Quote from: Hannes90 on October 26, 2012, 21:58:47
Die Energiedebatte ist sehr spannend. Durch meine SSD spare ich Zeit und Frust beim Arbeiten mit dem Computer, alles läuft einfach runder. Daher tendiere ich auch dazu, emotional zu reagieren und die Technik lauthals und aggressiv zu verteidigen. Die Wahrheit ist jedoch, dass eine aufwendige und Ressourcen hungrige Herstellung es von rein ökologischen Standpunkt her nicht rechtfertigt, eine SSD zu kaufen.
Aber der Mensch ist nun einmal bequem...
Oh, die Bequemlichkeit ist natürlich ein Faktor, aber wenn man schon über Green IT redet, kommt man an SSDs eigentlich nicht vorbei. Sagen wir mal so: Rein theoretisch bin ich mit der Arbeit schneller fertig (es sei denn es geht um den Bürorechner, der läuft ja immer den ganzen Tag), und daher ist die Kiste auch schneller wieder abgeschaltet. Wenn es nur um den Stromverbrauch der SSD gegenüber einer normalen HDD geht, so ist das sicherlich vernachlässigbar, aber wenn ich den ganzen Rechner weniger Stunden am Tag laufen lasse, weil ich schneller fertig bin, dann spart das eine Menge Strom, eine Menge Nerven, und läßt mir mehr zeit für andere Dinge. Das sollte man alles mit einrechnen.
Dazu kommt die Ökobilanz bei der Herstellung: Ob ich jetzt eine Controllerplatine habe, auf die noch ein paar Speicherchips gelötet werden, oder eine Controllerplatine, die in eine normale HDD verbaut wird, ist in der Tat ein Unterschied, aber ich würde annehmen, dass die SSD dabei eher deutlich gewinnt. Immerhin braucht man keinen zusätzlichen Reinraum für den Zusamenbau des mechanischen Laufwerkes, keine Zulieferer für die mechanischen Teile und man spart auch die Herstellung der Platter, der Lager und der diversen motorischen Teile incl. ihrer Kupferspulen. Das darf man alles nicht außer Acht lassen. Alles in allem wird die Ökobilanz der SSD deutlich besser aussehen als die einer normalen Festplatte. Inwieweit das jetzt durch die potentiell geringere Lebensdauer ausgeglichen wird, ist eine andere Frage.