Nun sollte man fairerweise auch erwähnen, dass die meisten Android-Hersteller, unabhängig vom Preissegment, es bis heute nicht geschafft haben eine akzeptable Update-Politik zu fahren. Huawei tut sich selbst weniger als ein Jahr nach Erstveröffentlichung schwer regelmäßig und zeitnah auch nur Sicherheitsupdates zu veröffentlichen, Samsung stellt den Support auch gerne mal nach einem Jahr ein (gegenüber Geschäftskunden macht Samsung dann sogar Angaben, die den Kauf von ihren Mittelklassegeräten im Geschäftsbereich gänzlich unmöglich machen, wenn der offizielle Softwaresupport sage und schreibe drei Monate nach Release endet, siehe Galaxy XCover 4).

Genau zwei Ausnahmen gibt es davon, und das sind one+ und Motorola. Beide haben sowohl Android One-Plattformen im Programm (und das Motorola Moto One ist wirklich ein verdammt gutes Mittelklassetelefon, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann), und tun sich auch außerhalb davon durch schnelle Veröffentlichung von Sicherheitsupdates und sogar Versionsnummernupdates hervor. Das ist aber leider nicht Standard. Von Google selbst will ich hier lieber nicht sprechen, da die mit jeder Versionsnummer absichtlich die Software ihrer älteren Geräte kastrieren. Absolut unwürdiges Geschäftsverhalten.

Auf der anderen Seite steht Apple, die durchaus vier, fünf Jahre alte Geräte noch mit aktueller Software versorgen - die sind dann zwar nicht mehr sehr schnell (wobei derzeit selbst ein iPhone 5s, also ein sechs Jahre altes Telefon noch ausreichend schnell ist), und im Business-Bereich mit unvergleichbarem Mobile Device Management überzeugen. Hier wäre endlich einmal Google gefragt, damit Android in diesem wichtigen Aspekt aufholt.

Interessant ist auch, dass es jetzt langsam erst normal wird, dass Mittelklassegeräte Features aus der aktuellen Oberklasse importieren. Vor ein, zwei Jahren hingen die durchaus noch ein paar Jahre hinter der Oberklasse hinterher, weshalb man sich im Falle Apples ohnehin einfach ein zwei Jahre altes iPhone kaufen konnte, und für nur unwesentlich mehr Geld ein deutlich besseres Mittelklassetelefon bekam, als es die Mittelklasse bieten konnte.

Der Beitrag spricht mir aus der Seele. Seit 1991! arbeite ich mit Apple- Produktiv. War immer ganz überzeugt, wiewohl ich in den letzten 10 Jahren Windows auf den Macs installierte. Gerade habe ich in Indien ein Motorola G5 gekauft, mit 5000er-Akku. Das Ding ist gefuehlt schneller also mein iPhone 6 Plus, robuster und laeuft einfach. Es gibt keinen Grund mehr, außer der sozialen Differenzierung, den 5fachen Betrag fuer die Nobelmarke auszugeben. Ist das Auto doppelt so teuer, so ist es zumindest auch 1,5-fach besser oder hochwertiger. Ich brauche die Rechenleistung nicht, so geht es fast allen meinen Freunde. Insofern gelungener Artikel, wir diskutierten das schon oefter.

Persoenlich finde ich Android einfacher und stringenter, offener. Die Speicherpreise, die Apple verlangt (ohne der Chance eines zusaetzlichen Speicherkaertchens) sind einfach unverschämt. Die Praxis jeweils die gaengigste Speichergroesse nicht anzubieten (64 GB / 256 GB?) ist impertinent.

Mehr Handy als die jetzige Mittelklasse brauchen nur wenige Nutzer.

Es muss "die meisten iPhone Nutzer" heißen. Die Dunkelziffer dürfte bei 80% liegen. Wenn auch technisch beeindruckend, der Großteil der Käufer sieht das Gerät als Lifestyleprodukt an, nicht als auszureizendes Smartphone. Kein anderer Hersteller hat diesen Ruf.
Natürlich brauchen die meisten Nutzer kein Highend Gerät. Aber zuviele Käufer haben sich über die Jahre von Apple einreden lassen, dass dies so ist. Und damit waren auch die anderen Hersteller gezwungen, dort mitzuziehen. Ich habe selber von 2010-16 iPhones genutzt. Nie wieder. Gibt genug gute Geräte mit Vanilla Android, reichen mir auch.