Das Dock muss einen MST-Splitter in sich tragen, um das Signal aufzusplitten. Aber selbst dann wird es eng. Die Intel GPU unterstützt DisplayPort 1.2, was für 1x 4K@60Hz reicht. Willst du das splitten, landest du bei 2x 4K@30Hz.
Der Umweg über den HDMI-Port am Laptop ist leider keine Alternative, da dieser ebenfalls nur 4K@30Hz unterstützt.
Explainer: Dual DisplayPort oder Multi-Stream Transport (MST)
Wenn ein USB-C/DP Port ein einzelnes DisplayPort-Signal ausgibt, dann kann man damit zunächst erstmal nur einen einzigen, externen Monitor betreiben. Selbst wenn man daran ein Dock anschließt, welches mehrere Display-Ausgänge hat, dann bedeutet das nicht automatisch, dass diese auch gleichzeitig betrieben werden können. Um mehrere Bildschirme gleichzeitig zu betreiben, müssen eine von zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
1. Entweder der Laptop ist in der Lage, gleich zwei DisplayPort-Signale über USB-C auszugeben. Dies hängt davon ab, wieviele Signale die Grafikkarte ausgeben kann und wieviele davon bereits an andere physische Display-Ausgänge des Laptops angebunden sind. Gaming-Laptops und Workstations mit vielen Ausgängen bieten in der Regel nur 1x DP über USB-C an.
2. Oder die Docking-Station hat einen MST-Splitter eingebaut. Dabei handelt es sich um einen Chipsatz, welcher das einzelne DisplayPort-Signal in mehrere unabhängige Signale aufsplitten kann. Diese werden dann vom Betriebssystem als völlig unabhängige Displays gesehen, können also beliebig erweitert oder kombiniert werden. MST ist kein proprietärer Workaround sondern eine von der VESA mit dem DisplayPort-Protokoll standardisierte Lösung für genau diesen Einsatzzweck. MST ist ein stabiles und mächtiges Feature, welches nur für DisplayPort existiert, nicht für HDMI.
Wir empfehlen:
https://bestware.com/de/i-tec-universal-dockingstation.html
https://bestware.com/de/icy-box-thunderbolt-3-type-c-dockingstation-3308.html
Der große Preisunterschied zwischen den beiden empfohlenen Docks kommt durch die Inklusion oder das Weglassen von Thunderbolt zustande. Thunderbolt-Unterstützung am Dock ist quasi ein Luxus-Feature, welches der allgemeine Büro-Anwender oder Entwickler nicht unbedingt braucht.
Ein USB-C/DP-Dock ohne Thunderbolt lässt sich immer problemlos an einen Thunderbolt-Laptop anschließen, aber umgekehrt ist dies nicht unbedingt der Fall. Mit anderen Worten: ein Laptop mit Thunderbolt schluckt quasi alles. Ein Thunderbolt-Dock hingegen setzt meistens zwingend auch einen Thunderbolt-Laptop voraus.
Thunderbolt ist deshalb so teuer, da die Unterstützung des nativen 40 Gbit/s PCI-Express-Signals sehr aufwändig ist und sehr niedrige Latenzen voraussetzt. Um das Thunderbolt-Branding und Logo verwenden zu dürfen, müssen Hersteller von Laptop und Dock ihre Geräte aufwändig in Intels Laboren zertifizieren lassen. Das kostet Zeit und Geld.
Einfache Docks mit DisplayPort und MST haben dieses Problem nicht. Deren Protokolle sind wesentlich einfacher gestrickt. Angeschlossene Geräte wie Audio, LAN, Keyboard, Maus, Webcam laufen ganz einfach über das uralte und hochgradig fehlertolerante USB-Protokoll. Bildschirme laufen über DisplayPort, welches vom Dock einfach nur vom Laptop an den Bildschirm durchgereicht wird, ohne es weiter anzufassen. Systeme mit weniger Komplexität neigen ja bekanntlich dazu, weniger störanfällig zu sein.
VG,
Tom