Quote from: Jatzinka on April 17, 2020, 17:07:24
Der Hersteller macht vorab Studien zur Zahlungsbereitschaft seiner potentiellen Kundschaft. Anschliessend wird ein Preis festgelegt, der die Zahlungsbereitschaft so abschöpft dass der Gewinn maximiert wird.

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Jegliche moralische Empörung ist eine komplette Themaverfehlung.

Falsch. ICH bin nicht dazu bereit so einen hohen Preis zu zahlen. Ich behaupte ja auch nicht, dass die Schuld allein bei OnePlus liegt. Da ist das gesamte System dran schuld. Dazu gehört die fehlende Regulierung des Marktes seitens der Politik, Influencer die die hohen Preise versuchen zu rechtfertigen ("dafür gibts jetzt auch Wireless Charging und IP Zertifizierung !!! ") und die ganzen Schafe von Konsumenten die den Mist fressen und bei solchen Preisen dann fleißig mitziehen.

Größtmögliche Auswahl? Beim Preis ja, bei der reinen Anzahl von Androidphones auch. Aber nur 2 Betriebssysteme, i.W. zwei Herstellungsregionen in der Welt, starke Modekonzentration, sodass die meisten Smartphones Einheitsbrei sind. Nichts für mich dabei.

So lange der Markt in diesem Bereich gesund funktioniert, und das für Smartphonenhersteller mit so viel voneinander unabhängigen Anbieter, Kartellabsprachen kommen momentan nicht mal in Sinn, ist so, würde ich die moralische Werte nur für die klassisch schwache, abhängige Seite anwenden: für, sagen wir, "Werkarbeiter" und sonstiges Klassiker und Ausbeutung und so.

Aber die jetzige unzufriedene Seite bekommt von mir kein Mitleid. Weil sie größtmögliches Auswahl hat. (Es geht auch nicht um essenzielles, wie letztes Stück von Brot in Kriegszeit). Es ist gerade auch nicht kaltes Liberalismus, weil Soziales (schwache, abhängige, "Arbeiter",...) ist hier auch gar nicht kaputt gemacht worden. Darum ist das jetzt wie auch immer sonst Herstellerrisiko, ob im funktionierendem Markt das so von Kunden so genommen wird, oder nein.

Was für eine merkwürdige Diskussion zu dem Thema.

Der Hersteller macht vorab Studien zur Zahlungsbereitschaft seiner potentiellen Kundschaft. Anschliessend wird ein Preis festgelegt, der die Zahlungsbereitschaft so abschöpft dass der Gewinn maximiert wird. Dazu ist das Unternehmen (bzw. dessen Manager) den Eigentümern gegenüber verpflichet. Die Zahlungsbereitschaft scheint im Westen höher zu sein als in China, deswegen die unterschiedlichen Preise. Jegliche moralische Empörung ist eine komplette Themaverfehlung.

Mein Aufruf geht nicht an den Staat, sondern die Endverbraucher, auf dass die Abzocke dank bescheidener Nachfrage des überteuerten Angebots keinen Erfolg zeitige. Der Staat ist erst bei Wucher iSd BGB zuständig, vielleicht bei den Mac-Rollen (mehrhundertfach über Herstellungskosten),

Quote from: RobertJasiek on April 17, 2020, 14:50:04
Es geht nicht um Durchschnittsverdienste, sondern um Abzocke.

Mit Ihren Ausführungen fordern Sie nichts anderes als die Abkehr von der freien Marktwirtschaft und die Einführung der Planwirtschaft, in welcher die Preise nicht durch den Verkäufer frei festgelegt werden (dürfen) sondern durch das Politbüro vorgegeben werden. Schauen Sie einmal in die Geschichtsbücher wohin das geführt hat. Wenn Ihnen dieses System dennoch und entgegen jede Vernunft gefallen sollte: was hindert Sie eigentlich daran, ein ähnliches Smartphone zu einem deutlich günstigeren - in Ihrem Sprachgebrauch Nichtabzockpreis - anzubieten? Nur zu, gehen Sie mit gutem Beispiel voran!

Verdienstunterschied? Ja, den gibt es. Dafür rennen in China auf der anderen Seite so viele Millionäre und Milliardäre rum wie sonst nirgends. Dort gibt es nun mal eine riesige Einkommensschere. Dann sollte man sich aber auch fragen warum so viele in China mit EiPhones rumlaufen bei deren verdienst, und das ist dort nicht günstiger, eher im Gegenteil obwohl auch in China produziert.

Es geht nicht um Durchschnittsverdienste, sondern um Abzocke. Wenn ein Gerät in Land C für netto X verkauft werden kann, tut es das Unternehmen mit Gewinn. Für Verkauf in Land D kommt sicherlich ein Mehraufwand M für andere Stromstecker, behördliche Genehmigungen, Transportmehrpreis und Wechselkursschwankungsrisiken dazu, sodass ein Nettopreis X + M gerechtfertigt ist, wobei M_brutto ca. EUR 30 sein sürfte. Wir haben hier aber einen Abzockaufpreis mit Gesamtnettopreis X + M + A mit A_brutto ~= EUR 149.

Die reguläre Umsatzsteuer in China ist mit 17% ähnlich der deutschen. Beim Import nach D kommt neben 19% EUSt. noch Zoll drauf, sodass es im Endeffekt bei uns gut 20% Steuern sind.

Quote from: Revan on April 17, 2020, 13:46:09

Quote from: RobertJasiek on April 17, 2020, 13:13:25
Solche Gier ist durch Nichtkauf abzustrafen!

Ähm, dass die Leute in China auch nur einen Bruchteil verdienen ist euch allen wohl nicht klar?!

BIP pro Kopf kaufkraftbereinigt in Deutschland:
52.386 Dollar

Monatseinkommen in China kaufkraftbereinigt :
18.116 Dollar

Das kannst du so überhaupt nicht vergleichen. In China geht die Schere zwischen arm und reich auch viel weiter auseinander sowie die Unterschiede zwischen den Provinzen. Den Hauptumsatz machen Smartphonehersteller in den wirtschaftlich sehr starken Provinzen Jiangsu, Zhejiang, Hebei, Fujian etc. Dort verdient man mitunter ähnlich viel wie in Europa. Das heißt man sollte die entsprechenden Provinzen als Referenz nehmen, nicht ganz China. Und zu meinen man müsse automatisch mehr bezahlen wenn man mehr verdient ist Schwachsinn. Das würde bedeuten dass man sich für mehr Wirtschaftlichkeit weniger leisten kann.

Extrem niedrige Preise?! Ganz ehrlich.. was läuft falsch bei euch? Das ist immernoch viel zu teuer. Nur durch euch Redaktionen haben wir diese verdammt hohen Preise zu verdanken. Fangt endlich mit vernünftiger und kritischer Presse an!

Quote from: RobertJasiek on April 17, 2020, 13:13:25
Solche Gier ist durch Nichtkauf abzustrafen!

Ähm, dass die Leute in China auch nur einen Bruchteil verdienen ist euch allen wohl nicht klar?!

BIP pro Kopf kaufkraftbereinigt in Deutschland:
52.386 Dollar

Monatseinkommen in China kaufkraftbereinigt :
18.116 Dollar   

Solche Gier ist durch Nichtkauf abzustrafen!