Da nach dem Zweitverwertungsartikel nun doch noch der Test selbst erschienen ist, kann ich mich statt auf den alten Test aus 2020 auf den neuen vom 16.1.2022 beziehen. Es hat sich bei den Geräten etwas verändert.
Die 3080-Version ist teuer und fürs dünne Gehäusedesign überdimensioniert zumal mit nur 105W lauffähig. Da hätte eine 3070 Laptop reingehört, aber alleine dadurch wird das Gehäuse nicht dicker.
Meine Hauptkritikpunkte 16:9 und viel zu laut unter Last bleiben.
Im neuen Gerät könnte das Tastaturlayout gut sein, wenn nicht der Num-Block schmalere Tasten hätte, um den Senkkasten für die Tastatur zu ermöglichen. Das soll das Notebook dünner machen, aber ob dann das niedrig liegende Tippgefühl in Ordnung ist müsste jeder für sich selbst testen. Ich mag gerne erhobene Tasten, kann also jedenfalls nicht auf Anhieb sagen, ob ich auch mit abgesenken zurechtkäme.
Der Test bemängelt zurecht denn wabbeligen Untergrund. Gewichtsreduktion vor Funktionalität, seufz.
Dankenswerterweise ist das Display wieder matt und flimmerfrei. Außerdem ist es mit 451 cd/m^2 viel heller als noch 2020. Damit kann man das Gerät auch im Sommer draußen verwenden, solange der Akku läuft.
Die nun verwendete SSD hat brauchbare 4K-Werte - ein wichtiger Fortschritt.
Die Akkulaufzeit für WLAN ist kurz, weil eine schnelle CPU verbaut ist, während die GPU TDP-begrenzt ist. Ich benötigte die gegenteilige Konfiguration, da meine rechenintensive Anwendung GPU-bottelneckt ist. Eine bescheidenere CPU (mind. 6 volle Kerne) könnte dann eine längere WLAN-Akkulaufzeit ermöglichen. Hingegen ist die Last-Akkulaufzeit für die Klasse der Gaming-Notebooks zwar immer noch kurz, aber relativ gesehen deutlich weniger kurz als viele Konkurrenzgeräte. Ein größerer Akku hätte nicht geschadet, aber das Gerät wurde zu sehr auf kleines Gehäusevolumen optimiert.
Wie gesagt wären mittlerweile Ryzen 6000 oder 12. Gen Intel mit 2x USB 4 oder 2x Thunderbolt angemessen besonders für die schon überzogene Preisklasse.
Wen will Schenker beeindrucken? Den 3D-Gamer, der ein dünnes Gehäuse mag, aber den hohen Preis nicht bezahlen will? Oder den betuchten Creator, dem das Display gefallen könnte, aber die beschränkte GPU-Leistung und der Lärm nicht zusagen?
Jedes Notebook ist ein Kompromiss, aber ich sehe nicht, dass dieser Kompromiss beide Nutzergruppe anspricht.
3D-Gamer mögen vielleicht auch 4K, aber dafür braucht man keine schnelle CPU, sondern eher eine Desktop-3080-GPU. Bei 17" wäre eher 2K, 3070 mit ausreichender TDP und dickeres Gehäuse ohne Senkkasten für geringeren Lärm bei sinnvoller GPU-Leistung ein brauchbarer Kompromiss gewesen. Creatorn, die trotzdem 4K wollen, könnte man das ja als Displayoption anbieten.