Ohne dem Autor zu Nahe treten zu wollen bin ich doch sehr überrascht über diesen extrem unsachlichen und gerade zu Inhaltslosen Beitrag.
Das Windows 7 besser sein soll als sein Vorgänger, hat man schon häufiger gehört, aber abgesehen vom Geschwindigkeitsgewinn auf älterer Hardware habe ich auch noch kaum ernst zu nehmende Argumente gehört.
Tatsächlich konnte ich aber Windows 7 über MSDNAA ausgiebig testen. Es sieht klasse aus, keine Frage. Doch bleiben wir mal auf dem Boden der tatsachen: Windows 7 ist eine Erweiterung seines Vorgängers. und kein Neuanfang. Sicherlich hat Microsoft versucht, genau an den Stellen anzusetzen, welche den Benutzer besonders aufgeregt hatten (Benutzerkonten Steuerungs Abfragen, Geschwindigkeit), aber das macht nicht gleich ein neues System. Meiner Meinung nach kommt ein Windows Vista mit neustem Service Pack ziehmlich ähnlich dem neuem 7er daher, was wohl daran liegen mag dass sie quasi gleich sind. Vista hatte eine Entwicklingsdauer von etwa fast 10 Jahren gebraucht, und 2 Jahre nach Release soll bereits der komplett erneuerte Nachfolger vor der Tür stehen?
Windows 7 ist Kosmetik. Zugegeben, an den richtigen Stellen, aber mehr halt nicht. Ich finde diese übertriebenen Artikel immer etwas fragwürdig. Fand ich schon damals zu Vista, als es in den Boden gestampft wurde und als Übel aller Betriebssysteme bekannt war. Dabei war der Ansatz damals um einiges besser als der der Vorgänger (insb. in Sachen Sicherheit), nur halt leider nicht ausgereift genug. Der immense Speicherverbrauch in Vista war bedeutet z.B nicht zwangsweiße, dass das System immer so viel benötigt. Viel mehr versuchen intelligente Algorithmen Dinge in den Arbeitsspeicher zu kopieren, die der Benutzer erfahrungsgemäß oft oder als naechstes Verwenden wird, was einen Geschwindigkeitsgewinn mit sich bringt. Wird der Speicher dann doch von anderen Programmen gebraucht, wird er auch wieder freigegeben. Dieses konzept wird unter Unixoiden Plattenformen teils schon länger verwendet, schließlich ist der Arbeitsspeicher das um längen schnellere Medium im vergleich zur Platte, und ungenutzter Speicher bedeutet oft halt ungenutzter Zeitgewinn.
Das Windows 7 es jetzt plötzlich so viel schwerer für Cracker machen soll, ist ein weiteres gerücht. Der Benutzer ist weiterhin dauerhaft in einem Quasi-Admin modus unterwegs und kann durch einen klick tief ins System greifen. Das gleiche gilt für nahezu sämtliche Software, die installiert ist. Daher ist das Argument, dass Sicherheitslücken im Browser o.ä nicht so gefährlich sind wie tatsächliche Systemlücken zunächst einmal unfug.
Das Hauptproblem liegt darin, dass die Systeme des durchschnittsusers nicht aktuell gehalten werden. Eine unglaublich hohe Anzahl an Würmern usw. (ich habe keine Zahlen, aber es sind sicher weit mehr als die Hälfte) verbreiten sich über sicherheitslücken, die längs geschlossen sind - wäre das System auf dem aktuellen Stand. Von daher sind auch solche Sachen wie "diese ständigen nervigen Updates" und ähnliche Kommentare vollkommen Fehl am Platz. Wer eine ungefähre Ahnung hat, was es schon bedeutet eine halbwegs große Software zu schreiben, der würde nie im Leben auf die Idee kommen, die vielen Sicherheitsupdates eines Systemes als Beweis schlechten Code nehmen.
Womit der Autor recht hat, ist, das er unter dem aktuellen Mac OSX sich deutlich weniger sorgen um solche Sicherheitsangelegenheiten machen muss. Dies liegt aber - wie er selbst auch richtig erkennt - vornehmlich an der geringen Verbreitung. Das System (so war es zumindest vor ca. einem halben Jahr) hatte sogar einiges an Nachholbedarf was aktuelle Sicherheitstandards betraf, denn auch wenn diese "Lücken" noch nicht ausgenutzt wurden bedeutet das ja nicht das man sicher davor ist.
Letztenendes kann man sagen, dass Windows 7 keineswegs schlecht ist, die vergleiche zum Start von Vista aber hinken, weil es im Grunde genommen ja nur ein neues Vista ist. Mit der intelligenten Marketing-Strategie von Microsoft ist aber halt auch so möglich, nochmal ein bißchen mehr einzunehmen, anstatt das ganze als Update oder Service Pack anzubieten. Die Leute freuen sich schon dass es so günstig ist, die Gründe sind aber längst klar...
Ich benutze übrigens mehrere Betriebssysteme gerne. Hauptsächlich arbeite ich unter Linux, weil ich es am besten meinen wünschen anpassen kann. Ich zähle mich aber nicht zur Fanboy Fraktion. Es gibt einige Programme, insbesondere Spiele, bei denen man um Windows nicht herumkommt. Und mit der richtigen Sorgfalt verwaltet wird auch ein Windows System nicht immer langsamer oder muss alle halbe Jahr neu aufgesetzt werden. Für Laptops finde auch Mac ganz nett, habe selber einen der ersten Alu-Generation. Zugegebenerweiße verwende ich den aber kaum mehr.
Grüße
Luis
PS: Zu meinem Vorschreiber: Für (neuere) Spiele ist Linux tatsächlich nicht sehr geeignet. Je nachdem wie viel Arbeit du dir machen willst wäre vielleicht ein Dual-Boot System etwas für dich. Unter deiner Linux Distro kannst du id.r auch ohne Probleme auf die Daten deiner Windows Partition zugreifen (umgekehrt wirds etwas komplizierter). So macht meißt eine Windows-für-Spiele und Linux-für-alles-Andere Kombi Sinn.