Quote from: Arne Stümges on August 30, 2022, 09:14:11Bin ich der Einzige, der 60% mehr TDP für 35% mehr Leistung so interpretiert,
das x86 zu optimieren bedeutet, eine verweste Leiche zu reanimieren?
Wer keine Ahnung von der Materie hat, könnte auf solchen Unsinn kommen. Wer Ahnung von der Materie hat, kennt natürlich die Zusammenhänge.
Um die Performance mit derselben Anzahl an Kernen zu erhöhen, gibt es zwei Optionen. Entweder man verbessert die Architektur für mehr IPC. Also mehr verarbeiteten Instruktionen pro Takt. Was aber viel Gehirnschmalz erfordert und nicht immer so einfach zu realisieren ist. Zudem sind IPC Verbesserungen sehr vom Workload abhängig. Oder man erhöht die Taktraten. Was gerade in Verbindung mit einer neuen Fertigung, wie sie Ryzen 7000 mitbringt, meist einfacher zu realisieren ist. Und die Performance Verbesserungen vorhersagbarer als IPC macht, da praktisch jeder Workload mit Takt skalieren kann. Je höher der Takt, desto mehr Spannung benötigt man aber auch. Die Spannung erhöht den Energiebedarf quadratisch, mehr Takt steigert die Performance aber maximal linear. Oder mit anderen Worten, ein höherer Takt lässt den Energiebedarf überproportional zur Performance steigen. Das gilt für jeden Prozessor. Völlig unabhängig davon welche ISA unterstützt wird.
Quote from: Arne Stümges on August 30, 2022, 09:14:11Es wird Zeit, das Win on Arm - mit vernünftigen Prozessoren - verfügbar wird!
Nicht wirklich. ARM ist der gleiche proprietäre Quatsch wie x86. Der einzige Unterschied ist, es kann theoretisch von jedem lizenziert werden. In der Praxis sind dem aber schnell Grenzen gesetzt, weil die Lizenzkosten für Normalsterbliche alles andere als erschwinglich sind. Was den für uns Endkunden wichtigen Wettbewerb genauso zum Luftschloss macht. Letztendlich ist die aktuelle Dominanz von Apple im ARM Markt sogar noch schlimmer als die aktuelle Konkurrenz zwischen AMD und Intel im x86 Markt. Technisch gesehen hat ARM auch keinen Vorteil. Unter der Haube ist x86 schon lange genauso RISC. Lediglich der Decoder kann bei ARM etwas schlanker sein. Fällt aber heutzutage aufgrund der Unmengen an Transistoren insgesamt nicht mehr wirklich ins Gewicht. Dazu sollte man sich z.B. mal die Aussagen von Architekturveteran Jim Keller anhören, der in seiner Zeit bei AMD parallel an beidem gearbeitet hat.
Wenn etwas wünschenswert ist, dann RISC-V. Das ist eine offene ISA, die wirklich jeder nutzen kann, ohne Lizenzgebühren und dergleichen. Natürlich gibt es trotzdem verschiedene Lizenzmodelle. Aber auch hier haben wir das Problem, was wir immer haben werden, egal welche ISA. Eine schnelle und effiziente Mikroarchitektur dafür zu basteln, können trotzdem in erster Linie nur die Schwergewichte der Branche richtig gut. Weil dort die Manpower und das Know-How vorhanden ist. Wer also glaubt, eine andere ISA würde irgendwas grundlegend am Markt ändern, irrt sich.
Quote from: Arne Stümges on August 30, 2022, 09:14:11Und die Software Companys, die ihr Development nicht so aufgestellt haben, das ein Recompiling auf ARM zeitnah umsetzbar ist, gehören eh vom Markt.
Schwachsinn.