Auch aufgrund der Testberichte hier, habe ich letzte Woche ein Latitude E6540 (mit 15"-Display und Core i5-4310M) bestellt - und zwar in der Basisversion, ohne dedizierte Grafikkarte.
Gerne hätte ich noch einen Fingerabdruckleser, zum beschleunigten Login, und einen ExpressCard-Schacht für eventuelle Erweiterungen gehabt, aber diese Optionen wären nur zusammen mit einer dedizierten Grafikkarte verfügbar gewesen - was rein technisch nicht nachvollziehbar ist. Weder der Webshop noch der freundliche Herr an der Telefon-Hotline konnten das anbieten. Leider ist auch ein knackiges IPS-Display hier in der "Business-Class" nicht im Angebot - ich hätte gerne nochmal ein paar hundert Euro draufgelegt, wenn es das gegeben hätte.
Leider war in der Basisversion nur ein RAM-Kanal mit 4GB bestückt - wobei gerade die integrierte Prozessorgrafik deutlich von zwei RAM-Kanälen profitiert, da sie keinen eigenen Grafikspeicher hat, sondern das "normale" RAM mitnutzt. Hier sollte man eher eine Bestückung mit 2x2GB statt 1x4 GB wählen. Ich habe mittlerweile ein zweites 4GB-Modul nachgerüstet und die Grafik ist m.E. dadurch spürbar flotter geworden.
Der Lüfter rauscht bei Last leicht hörbar - ist aber nicht störend. Die Wärme des zweikern-Prozessors mit Hyperthreading schafft das Kühlsystem problemlos abzuführen, auch im Sommer - hier macht sich die fehlende Grafikkarte positiv bemerkbar - zumal die Leistung der integrierten Prozessorgrafik für alle Office-Aufgaben problemlos ausreicht.
Der FullHD-Bildschirm ist hell und frei von Pixelfehlern. Problematisch ist auch bin Windows7, dass manche Schrift dann doch sehr klein dargestellt wird, andere wieder übergroß ist und wie "gemalt" wirkt - das zieht sich über verschiedene Browser, Webseiten und auch Office-Programme - wo manche Icons plötzlich pixelig vergrößert wirken.
Möglicherweise wäre die Standard-Auflösung von 1366x768 doch angenehmer für das Auge gewesen, als FullHD mit seinen, in der Praxis, immer wieder welchselnden Schriftgrößen an verschiedenen Stellen der Bildschirmdarstellung.
Für eine Unsitte halte ich es, neuerdings auch 15-zöller mit einem Ziffernblock auszustatten; die Haupttastatur samt Touchpad rückt damit nach links und man sitzt stets asymmetrisch vor dem Bildschirm; zudem könnte man den Platz gut gebrauchen, um die Tasten der Buchstabentastatur um einen oder zwei Millimeter größer zu machen. Es hatte einen Grund, warum es den Ziffernblock lange Zeit nur bei 17"-Laptops gab .... Wer ihn wirklich braucht, kann ihn sich leicht per USB dazustecken.
Der Tastenhub ist bei den "klassischen" Tastaturen von DELL noch mit am größten; die immer weitere Verschlankung der Notebooks und Subnotebooks fordert ihren Tribut auch beim Tastenhub - was beim einen oder anderen, superflachen Modell schon mal dazu führt, dass einem nach längerem Tippen die Finger schmerzen - die Tastaturen der Laptops vor drei oder fünf Jahren waren da oft deutlich angenehmer.
Die leicht gummierte Handballenablage unterhalb der Tastatur fühlt sich zwar angenehm an, es muss sich aber noch zeigen, wie stark sie im Laufe der Zeit Staub und anderes anzieht.
Die Samsung-Hybrid-Festplatte funktioniert gut und hat sich nach einigen Systemstarts jetzt "eingeschwungen", so dass der Windows-Start jetzt nur noch wenige Sekunden dauert - sehr angenehm. Manchmal macht die Platte im Leerlauf überraschende "Klick"-Geräusche - die aber nicht wirklich stören.
Fazit: Ein solides Business-Arbeitsgerät, leider mit wenigen Konfigurationsoptionen und einer unpraktischen und gewöhnungsbedürftigen Tastatur - so wie die Konkurrenz auch - und einem leise rauschenden Lüfter - wenn man auf die extra Grafikkarte verzichten kann.