M.E. kommt das Samsung Galaxy A6+ im Test zu gut weg. Nicht wegen den tatsächlichen Leistungsdaten, sondern aufgrund einiger Dinge, die hier dem Rotstift zum Opfer gefallen sind, was die UVP von 370 Euro nicht nur als "etwas zu hoch" erscheinen lässt, sondern schlichtweg zur Unverschämtheit macht.
Ich zähle einmal auf: Kein IP68-Standard, wie es noch beim Vorgängermodell A5 der Fall war (wird im Artikel leider nicht erwähnt, dürfte aber für viele Interessenten durchaus ein wichtiges Kriterium sein), kein USB C-Type (auch hier ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger), nur WLAN-n-Modul (erneut: das A5 verfügte bereits über WLAN-ac) - das sind nur die wichtigsten Aufreger.
Abgesehen vom mittlerweile fast schon "veraltet" wirkenden Formfaktor und dem physischen Homebutton ist im Vergleich das A5 in fast jeder Hinsicht das bessere Smartphone, dazu auch wesentlich billiger. Und, der Knaller: Nachdem Samsung jetzt doch den Start des A8 auch für Deutschland angekündigt hat (zwar mit einer komplett utopischen UVP von knapp 450 Euro, im freien Handel dürfte sich das Gerät aber sehr schnell bei 300-350 Euro einpendeln, schlichtweg deshalb, weil das A8 in europäischen Nachbarländern schon seit Monaten zu diesem Preis erhältlich ist), gibt es praktisch kaum noch einen Grund (einziger Nachteil des A8 im direkten Vergleich: ab Werk nur mit Android 7.1 ausgestattet), das A6+ überhaupt noch in Erwägung zu ziehen.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass Samsung mit dem A6 bzw. A6+ zum völlig überteuerten Preis und zu Lasten der ahnungslosen Kundschaft die Resterampe aufräumen will. Mag sein, dass es sich im alltäglichen Gebrauch gut schlägt und die 84 %-Wertung insofern eine gewisse Berechtigung hat - aber es ist nun einmal auch Teil der A-Reihe, mit der der direkte Vergleich stärker gewichtet werden sollte, wenn es um eine Kaufempfehlung geht. Wie gesagt, in dieser Hinsicht kann das A6 bzw. A6+ eigentlich nur noch als Frechheit seitens Samsung verstanden werden.