Ich besitze DSLRs und DSLM.
Nun habe ich mir die Mühe gemacht, das Pixel 5 gegen Sam Sung Galaxy S10 (ohne Szenen-"Optimierung"-Verhunzung aber mit HDR immer ein) und Canon EOS M3 (Manueller Modus Standardeinstellungen, 12 Mpx Modus; 18mm Brennweite =27mm KbÄ) antreten zu lassen, um für mich eine Entscheidung zu treffen, womit ich fotografieren gehe.
1. Szene: Sonniges Winterwetter, Sonne seitlich eher von hinten:
Weißabgleich
Galaxy S10: sichtbarer Gelbstich
EOS M3: Weißabgleich OK
Pixel: insbesondere bei Sonne strahlend weißer Schnee. fantastisch
Tonwerte /Farben:
Galaxy S10. fertig verwendbar, minimaler Gelbstich
EOS M3: nach Auffrischung mit der Tonwertautomatik in Lightroom sehr gut, bestes Ergebnis, aber sehr ähnlich zum Samsung.
Pixel 5: ohne Bearbetung knackige Bilddarstellung auf Augenhöhe mit EOS M3 nach Bearbeitung.
Auflösung in Lichtern:
Galaxy S10: Sehr guter Umgang mit Lichtern, am besten von den drei Geräten
EOS M3: in Spitzlichtern Überbelichtungen - das altbekannte leidige Problem der Kameras ohne moderne HDR-Technologien.
Google Pixel: Sehr gut, aber nicht ganz so gut wie Samsung
Auflösung Textur in schattigen Bereichen:
Galaxy S10: feine Textur wird von der Rauschminderung geglättet
EOS M3: ähnlich wie Samsung
Pixel 5: eine wirklich deutlich sichtbar bessere Darstellung von Details in den dunkleren Bildbereichen. Klar und sauber. Ganz großes Kino!
Gesamt-Ergebnis:
Pixel 5: für mich klar die beste Wahl: Bilder sehr natürliche Farben, knackig, messerscharf und feine Textur sehr gut aufgelöst.
EOS M3: Bildbearbeitung erforderlich, dann ist es OK, mehr aber auch nicht. Man profitiert bei der Auflösung, wenn manauf 24 Mpx geht. Und man kann sich die gewünschte Brennweite dranschrauben.
Galaxy S10: in dieser Szene der EOS M3 sehr ähnlich. Schlechtere Auflösung feiner Textur in den Schatten, bester Umgang mit Spitzlichtern.
2. Szene: Nachtsmodus, Straßenbeleuchtung:
EOS M3: nur mit aufwendiger Bildbearbeitung und HDR-Technologien brauchbare Fotos möglich. ... Wer sonst nicht zu tun hat...
Samsung: bester Umgang mit Lichtern, aber sehr sichtbares Rauschen in den Schatten.
Pixel 5: sehr wenig Rauschen, Textur gut erhalten. Aber deutlich schlechterer Umgang mit Spitzlichtern als das Samsung Galaxy S10.
Man kann aber beim Pixel 5 die Belichtung manuell anpassen und so die Spitzlichter absenken.
Fazit Nachts:
Systemkamera kann man vergessen. Galaxy S10 oder Pixel 5 ist eher Geschmackssache, ob einen das Rauschen mehr stört oder die Überbelichtungen. Das muss man dann ausprobieren.
3, Szene: Nachts ohne Straßenbeleuchtung
Der schaltet sich beim Pixel 5 aus dem Nachtmodus der Astromodus ein, wenn sehr wenig Licht vorhanden ist UND die Kamera sehr ruhig steht, am besten auf dem Stativ.
Hier sammelt das Pixel 5 nun soviel Licht, bis es aus fast völliger Dunkelheit ein helles hochaufgelöstes rauschfreies Bild gefertigt hat.
Das ist ganz großes Kino. Leider besteht aber auch da das Problem von Überbelichtungen bei Spitzlichtern, was man aber ebenfalls manuell korrigieren kann.
Aber: Das Galaxy S10 kann das nicht. Da ist dann das Rauschen sehr stark.
4. Trübes Wetter:
Pixel am besten
5. Trübes Wetter bei Schnee:
Pixel 5: belichtet durch den hellen Schnee oft zu dunkel. Muss dann manuell heller gestellt werden, sonst gehen Farben und Details in den Schatten verloren. Verbesserungswürdig.
EOS M3: grottig
Galaxy S10 nicht getestet: Dessen HDR hebt aber Schatten an, so dass das in dieser Szene vermutlich besser ist.
Meine Einschätzung bei 27 mm KbÄ (Hauptkamera)
1. Pixel 5 ganz vorn. Es liefert die natürlichsten Fotos und ist selbst bei fast völliger Dunkelheit sehr gut zum Fotografieren geeignet.
2. Samsung Galaxy S 10: liefert außer bei starker Dunkelheit ohne Beleuchtung überall brauchbare Bilder. Störend leichter Gelbstich und die Glattbügelung feiner Textur in Schatten und dunklen Flächen.
3. EOS M3: reine Schönwetterkamera. Dort mit etwas Bildbearbeitung am besten. Aber sonst eher nicht zu gebrauchen. Die Zeit der Überlegenheit von Systemkameras ist vorbei.
Fazit:
Ich werde also zukünftig mit dem Pixel 5 fotografieren, sofern kein Zoom benötigt wird, oder mich Spitzlichter nachts zum Samsung greifen lassen.
Die Systemkamera werde ich höchstens mal rauskramen, wenn ich mehr als 2x Zoom benötige.
Zum Sensor:
Wenn bei Systemkameras mit dem großen Sensor geworben wird, der angeblich viel mehr Licht einfangen würde, so entspricht das nicht so ganz den Tatsachen, denn der kleine Smartphone-Sensor fängt viel Licht dadurch ein, dass innerhalb kürzester Zeit viele Fotos aufgenommen und zu einem Bild zusammengesetzt werden. Daher auch die mittlerweile recht gute Qualität von Smartphone-Fotos.