Abwarten,
ob die Chip-Knappheits-Blase nicht schon gerade platzt.
Laut einer Finanz-Meldung soll der Notebook-Markt schon im April gegenüber dem Vormonat um 13% zurückgegangen sein. Das ist zwar noch immer mit so +25-30% deutlich höher als im Vorjahres-Quartal, aber dieser Rückgang würden genau die Marktanteile von AMD (20%) entsprechen.
D.h. es könnten gerade deutliche Kapazitäten bei Intel frei werden.
Genaugenommen haben wir seit 2017 einen Chip-Mangel. Damals bei Intel, u.a. weil Intel seitdem immer mehr CPU- & GPU-Kerne in die CPUs verbaut, sodass ihre durchschnittsgröße von Massen-CPUs von 100-120 auf mittlerweile 150-200mm² (4-Kern-&-8-Kern-Tiger-Lake) gestiegen sind, anstatt wie geplant auf 80mm² (Connon-Lake mit 40 EU [+66% EU]) runterzugehen. Davor wurde dummerweise die Chipsätze auf auf 14nm umgestellt, sowie die ein oder andere 14nm-Fabrik nicht gabaut.
Im 3Q-2020 kam die nächste, also die 2. Welle der Chip-Knappheit. Diesesmal bei AMD, weil sie bei ihren CPU eine bis zu +130% bessere Effizienz als Intels 14nm/10nm-CPUs vorweisen konnte und der Markt begann auf AMD_Produkte zu stürzten.
Im 4Q-2020 löste Corona die 3. Welle der Chip-Knappheit aus, wobei z.b. Intel dann dabei +55% mehr Notebooks verkaufte. Das führte auch dazu, dass es praktisch keine Core/RyZen-Notebooks <1.000 Euro lagernd verfügbar waren.
Im 4M-2020 sollte der Notebook-Verkauf um 13% zurückgegangen sein,
was zur Folge hatte, dass die günstigsten RyZen-Core-Notebook-Preise von fast 1.000 Euro wieder auf <600 Euro gefallen sind.
D.h. in einem Monat ist die Nachfrage & Lieferengpass so zurückgegangen, dass sich die Preise & Liefer-Potential nicht nur auf die Zeit vor der 3. Welle, sondern vor der 2.Welle einpendelten. Und das zeigt, wie gewaltig der Rückgang war und gleichzeitig die Firmen sich schon auf die höheren Kapazitäten einstellen konnten.
Interessant wird wohl zu sehen sein,
wie sich das alles auf die Unternehmen auswirkt.
Falls AMD weiterhin alle ihre CPUs verkaufen kann, und defakto weiterhin einen Lieferengass hat, würden die Notebook-Verkaufs-Rückgänge quasi ausschließlich Intel betreffen. Das würden Umsatz- & Gewinn- & Marktantei-Rückgänge bedeutet, wo man dann das Dauerthema "Chip-Knappheit" schnell zu einem "Intel in der Krise" wechseln könnte.
Unterschätzen sollte Intel AMD nicht,
weil AMD wegen der deutlich höheren CPU-Effizienz nicht nur die Hoch-Margen-Märkte (Server & Notebook) abgrast, sondern auch im Hoch-Margen-Preiskategorien. Also, anstatt wie damals im unteren Preissegment die 10% Marktanteile des Marktes abzugrasen, grast AMD jetzt die 20% Marktanteile im oberen Preissegment jedes Marktes ab. Deshalb hat AMD seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt, während der Umsatz trotz +55% Notebook-Verkäufe gegenüber dem Vorjahres-Quartal sogar im Gesamten sogar gesunken ist. Detto die Gewinne, wobei Intel gerade im Server-Markt trotz Corona-Effekt einen Gewinn-Einbruch auf die Hälfte erleiden musste.