Ausnahmsweise würde ich gern ein paar Berechnungsdetails zur Diskussion beifügen.
Der Vorschlag, eine eVinci Generatoreinheit mit 5 MWE elektrischer Dauerleistung durch einen kombinierten Wind-/ Solarpark mit angeschlossenem Batteriespeicher zu ersetzen, wirkt ersteinmal elegant und umweltfreundlicher.
Hier nun einige Grundlagen der Beiden zu vergleichenden Systeme:
Variante A: Kernreaktor. Dieser liefert bei 5 MW el. Leistung pro Tag 120 MWH el. Energie, und zwar 365 Tage am Stück, 8 Jahre lang zum Preis von ca. 120 Mio. Euro.
Variante B: Windrad 5 MW Nennleistung bei 10 m/s Windgeschwindigkeit plus Solarfeld (vielleicht 1 MW peak, das benötigt ca. 1,2 Hektar Bodenfläche). Diese Anlagenkombination hätte eine elektrische Spitzenleistung von ca. 6 MW. Nehmen wir einen Aufstellort in der gemäßigten Klimazone (z.B. BRD) und schauen uns die Anlagenleistung bspw. im Januar/ Februar an. Da gibt es regelmäßig Dunkelflauuten von ca. 10-20 Tagen Dauer. In solchen Wetterphasen liefert der Wind-Solarpark Tagsüber max. 0,2-0,4 MW/h, nachts nur max. 0,1 MW/h. Die Konsequenz wäre also eine notwendige Batteriepeicherkapazität von ca. 2300 MWh (Kernreaktor 24 h x 5 MW x 20 Tage = 2400 MWh, Wind-Solarpark 24 h x 0,2 MW x 20 Tage = 96 MWh)
Wenn die Angaben des Nutzers im Kommentarbereich stimmen, dann wären also zusätzliche Batteriekosten in Höhe von mind. 1003 Millionen Euro zu stemmen.
Aber es kommt noch viel, viel schlimmer. Dieser Batteriespeicher müsste ja am Beginn der Dunkelflaute zu ca. 100 % vorgeladen sein. Das bedeutet, der Wind-Solarpark müsste also ca. 2300 MWh x Ladefaktor 0,98 x Entladefaktor 0,97 = 2650 MWh zusätzlich zu dem Strom den er an die Echtzeitverbraucher (5 MW pro h) liefert auch noch für die Batterieladung "erzeugen". Wenn man dann noch davon ausgehen muss, dass sich eine Dunkelflaute auch zweimal in sagen wir mal 3 Monaten einstellt (Dezember bis Januar haben wir in BRD oft nur maximal 28-36 Sonnenscheinsztunden pro MONAT!), dann müsste der Wind-Solarpark also pro Tag mindestens 45 MWh zusätzlich zum Tagesverbrauch liefern. Nachts jedoch fällt die Solaranlage komplett aus, so das also die Windturbine allein liefern muss. Das bedeutet, es müsste mindestens 2 Windanlagen geben und außerdem müssten die Solarfelder mindestens einachsig der Sonne automatisch nachgeführt werden um bei nur 19 Grad Sonnenhöhe über dem Horizont (um 12.00 Uhr Mittags im Dezember) überhaupt einiges an Soalarleistung beizutragen. Und hierbei sind die enormen Leistungsschwankungen über den Tag-Nachtzyklus der Wind-Solarpark-Variante noch gar nicht berücksichtigt!!
Zusammenfassung: Um einen Permanentstromerzeuger (hier Kernreaktor) durch eine volatile Wind-Solaranlagenkombination zu ersetzen, wären in Breitengraden wie z.B. BRD, Anlageninvestitionen von deutlich mehr als 1000 Millionen Euro notwendig. Noch höher nach Norden steigen die Kosten sogar noch weiter an und außerdem nimmt die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anlagenkomponenten durch die niedrigen Aussentemperaturenm noch zu. Standortprobleme bzgl. Windtäler, Bergschatten usw. sind ebenfalls extrem relevant.
Die Entwickler von Westinghaus habe also doch mehr als 2 Klassen Mathematikunterricht absolviert, und dabei auch noch ordentlich aufgepasst.