Die Idee eines Solarautos fand ich eigentlich auch gut. Aber ich frage mich ebenso wie die paar Solarzellen auf dem Autodach einen Elektromotor speisen sollen.

Es gibt zwar derzeit recht viele Solaranlagen mit 500W, die vielleicht größenmäßig auf ein Autodach passen, aber kann man damit überhaupt aktiv den Elektromotor betreiben? Müsste aber schon ein recht leichtes und kompaktes Auto sein, oder?
 
Und könnte man damit überhaupt die Batterie aufladen oder kommt es da zu einem Effekt, wo sich die Batterie nicht aufladen lässt, wenn die Ladestärke zu gering ist?

Schade - aber schon wieder ein Unternehmen der typische fehler machte:

1. E-Auto muss von grund auf anderes gebaut sein - als konventionelle Autos (think city, miniEL, Hotzenblitz etc)

2. Hässliches Auto wird trotzdem gekauft weil es elektro ist..(Sion - sichbare zellen, Mitsubishi miev, think city, etc)

3. Mann kann die Technologie-Entwicklung in der untersten Preisklasse beginnen (A4Duo von Audi)

Tesla hat allen gezeigt wie ein Startup elektro auto erfolgreich baut:

Schritt 1. Kleine serie, hohes preis, Entwicklung nur kernkomponente - motor, Batterie Ladetechnik. Beispiel Tesla Roadster
Schritt 2. Große Serie Form schon, keine Kompromisse für Fahrer oder Optik (Modell S)

Noch besser wendet man sich an etablierten Hersteller wie z.b. Magna und lässt das Auto Serienreif mit eigenem Know-how dort produzieren. Das machen sogar große Hersteller, ich habe das Sono 3 mal in den letzten 3 Jahren vorgeschlagen, und ich habe mit Magna kein wirtschafliches Interesse. Der Sion wäre aber schon langst gefahren in Serie.

Was mich besonders ärgert, ist, dass Sono Motors immer wieder die Schuld bei Anderen sucht. Bereits vor Beginn der genaueren Planung lagen Millionen von Euro an Vorinvestitionen vor. Dann kam die "rettet-den-Sion"-Kampagne, die nochmal 50 Millionen (!) € von der Community gebracht hat. Zwischendurch kamen über 3 Millionen Euro vom Staat, also im Endeffekt vom Steuerzahler (werden die eigentlich auch zurückgezahlt???), ohne Garantie, dass das Projekt überhaupt zustande kommt. Zuletzt ging es um weitere 100.000.000€, die ebenfalls von der Community kommen sollten, aber nicht nochmal erreicht wurden. Und immer wieder gab es neue Investoren.
Bei 400 Mitarbeitern mit Gehältern von 4.500€ ist es kein Wunder, dass das Projekt pleite gegangen ist. Angeblich wurde nicht auf Investoren gehört, die Entlassungen verlangt haben. Jetzt, kurz nachdem die staatliche Förderungen für E-Mobilität gesunken ist, ist es plötzlich kein Problem mehr, drei Viertel der Angestellten zu entlassen. Außerdem liegen millionenschwere Klagen vor.
Die Community soll nun Geduld haben, über zwei Jahre auf die Rückzahlung zu warten. Das Unternehmen hat bisher in keiner Weise einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht, warum sollten wir jetzt hoffen, dass es Sono Motors im Jahr 2024 überhaupt noch gibt? Ich empfehle nicht, auf die Rückzahlung in Raten einzugehen, sondern auf eine sofortige Rückzahlung zu bestehen. Mit Sicherheit wird es binnen kürzester Zeit Sammelklagen geben, weil, im Falle einer Insolvenz, alle Gläubiger ihr eingezahltes Geld verlieren.
Das Projekt an sich fand ich von Anfang an super und war sofort dabei. Das Ziel, ein günstiges Elektroauto mit Solarzellen auf die Straße zu bringen, hat zwar auch Nachteile (Kinderarbeit in Afrika, zerstörte Natur durch den Abbau seltener Erden, schlecht oder gar nicht recyclebare Solarzellen...) die Voreile des nachhaltigen Fahrens überwiegen aber und von Zuhause aus könnte man sich zum Laden auch für Ökostrom entscheiden.
Ich persönlich sehe die Schuld ausschließlich im Unternehmen. Nicht in der Community. Nicht im Staat (der für andere Sachen verantwortlich ist, aber nicht für das Scheitern dieses Projektes) und auch nicht bei den Investoren. Nur bei Sono Motors.
Ich entschuldige mich für die Fehler, ich konnte sie nicht berichtigen weil anscheinend eine Korrektursoftware eingesetzt wird.

Ich finde es sehr schade dass es nicht für Sono und den Sion geklappt hat. Ich stimmer aber zu dass die Finanzierung für das Solarauto einfach von Anfang an großer Mist war. Der Kaptialbedarf und die Komplexität für so ein Projekt wurden einfach unterschätzt. Schade ist es trotzdem.

Ich beobachte das Projekt jetzt schon einige Jahre. Der Sion sollte schon lange auf der Straße fahren. Kosten sollte er anfangs knapp um die 20000€ Euro. Beides wurde nicht eingehalten. Immer wieder wurde der Produktionsstart verschoben. Das machte das Startup nicht mehr besonders glaubwürdig. Irgendwie wirkte der Sion auch nicht mehr Zeitgemäß. Mittlerweile wissen die Leute auch mehr über Fotovoltaik bescheid. Der Wirkungsgrad so einer Dachanlage liegt zwischen 20-30% bei guter Ausrichtung. Wie soll so wenig Fläche die der Sion hat, das Auto komplett aufladen? Auch hier wurde anscheinend zu viel versprochen und meines wissen auch keine richtigen Zahlen vorgelegt. Mittlerweile gibt es so viele E-Autos am Markt, das der Sion irgendwie nicht mehr in die Zeit passt. Wäre er wie versprochen vor 2-3 Jahren auf den Markt gekommen wäre das Projekt sicher anders verlaufen. Da gab es so gut wie keine E-Autos. Ständig irgendwie Geld bei dem Leuten einzusammeln, damit es irgendwie weiter geht, war auch nicht unbedingt vertrauenswürdig. Hier 50 Millionen da 100 Millionen. Selbst die letzte Kampagne, die 100 Millionen bringen sollte, hätten nicht ausgereicht. Insgesamt brauchte man glaube ich 270 Millionen um den Sion zu produzieren. Da derzeit alles immer teurer wird vermutlich sogar noch mehr. Das Ende war nicht absehbar und schon wieder wurde die Produktion auf nächstes Jahr verschoben. Für mich war das Ende jetzt keine große Überraschung. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage gab es dann doch wohl nur wenige Menschen mit zu viel Geld.

Dennoch ist es sehr sehr schade, dass das Projekt gescheitert ist und es von der Politik keinerlei Unterstützung gab. Wenn man sieht, dass wir Milliarden an die Autoindustrie für Kurzarbeit bezahlen, solche Inovationen mit gerade mal 12500€ unterstützt wurden, macht einem das sehr traurig. Inovationen sind in Deutschland anscheinend nicht möglich. In China hat der Staat die E-Auto Startups massiv unterstützt, das Ergebnis ist das diese Startups jetzt auf den deutschen Markt drängen und ihre Autos hier anbieten werden, die sich absolut nicht hinter deutschen Autos verstecken müssen.