Die Lage scheint etwas komplex zu sein. Fakt ist aber, dass die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes auch über KATWARN (erst ab Unwetter) und über NINA automatisch durchgegeben werden. Also ein Automatismus.
In Nürnberg hat man glaube ich später über KATWARN/NINA dazu aufgerufen den Notruf nur in wirklichen Notfällen zu wählen.
Leider ist es mittlerweile so, dass viele Menschen bei Warnungen erst mal den Notruf wählen und fragen was los ist.
Von daher könnte ich es nachvollziehen, dass man Cell Broadcast nicht auch noch angesteuert hat. Allerdings muss man auch sagen, dass die Unwetterwarnungen glaube ich für ganz Nürnberg ausgerufen waren, weil es gerade bei Gewitter immer Überraschungen gibt, die bisher nicht durch Wettermodelle abbildbar sind und man diesem Umstand durch etwas flächigere Warnungen Rechnung trägt.
Da Cell Broadcast sich an Funkmasten orientiert wäre es hier vermutlich so gewesen, dass die bewarnte Fläche nochmal größer gewesen wäre. Da kann man mit Apps bei Warnungen genauer sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass Cell Broadcast bei den älteren Handys noch nicht funktioniert (aktueller Stand soll wohl ab November über den Kanal 919 auch älteren Handys zumindest eine Extrem-Warnung übermittelt werden können).
Selbst mit neuester Software muss man je nach Hersteller den Empfang von CB aktivieren.
Alles noch nicht so 100 %, sowohl in der Technik als auch bei den auslösenden Stellen.
ABER man muss auch mal klar sagen: die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes die man über App, Email (hier aber nur auf Kreisebene) und vereinzelt auch noch per SMS-Dienste (ebenfalls auf Kreisebene) beziehen kann zeigen klar auf, was einen erwartet. Das ist der Sinn dieser Warnungen, die aber von vielen meist nicht ernst genommen werden, eben weil es durch Unsicherheiten auch zu Überwarnungen kommt.
Schwieriges Thema und vor allem ein kompliziertes wo man mit einfachen Schuldzuweisungen nicht wirklich weiterkommt.