An den Verlust von USB-A Anschlüssen könnte ich mich gewöhnen. Der 130˚ Aufklappwinkel ist verschmerzbar. Der verkürzte Tastenhub ist offenbar nicht das Schlimmste. Sogar mit dem Wegfallen der Trackpoint-Tasten könnte ich mich eventuell abfinden.
Aber das Auslassen von Bild Auf/Ab Tasten ist ein Ausschlussgrund. So sehr ich auch einen effizienten, kleinen, lang laufenden, von AMD mit-optimierten, Linux-tauglichen Laptop mit Trackpoint will, der kastrierte Pfeiltasten-Block geht dann doch zu weit. Das ist doppelt schade, weil das Teil sonst solide gebaut scheint und sich gut verkaufen wird, und weil Lenovo insofern auch in den folgenden Jahren keinen Drang sehen wird, die Pfeiltasten wieder ganz zu machen. Dreifach schade, weil es keinen wirklichen technischen Grund für diesen Verzicht gibt. Den Platz dafür könnte man finden, wenn der Wille da wäre.
Was auch heißt, dass eine brauchbare Tastatur und ein Flagship-AMD-Laptop über Jahre hinweg eine unmögliche Kombination sein wird. Das X1 ist dank stromschluckender Intel-Chips dieses Jahr und für absehbare Zeit untauglich. Das ThinkPad X13 ist eh auch gut, wird aber wie die traditionelle T-Serie nur mit einem Minimum an Aufwand entwickelt und hat schon dadurch (wie schon bei den letzten paar Generationen bewiesen) schlechtere Laufzeiten bei gleichem Akku, billiges Kühlsystem, Firmware-Bugs ohne Abhilfe. Das T14s könnte einen spürbar größeren Akku bei gleicher Mainboard-Plattform einbauen, Lenovo tut sich da aber keinen Zwang an.
Vielleicht bleibe ich wirklich bei meinem neuen Desktop-PC und meinem alten X250, statt mein Geld in schmerzhafte Kompromisse hineinzustecken. Lenovo hat endlich ein brauchbares MacBook designt, gratuliere. Jetzt bitte wieder ein brauchbares ThinkPad.
Quote from: nnka on August 10, 2022, 18:38:37Aber anscheinend kaufen ja genug Leute diese überteuerten Business-Laptops, sonst würde Lenovo ja nicht immer mehr diese Geräte auf den Markt bringen.
Ja, aber man sollte auch sagen, dass sie nicht überall überteuert sind. Am Anfang immer teuer, in Nordamerika gibt's regelmäßige Rabatte und Diskont-Partnerschaften. Europa bekommt davon offenbar weniger, hat andererseits dafür aber brauchbare Garantie-Bedingungen. Außerdem entwickelt Lenovo ja weiterhin für große Firmen, die dann substantielle Mengenrabatte bekommen.
Wenn etwas tatsächlich gut ist, und das scheint hier der Fall zu sein (sprich: das erste wirkliche Windows-MacBook, auch wenn's mir persönlich nicht so zusagt), dann wird das auch gekauft. Und die, denen es nicht zusagt, müssen es ja nicht kaufen.