Ob man dem Gerücht wirklich Glauben schenken soll? Angenommen dass ja:

iPad Air 3: Es wäre peinlich für Apple, das Air nicht im Jahresrhythmus updaten zu können. Fürs Air 2 gibt es Verbesserungspotenzial, das so schwer umzusetzen nicht sein kann. Dateimanager (nur eine Willensfrage seitens Apple!), etwas hellerer Bildschirm (da andere Hersteller das können, muss Apple es auch können), etwas längere Akkulaufzeit (wenigstens die vom Air sollte drin sein oder ist eine solche Minimalinnovation gar nicht möglich?), Minimalspeicher 32GB (wenn hingegen Apple weiterhin auf maximale Profitgier bei 16GB setzt, muss sich Apple nicht wundern, wenn weniger Geräte verkauft werden). Das sind nur die relativ leicht umsetzbaren Verbesserungen, die man in einem Jahr ohne großen Aufwand erreichen kann, wenn man schon das Gerät nicht viel besser machen will. Ich hätte ja noch einen weitergehenden Wunsch (spiegelungsfreies Display), aber das könnte Apple zu viel Kosteneinsatz bedeuten für eine Innovation innerhalb nur eines Jahrs, bei der man nur mal eben Technologie von matten Touch-Notepads auf Tablets übertragen muss.

iPad mini 4: Ich hätte ja das mini 2 für EUR 219 kaufen können, habe es aber nicht getan, weil ich mindestens die Displayqualität eines Air 2 haben will. Dass das mini 3 sie nicht bekam, war ein Versagen Apples. Nun müssen sie nachliefern. Was wundert es, dass nur wenige das mini kaufen, wo doch mini 3 fast gleich mini 2 war? Deswegen mit dem mini 4 die Minis auslaufen zu lassen ist eine Fehlentscheidung, denn Apple verkauft immer noch sehr viele Geräte - mehr als andere Hersteller träumen können. Allerdings nimmt die Konkurrenz zu - resigniert Apple angesichts der Konkurrenz? Kaum zu glauben. Oder will Apple nur Geräte, die sich mindestens 10 Millionen mal verkaufen lassen? Eine elitäre Einstellung.

Wen kümmert's? Solange Apple Walled Garden, Nur-Cloud, und Nur-Consumer-Geräte herstellt, statt auch einen rein lokalen Dateimanager und einen iTunes-freien Dateitransfermanager für alle auch anderen Betriebssysteme zu liefern, bleibt Apple den meisten Power-Usern und Business-Leuten gestohlen. Ein krasser Widerspruch zur Preispolitik. Wer braucht ein iPad Pro, solange iOS jedem Nicht-Standard-Produktiv-Einsatz feindlich entgegensteht? Microsoft, HP und Dell freut's. iOS für die Elite-Consumer, Windows für die Elite-Produzenten und Android für die Pfennigfuchser. Damit wären zwar die Fronten klar gehärtet, aber tut Apple sich selbst auf die Dauer wirklich einen Gefallen? Windows hingegen hat die Zeichen der Zeit erkannt: ein Betriebssystemkernel für alle Einsatzbereiche. Apple hat die Chance, an Arroganz angesichts der eigenen Größe unterzugehen. Dank des Barvermögens würde das zwar dauern, aber Apple agiert wie ein Supertanker, der zu spät umsteuert und dann viel später doch auf Grund läuft. Unter Jobs war Apple Vorbild an Innovation, aber nach Jobs droht Apple an Innovationsunvermögen zu scheitern. Und nein, eine neue Tabletkategorie ersetzt keine alte. Man muss schon die 8" und 10" Tablets auf dem aktuellen Stand der Technik halten, da Endverbraucher solcher Tabletgrößen keine anderen stattdessen haben wollen. Große Phones mögen den Marktanteil kleiner Tablets verkleinern, aber deswegen kannibalisieren sie ihn nicht.

Produktionsengpässe? Wer alles auf eine Karte (Foxconn) setzt, verliert alles beim nächsten Erdbeben. Apple hat mehr als genug Kapital, eigene Produktionsstätten zu bauen. In Zeiten von Niedrigzinsen kann man Bargeld kaum effektiver einsetzen. Wenn Apple ein Air 3 wegen Produktionsengpässen verzögern muss, ist es ein selbstgemachtes Problem.