Hallo noch einmal,
vielen Dank noch einmal für die Kommentare. Im Interesse der Übersicht gruppieren wir die folgenden Zitate nach einzelnen Themenbereichen.
-- Arbeitsspeicher --Quote from: Hotz on August 01, 2024, 16:39:59Wirklich kaum schlechter. Verwunderlich. Bei manchen Notebooks gibts große Unterschiede zwischen SODIMM DDR5-5600 und verlöteten LPDDR5x-7467. Oder liegt das daran - und das ist nur geraten - dass die schnelleren LPDDR5X sich hauptsächlich im Low-Power bemerkbar machen (bis so 35W) und bei höherer Power (ab 45 Watt) nicht mehr?
Es ist auf jeden Fall eine Kombination aus TDP bzw. Power Limits, Kühlung und RAM. Ein Chip, der schon bei niedrigen Power Limits sehr heiß läuft (aufgrund unzureichender Kühlung), läuft weniger effizient als ein Chip mit moderaten Temperaturen.
Ansonsten zeigt sich in Vergleichen mit gleicher TDP und ähnlicher Kühlung, dass es sehr stark vom Spiel bzw. Benchmark abhängt, wie sehr dieses mit dem Arbeitsspeicher skaliert. Das war schon bei DDR4 bzw. DDR5 so. 3DMark Time Spy skaliert z.Bsp. mit LPDDR5-6400 vs. DDR5-5600 sehr wenig, 3DMark Night Raid hingegen schon mehr.
Da wir keine exakt baugleichen Systeme haben, die sich sowohl mit SO-DIMM als auch LPDDR5X ausstatten lassen, sind wirklich belastbare, breit angelegte Vergleiche eher schwierig. Auf jeden Fall sind die Werte im XMG EVO allein schon aufgrund der hohen Power Limits im oberen Drittel der Skala. Im Deep Dive haben wir diese Tabelle verlinkt, welche unsere Benchmark-Werte im XMG EVO mit den Minimum-, Median- und Maximum-Werten der jeweiligen iGPU in der Notebookcheck-Datenbank vergleicht:
https://download.schenker-tech.de/media/products/xmg-evo_m24/xmg-evo_m24_gpu-benchmark-comparison_notebookcheck_with-nvidia_2024-07-15.png(URL kopieren und in Browser-Adressleiste einfügen.)
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27NBC behauptet ja hin und wieder gerne mal, dass die RAM Performance insbesondere bei der iGPU nicht so den Unterschied macht und lobt lieber austauschbaren SO-DIMM Speicher. Dass es ganz anders ausschauen kann, beweist der Test des neuen ROG Ally X, das dem alten ganz schön davon eilt.
Um das zu kommentieren, habe ich jetzt nur einen kurzen Blick auf die Reviews des ROG Ally X geworfen.
Das ROG Ally X hat laut Reviews eine zwanzig bis dreißig Prozent höhere TDP als das Vorgänger-Modell. Es ist daher nicht eindeutig, ob das Arbeitsspeicher-Upgrade von LPDDR5-6400 auf LPDDR5X-7500 der einzige Grund für den Performance-Zuwachs ist. Eine Vergleichstabelle im Review auf "The Verge" zeigt bei gleicher TDP Vergleichswerte von -5% bis +27% FPS, also eine ziemliche Schwankung. Im Schnitt sind es +7% FPS bei gleicher TDP, wenn man die "On AC Power"-Werte weglässt, bei denen mir die TDP unklar ist. Also im Schnitt 7% höhere Performance, obwohl der Arbeitspeicher mit 7500 MT/s 17% schneller taktet als mit 6400 MT/s.
Auch ist unklar, ob dort im Review Werte von vor einem Jahr (mit alten Game-Updates und iGPU-Treibern am Vorgängermodell) mit aktuellen Werten verglichen werden. Von daher sind solche Vergleiche mit Vorsicht zu genießen.
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Ich hätte aber im Vergleich zu vielen anderen eigentlich nichts gegen verlöteten RAM, die Aufpreise sind bei Euch ja überschaubar, dann kauf ich das Teil halt gleich mit 64GB schnellem LPDDR5x
Ich muss hier noch einmal Geizhals bemühen: LPDDR5X mit 64GB gibt es aktuell nur in sehr wenigen Modellen - ausschließlich wenige Thinkpads und ein paar Microsoft Surface-Modelle:
https://geizhals.de/?cat=nb&xf=18846_64GB+verl%F6tet%7E7520_LPDDR5Die geringe Auswahl liegt daran, dass man bei LPDDR5X Kapazitäten von über 32GB schon sehr früh im Mainboard-Layout vorplanen muss: man muss entsprechend viel Platz reservieren für die Speicher-Module, die dann dort eben aufgelötet werden. Verbaut man nur 32GB (was den Großteil des Bedarfs abdecken dürfte), bleibt dann die Hälfte der Plätze frei, was für OEMs nicht besonders effizient ist. Den Platz hätte man dann für etwas anderes nutzen können.
Die Alternative wäre, Speicherchips mit doppelt so hoher Dichte zu nutzen - diese sind am oberen Ende der Skala aber pro Gigabyte deutlich teurer, was wohl teilweise die hohen Marktpreise für Laptops mit 64GB LPDDR5X erklärt.
SO-DIMM skaliert da besser, das die Trägermodule doppelseitig bestückt werden können. SO-DIMM braucht natürlich mehr vertikalen Platz im Laptop, aber an Bauhöhe herrscht in der XMG EVO-Serie ja kein Mangel.
Oberhalb von verlöteten 64GB gibt es dann nur noch Apple Silicon, wo der Arbeitspeicher direkt in die CPU integriert ist (RAM-on-package). Diese Exklusivität wird sich der CPU-Hersteller dann auch entsprechend bezahlen lassen. Bei Apple im aktuellen MacBook Pro mit M3-Chip kostet das Upgrade von 8GB auf 16GB bereits 230€ - bei gleichbleibenden CPU- und GPU-Kernen, aber inkl. SSD-Upgrade von 500GB auf 1TB. Bei uns kostet ein Upgrade von 8GB DDR5-4800 auf 2x8GB DDR5-5600 hingegen nur 50€, und 500GB auf 1000GB nochmal 30€, also 80€ vs. 230€ im Vergleich. Alle Angaben inkl. 19% MwSt.
Man darf bereits gespannt sein auf die Preisunterschiede bei Intel Lunar Lake, wo der Arbeitsspeicher ebenfalls in die CPU integriert sein wird (maximal 32GB laut Intel-Roadmap).
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Ja und Eure 96GB SO-DIMM Variante soll ja generell nur mit weniger Takt zu bekomme sein, woran liegt das?
Auszug aus dem Deep Dive: RAM-Module mit 48 GB Kapazität (sogenannte ,,non-binary" Module) werden aufgrund ihrer hohen Speicherdichte unter Last deutlich wärmer als ihre 32-GB-Pendants, weshalb eine Begrenzung auf 4800 MHz erforderlich ist. Verbaut werden tatsächlich Module, die 5600 MHz unterstützen – wir begrenzen diese aber auf 4800 MHz, um eine vollständige Stabilität auch in den ärgsten RAM-Stress-Tests (z.B. AIDA64 System Stress Test) zu garantieren.
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Könntet ihr eigentlich von Euch aus entscheiden, tauschbare CAMM 2 Module mit LPDDR Ram zu verbauen oder muss das auch explizit von AMD unterstützt werden?
Das muss von AMD unterstützt werden. Zwar wird verlötetet LPDDR5X rein logisch betrachtet identisch behandelt wie LPDDR5X auf einem CAMM2-Modul, aber sobald beim im Mainboard-Design in irgendwelche Schwierigkeiten gerät, wird es ohne Support durch den Plattform-Anbieter kritisch. Deshalb macht man so etwas nicht ohne entsprechenden Support.
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Oder hängen da gar teure Patente dran für die Lizenzen abzudrücken sind?
Dazu liegen uns keine eigenen Informationen vor.
Perplexity schreibt hierzu:
OEMs (Original Equipment Manufacturers) do not need to pay royalties to Dell for using or implementing CAMM2 (Compression Attached Memory Module 2) modules. The CAMM2 standard is being developed under the JEDEC organization, which establishes memory standards in a collaborative manner. Dell's involvement in creating the CAMM design was intended to foster industry-wide adoption rather than to create a proprietary technology that would require licensing fees.
Dell has clarified that while they aim to recover the costs associated with the development and implementation of CAMM, they do not intend to profit from royalties. Instead, they want to ensure that CAMM becomes a common standard that benefits the broader PC ecosystem.
This approach aligns with JEDEC's standards, which typically follow RAND (Reasonable and Non-Discriminatory) terms, meaning that any fees associated with the technology would need to be reasonable and non-discriminatory if they were to exist at all. In summary, OEMs can implement CAMM2 modules without incurring royalty fees to Dell, as the technology is intended to be part of a standardized approach to memory modules in laptops and other devices.Diese Darstellung speist sich aus öffentlichen Presseinformationen, deren Verlinkung ich mir hier aus Platzgründen spare.
-- Display --Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Sorry, aber diese Marktübersicht habt ihr geschickt zu Euren Gunsten gefiltert. Denn die klassische 15" Größe ist 15.6" bei 16:9, aktuellere 16:10 Modelle entsprechend hingegen den typischen anzutreffenden 16". Die habt ihr aber unterschlagen, weil ihr den Filter bis 15.9" gewählt habt
Die Unterschlagung war Absicht: ich habe im Text ja extra von 15"-Bildschirmen im 16:10-Format gesprochen und den Marktfilter bemüht um zu belegen, dass die 15.3"-Bildschirmdiagonale im 16:10-Seitenverhältnis noch recht neu und selten ist. Apple hat den Anfang gemacht - XMG folgt.
Dass es nebenbei 16"-Bildschirme im 16:10-Format wie Sand am Meer gibt, ist eine Binse - dafür brauchen wir keinen Geizhals-Filter. Aber 16" ist eben nicht so kompakt wie 15.3" - und übrigens auch nicht so beliebt. Zwar mag 16" ein praktisches Format sein, aber gerade im Business-Bereich erleben wir es immer wieder, dass die Kunden einfach nur 15 Zoll haben wollen und sonst nichts. 15 Zoll ist im Laptop-Bereich einfach der ultimative Standard, Best-Seller, Kassenschlager - mit 15" macht man nichts falsch.
-- Akkulaufzeit --Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Mal zum Vergleich: Das Xiaomi mit 16", gleich großem Akku und gleicher CPU kommt im gleichen Test (150 Nits Helligkeit) auf 57% längere Laufzeit. Nicht einmal im Videotest sind Eure Laufzeiten vergleichbar, obwohl das die Domäne von Meteor Lake ist (das Xiaomi läuft da 79% länger). Da muss bei Euch also was extrem schief laufen oder das Display braucht selbst bei wenig Helligkeit zu viel.
Das ist tatsächlich ein beeindruckendes Ergebnis. Die Auswahl des Displays spielt hier sicherlich eine Rolle - wie gesagt, im 15.3"-Bereich gibt es deutlich weniger auswahl. Das 14"-Display im XMG EVO 14 z.Bsp. ist LTPS-Bauweise (Low-temperature polycrystalline silicon) gebaut. Das Panel im EVO 15 hat dieses Feature noch nicht.
Weitere Faktoren im Vergleich mit Xiaomi könnten Arbeitsspeicher- und SSD-Ausstattung sein. LPDDR5 ist definitiv messbar energieeffizienter als SO-DIMM, aber eben nicht tauschbar. Wir verbauen in Testgeräten meist sehr schnelle SSDs. Die Samsung 990 Pro PCIe Gen4-SSD verbraucht laut Samsung-Datenblatt unter Last im Schnitt 5.4 Watt und im Maximum bis zu 7.8 Watt. Im Xiaomi steckt hingegen eine SSD, die eher nur auf PCIe Gen3-Niveau operiert - im Datenblatt steht Verbrauch "<5W". Welcher Verbrauch in den üblichen Akkulaufzeit-Tests tatsächlich anliegt, lässt sich mit frei erhältlicher Software nicht ermitteln. Es ist aber plausibel, dass schnelle SSDs auch bei geringer Last etwas mehr Strom verbrauchen - irgendwas wird ja trotzdem ständig gelesen und geschrieben, auch wenn es nur Logfiles und Caches sind.
Trotzdem ziehen wir das Xiaomi mit Ultra 7 155H gern als Referenz für zukünftige, interne Vergleiche heran.
In unserem Deep Dive haben wir inzwischen die Tabelle mit Akkulaufzeiten anhand von Tests aus der Serienproduktion erneuert:
https://download.schenker-tech.de/media/products/xmg-evo_m24/xmg-evo_m24_battery-life_2024-08-02.pngDie Stunden-Angaben sind stets abgerundet.
Es zeigt sich, dass das XMG EVO mit AMD bei mittlerer Last nochmal locker auf 20% höhere Akkulaufzeiten kommt als mit Intel.
Für noch längere Laufzeiten empfehlen wir die Verwendung einer Power Bank:
https://xmg.gg/faq/sortiment/#power-bank-- Gehäuse --Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27[...] mein geliebtes LG Gram hat ein anderer hier bei NBC schon als "fühlt sich wie Joghurtbecher an" abgestempelt [...] In den kalten Monaten sagt mir das kühle Aluminium an den Händen überhaupt nicht zu und der Gewichtsvorteil von Magnesium ist schon enorm [...] Mein LG Gram ist mir mal vom Tisch gefallen, passiert ist nichts.
Zu diesem Abschnitt können wir nur sagen:
wir fühlen das. 🥲
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Von den gestiegenen Magnesiumpreisen habe ich gehört, wieviel macht das vom Preis des Geräts aus?
Gehäusekosten machen schon viel aus, vor allem wenn man ansonsten ohne dGPU einen relativ niedrigen Startpreis hat. Es sind da auch nicht nur die Materialkosten. Magnesium ist schwieriger in der Verarbeitung, lässt sich nicht so gut nachträglich verändern, benötigt Lackierung, die eigene Qualitätsprobleme mitbringen kann, und so weiter.
Genauere Zahlen kann ich nicht nennen, aber es wird die XMG EVO-Serie auf absehbare Zeit definitiv nicht in einer Magnesium-Variante geben.
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Wäre mir mehr wert, als Intel 150 Euronen Aufpreis in den Rachen zu werfen.
XMG EVO mit AMD ist eine gute Wahl!
-- Sonstiges --Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Oh oh... das klingt ja so, als könnte NBC nicht von sich aus entscheiden was sie testen, sondern machen das nur, wenn ihr das abnickt.
Diesen Eindruck wollte ich nicht entstehen lassen. Vielmehr ist es immer ein Geben und Nehmen: wir fragen an, ob bei Notebookcheck Interesse an der Leihstellung eines Modell besteht, dann entscheidet Notebookcheck selbst, ob sich das für sie lohnt.
Das XMG EVO 15 mit AMD hatten wir zunächst gar nicht angeboten, weil es relativ unüblich ist, dass Notebookcheck quasi dasselbe Gerät zwei mal testet. Außerdem wollten wir erstmal abwarten, wie gut denn der Test für das EVO 15 mit Intel ausfällt. Für uns ist das immer eine Überraschungstüte: wir haben vor Veröffentlichung des Artikels keinerlei Einblick in Notebookchecks Einschätzung oder Messwerte.
Alternativ steht es Notebookcheck natürlich frei, ein Testmuster einfach anonym in unserem Online-Shop zu bestellen. Da müssen wir nichts abnicken.
Inzwischen wurde mir aber mitgeteilt, dass wir Notebookcheck eine Leihstellung des XMG EVO 14 mit AMD anbieten werden. Sofern das klappt, hätten wir zwei Reviews: einmal Intel, einmal AMD; beide Gehäusegrößen wären abgedeckt. Bitte warten.
Quote from: RobinLight on August 01, 2024, 21:25:27Zunächst einmal vielen Dank für das Feedback von XMG hier direkt im Kommentarbereich bei Notebookcheck, das würde ich mir von anderen Herstellern auch mal wünschen.
Vielen Dank für das positive Feedback!
Für weitere Fragen stehen wir gern zur Verfügung.
VG,
Tom