Der UserBenchmark ist schwer einzuschätzen, und im Desktop-Markt kann man mehr als ein Kopf-an-Kopf-Rennen eher nicht erwarten.

Aber ich glaube,
dass AMD mit 5nm-Zen4 am meisten in der Single-Thread-Performance im Notebook-Markt über die 5nm-Effizienz-Steigerung infolge dem deutlich gesteigerten 5nm-Takt-Potential überraschend wird. Auch wenn Intels P-Kern sehr ineffizient war und ist, war AMDs Zen bisher immer vom Maximal-Takt beschränkt. Dies dürfte nach bisherigen Ankündigungen, Leaks und Gerüchten sich gewaltig ändern.

Denn bei Notebooks hat auch die Effizienz bzw. die Taktbarkeit bei niedrigen Spannungen einen Einfluss auf die Single-Thread-Performance. Beistes Beispiel vom 3700U (4,0 Ghz) auf 4700U (4,1 Ghz), wo der 4700U beachtliche +30% Single-Thread-Performance schaffte, obwohl die IPC nur um +15% zwischen Zen und Zen2 höher war. Der Takt hingegen war nur 2,5% höher.

Und ähnliches könnte wir beim 5nm-Zen4 sehen,
was sich am Intels P-Kern zeigt. Dieser schafft mit 60W-PL2-Einstellung ca. 255 R15-ST-Punkte und bei 120W-PL2 eben 275 Punkte. AMD schafft mit dem Rembrandt-HS auch schon 255 Punkte, wobei hier gerade der Max-Takt limitiert.

D.h.
allein mit der +8% IPC-Steigerung wird der 5nm-Phönix auf den Single-Thread-Performance-Krone mit 275 Punkte aufschließen können. Wegen dem höherem Taktpotential könnte AMD auch im Notebook-Markt den Takt um (+5 bis) +10% von 4,9 auf 5,4 Ghz steigern. Damit könnte der Phönix-HS 290-305 R15-Single-Thread-Punkte erreichen. Wegen der 5nm-Effizienz könnte AMD diese Punkte vielleicht auch beim Phönix-U erreichen.

Intel hingegen bringt praktisch keine neue Architektur (nur eine L2-Verdopplung) und keine neue Fertigung. Weitere Verbesserungen sind anzuzweifeln, weil die Performance-Steigerungen bei Leaks scheinbar immer mit höherem Stromverbrauch erreicht werden. Gut möglich, dass die Single-Thread-Performance beim Raptor-Lake in der U-Serie bei 245 Punkte, bei der P-Serie bei 255 Punkte und bei der HK-Serie bei 275 Punkte stagniert.

Damit könnte der mobile 5nm-Zen4 den mobilen Raptor-Lake mit mindestens +5-10% höhere Single-Thread-Performance relevant abhängen und somit am meisten überraschen.

Sollten sich diese Werte nach dem Release der CPU bestätigen, dürfte dies weitere Probleme für Intel bedeuten. Schon jetzt erhöht AMD langsam aber sicher seine Marktanteile und dies könnte sich mit einer derart starken Gaming-CPU noch weiter beschleunigen.
 
Mit der 5nm-Fertigung wird AMD sowieso limitiert sein. Aber Intel kann der 5nm-Phönix gerade im High-Margen-Premium-Markt zum Problem werden, wo man bei dünnen 15mm-Intel-Notebooks nicht selten Grenzen und Performance-Einbrüche sieht.

Und wenn AMD im 2Q-2022 keinen Einbruch erleben sollte, was mit ihre +50% höheren Effizienz durchaus möglich sein kann, dann könnte AMD im 2Q oder 3Q-2022 die 30% Marktanteils-Schallmauer durchbrechen.