespiegelten Lampen. Es gilt daher für jedes mobile Gerät mit (leider üblichen) normalen Spiegelungen, dass der Hersteller es versäumt hat, die Spiegelungen deutlich zu mindern. Es gilt ganz besonders für Geräte, von denen der Hersteller stolz behauptet, sie würden allen Wünschen und Anforderungen gerecht. So wie heute auf dem Microsoftevent. So gut sind die Geräte aber eben gerade nicht. Sie versagen hinsichtlich der Spiegelungen kläglich. Während Apple eine Vorreiterrolle einnimmt, behauptet das Micrrosoft für sich auch, liefert sie aber diesbezüglich nicht.
Ja, sicher ist der EUR-Kurs gefallen und verdienen hochwertige Geräte ihnen angemessene Preise. Wer aber genauer nachguckt, um wie viel der Kurs gefallen ist, kann feststellen, dass der Preisaufschlag von günstigster SP3- zu günstigster SP4-Konfiguration nicht mehr angemessen ist: EUR 799 zu 999: 25% mehr also. Das ist deutlich mehr als die EUR-Kursveränderung. Da wird einfach knallhart auf den nächsten 99er-Preis aufgerundet. Umgekehrter Discount zu Gunsten des Herstellers. Und ja, ich nehme mir die Freiheit, das als unangemessen zu bezeichnen.
Wechselbare Akkus sind kein technisches Problem, sondern eine Frage geplanter Obsoleszenz. Das gilt auch für die anderen Bauteile mit erwartbar begrenzter Lebensdauer: besonders WLAN-Modul und SSD. Auch mobile Geräte können so entworfen werden, dass man die Rückseite oder eine Wartungsklappe abnehmen kann und die Geräte dennoch toll designt aussehen. Wenn ein Hersteller ein Tablet aus 2000 Einzelteilen zusammenbaut (wie es zum SP4 gesagt wurde), dann ist ein wechselbarer Akku eines der geringsten Ingeniörsprobleme. Es ist vA eine Frage des Willens des Herstellers. Besonders eines Herstellers, der von sich selbst behauptet "as a Service" zu bieten. Ersatzakkus verfügbar zu halten wäre ein großartiger Service. Statt immer mal wieder lesen zu müssen, dass manche Endverbraucher nach ein paar Monaten ein totes Gerät hatten, weil der Akku nicht tauschbar war, sollten Geräte lange halten, weil es für die Verschleißteile Ersatz gibt. Selbst Apples Ganzgerätetausch zwecks Akkutauschs ist ziviler. Da Microsoft sich so gerne mit Apple vergleicht, könnte es lernen, dies auch beim Service zu tun.
Ja, dass auf PC-Leistung getrimmte Geräte nicht alle lautlos sein können, ist mir durchaus klar. Wenn man aber nicht einmal den Wunsch äußern darf, werden wir darauf noch länger warten müssen. Das hatten wir in den Jahren 1993 - 2012 schon, dass zu wenige (wie ich) Lautlosigkeit forderten und Intel deshalb auf Schnelligkeit und Hitze ging und erst angesichts der ARM-Konkurrenz aufwachte und verstand, dass Lautlosigkeit ein Wert ist. Diesmal wird es also noch nichts mit Core i und lautlos in mobilen Geräten. Aber vielleicht schon nächstes Mal bei der 7. Generation? Wenn es aber diesmal niemand ausspricht, dann werden die Hersteller denken, es wäre den Endverbrauchern schon nicht so wichtig. Dessen ungeachtet stellt sich konkret bei der Core m3-Version die Frage, ob sie vielleicht schon lautlos ist oder angesichts der Geräte anderer Hersteller nicht sein müsste. Hier zurückzukuschen und nichts zu sagen wäre grundverkehrt. Das iPad Pro mag ja viele Mängel haben, aber einen Vorteil hat es: Lautlosigkeit. Wieder etwas, womit Microsoft die Surface Pro 4 vergleichen könnte...
Was Anderes kaufen, ja wenn das so einfach wäre. Die Kombination aus aktueller iPad-Displayhardware und Windows 10 Pro ist nirgends zu finden. Microsoft könnte so ein Gerät herstellen, hat es aber heute wieder einmal versäumt. HP bemüht sich auch irgendwie und macht dieselben Fehler.