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Intel spaltet angeblich Jim Kellers revolutionäres Royal-Core-Projekt auf und stoppt Beast Lake

Started by Redaktion, August 06, 2024, 17:34:27

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Redaktion

Einem neuen Leak zufolge soll Intel die kommende Beast Lake-Architektur gestrichen haben. In früheren Berichten hieß es, Beast Lake konzentriere sich auf Single-Core-Leistung. Doch Moore's Law Is Dead behauptet nicht nur, dass Beast Lake gestrichen wurde, sondern auch, dass das gesamte Royal-Core-Projekt nicht in einer Einzelarchitektur realisiert wird.

https://www.notebookcheck.com/Intel-spaltet-angeblich-Jim-Kellers-revolutionaeres-Royal-Core-Projekt-auf-und-stoppt-Beast-Lake.872443.0.html

JKM

Zur Erinnerung: Intels Royal-Core-Projekt wurde von Jim Keller geleitet, dem Mann hinter AMDs bahnbrechender Zen-Architektur, die es dem Unternehmen schließlich ermöglichte, Intel frontal anzugreifen.

Genau dieses Märchen wird ja ständig erzählt, dass quasi Jim Keller der Erfinder der Zen-Architektur ist, aber komischerweise danach im Intel scheiterte.

Mike Clark war und ist vielleicht noch "Zen Lead Architect", während Jim Keller am ehesten die Intensive Detail-Planung von Zen leitete.

Jim Keller kam fast 12 Monate nach dem Bulldozer-Start.
Man tut ja noch, als ob 2012, also fast 1 Jahre nach dem Bulldozer-Start noch keiner von AMD wusste, dass man aus dem 4-ALU-CMT-Bulldozer defakto einen 4-ALU-SMT-"Bulldozer" entwickeln musste. Und natürlich wusste AMD auch schon 2010 und 2011, also man Testchips hatte, wo "das Problemchen" an Bulldozer lag. Es ist halt unglaublich einfach, hier jeden Unsinn zu verkaufen.

Viele verstehen nicht,
dass AMD mit 14nm-Zen damals nur +35% Effizienz brauchte, um vom 28nm-Bistrol-Ridge auf Intel aufzuschließen, aber schlussendlcih +50% Effizenz braucht, weil Intel damals im Notebook-Markt noch vor den AMDs-4-Kernern nachlegte. Und +50% Effizienz-Steigerung ist für einen 2-fachen Fertigungs-Sprung nicht viel, was von 28nm-Plenar-Transistor (über 20nm) auf 14nm-FinFET-Transistor war.

Der Effizienz-Vorsprung des "8-Kern"-Bulldozer (bzw. 4-Kern-CMT-Bulldozer) war deshalb so groß, weil der Desktop-Bulldozer bis 2016 immer der Urspurngs-Bulldozer von 2011 blieb und nie den +100% effizienteren Excavator bekam.

Kurzum, das Royal-Core-Projekt sollte Intels Zen-Moment werden, und die Beast Lake-Architektur sollte die erste vollständige Implementierung des Projekts sein.

Oder auf den Punkt gebracht.
Jim Keller konnte den Zen-Moment nicht bringen, weil er es damals auch nicht bei Zen schaffte. Für die Entwicklung der Zen-Architektur hat AMD laut eigenen Angaben 4 Jahren entwickelt, während Jim Keller aber nur 3 Jahre bis zur Fertigentwicklung von Zen im AMD-Unternehmen war, und 2,5 Jahre an Zen konkret arbeitet. (6 Monate brauchte er zur Einarbeitungszeit.)

Nachdem Beast Lake, das laut MLID als vollständige Implementierung von Royal Core geplant war, offenbar gestrichen wurde, soll Intel verschiedene Technologien von Royal Core wie Rentable Units in neue Projekte für zukünftige Prozessorarchitekturen einfließen lassen.

Und im Detail liegt die Erklärung, warum der Zen-Moment nicht von Jim Keller kam, und warum es unglaublich einfach ist Unsinn zu erklären.

Die Relevanten Techniken, die Zen zum großen Erfolg führten, wurden VOR Jim Keller entwickelt & erprobt, während er bei Intel diese erstmalig entwickeln wollte. Und solche Techniken müssen entwickelt werden, bevor eine Architektur begonnen wird zu entwickeln. Also, bevor dann die neue Architektur 4-5 Jahre entwickelt wird.

Die Schlüssen-Technolgien von Zen waren.

High-Density-Libary,
die +100% Effizienz brachte. Die wurde mit Excavator (=die 2. Weiterentwicklung von Bulldozer) entwickelt. Die +100% CPU-Effizienz wurde zuerst von Lisa Su schon für 28nm-Carrizo angekündigt, was sie dann nicht erreichte, weil Carrizo für 20nm gedacht war und kurzfristig auf 28nm umdesignt werden musste, sodass Carrizo kaum auf Effizienz optimiert werden konnte. Erst Bistrol Ridge wurden die +100% bei gleicher 28nm-Fertigung

Foundry-Fertigung mit allgemeine Fertigung anstatt Hochtakt-gezüchtete Fertigung.
Mit der Foundry-Fertigung konnte AMD billiger Produzieren, und später auch einfach auf TSMC umsteigen. Diese Allgemein-Fertigung ermöglichketen keine Hochtakt, weshalb der 32nm-Carrizo & Bistrol Ridge nur 4,0/4,2 GHz hatte und nie auf 5,0 Ghz hochtakten konnte, wie es beim 32nm-Prozess möglich war.

IP-Technik
Mit der IP-Technik konnte AMD die CPU & APU-Dies wesentlich schneller & einfacher entwickeln, sodass AMD auch mehr Design (wie Playstation & X-Box) entwickeln konnte.

Automatischen Architektur-Entwicklungs-Tool
Damit kann AMD einfach ihre Architektur schneller mit weniger Manpower entwickeln, wie man es von ARM-CPUs und Grafikkarten kennt. Sowie ist das der Schlüssen, warum der damalig kleine AMD ihre CPU-Architektur zumindestens so schnell (oder schneller) wie der viel größeren Intel entwickeln konnte.

All dieser 4 erwähnten Technologien ,
1) wurden mit ATI-Grafikkarten eingekauft,
2) wurden mit Bobcat in einer x86-CPU seitens AMD "erprobt" & entwickelt,
3) wurden in den Bulldozer-Weiterentwicklungen Steamroller & Excavator einer Big-x86-CPU seitens AMD "erprobt" & entwickelt
4) UND alles bevor Jim Keller im Aug/Sept 2012 bei AMD eingestellt wurden.

Also im Monat vor der Keller Einstellung in AMD hat AMD bei Hot Chip die Bulldozer-FPU weiterentwickelt mit High-Densisity-Library vorgestellt, wo AMD 40-50% Coreflächen und Stromersparnis erreicht, also "zufällig" jene Werte, die dann mit Excavator paar Jahre erreichte.

Kurz gesagt,
Als Jim Keller zu AMD kam, waren alle relevanten Grundtechniken, was Zen ausmachte, schon entwickelt, sowie das 4-ALU-SMT-Konzept sicher auch schon festgelegt. Jim Keller musste in den 3 Jahren, wo er bei AMD war, das Team aufstellen und 2,5 Jahren während der intensiven Detail-Entwicklung/Ausarbeitung leiten, was er sicher ziemlich fehlerlos und sehr gut machte.

Und was viele auch nicht verstehen,
Alle diese 4 Technologien gingen auf kosten des Max-Takts, weshalb ab 28nm AMD nur mehr 4,0 statt 5,0 Ghz (32nm-Bulldozer) schaffte. D.h. man kann nicht so einfach eine Technologie einführen, und damals 5,0 Ghz bzw. High-Takt schaffen. D.h. Die Zen-Revolution fand vor Jim Keller AMD-Eintritt statt, als beschlossen wurde, alle 4 Techniken, die vorher bei aktuellen Produkten über Jahre erprobt wurden, dann bei Zen in einem Schwung umzusetzen, wofür Jim Keller dann für die Umsetzung gebraucht wurde. Wenn man das versteht, dann versteht man auch, warum Jim Keller nicht das schaffen konnte, was er angeblich bei AMD schaffte.

Deshalb ist bis heute AMD mit den Takt hinterher.
Aber das Konzept war mit der Automatischen Architektur-Tool-Entwicklung dann den Kern schneller in IPC-Performance & IPC-Effizienz zu entwickeln zu können, um "Jahr für Jahr" bzw. Zen-Gen für Zen-Gen höhere IPC-Performance &-Effizienz-Sprünge als Intel zu erreichen. Und das machte ich schon vor 8 Jahren aufmerksam, dass AMD damit in den nächsten Jahren auch schneller als Intel entwickeln und irgendwann überholen wird. U.a. weil die Vorgeschichte von Zen, mit den Einkauf dieser 4 Techniken über ATI schon 6-7 Jahren vor der Zen-Jim-Keller-Detail-Entwicklung begann

Und genau das ist das Grundproblem von Intel, weshalb sie heute in so einer Krise und Konkursgefahr sind.
Dabei hätte Covid noch Intel retten können, wenn Intel mit ihren 5-7 Mrd. $ Gewinnen nicht in 60 Mrd. $ schweren Aktien-Rückkäufe sondern Schuldenabbau investiert hätte, was mit den verbleibenden 48 Mrd. $ Schulden ein Todesurteil sein kann. Ohne Covid hätte AMD 2020-2023 mit einem viel besseren 5nm-TSMC-Verfügbarkeit auch viel mehr Marktanteile (sicher >50%) im Notebook-Markt aufbauen können.

Intel steht jetzt (2Q-2024) da, wo AMD im (4Q-2006) stand, als AMD dann auch mit den Entlassungs-Wellen begann, wo AMD dann 3 Entwicklungswellen mit so -10% benötigte und AMD sich teils kaputtschrumpfen "musste".

eastcoastpete

Das Problem mit dem Ansatz ist hier schön beschrieben: "..Flaggschiff-Variante mit insgesamt 36 Kernen bis zu 32 E-Kerne vereinen.". Für alle Desktops außer den absoluten Top Workstations sind solche CPUs einfach zu groß und zu teuer. Für Server geht der Trend seit geraumer Zeit zu entweder CPUs mit nur großen Kernen für Compute-intensive Aufgaben, oder viele kleinere Kerne a la Crestmont oder Zen5c.  Aggressives Multithreading (4 und mehr) für CPUs ist eher weniger wichtig, und heißt auch mit den möglichen Security Problemen die MT mit sich bringt umgehen zu müssen. Wenn man richtig große Kerne mit vielen Threads pro Kern will, sowas gibt's schon länger - IBMs Power Architektur kann das, und zwar schon länger. Einer der Gründe warum zB AWSs Graviton Kerne kein MT machen ist auch, daß man so jedem Kunden versichern kann, daß seine Prozesse auf seinen angemieteten Kernen jeweils garantiert solo laufen.  Intels Xeon CPU auf E Kern Basis ist deren Versuch, sowas in x86 anzubieten.
Die Entscheidung von Intel als irgendwie daneben hinzustellen ist mE falsch: die Zeit hat Jim Kellers Konzept eben ein- und überholt. So geht's halt manchmal.

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