Posted by Eddy0815
- March 01, 2012, 23:09:37
Hallo zusammen,
da ja doch einige an meinen Eindrücken interessiert sind, werde ich versuchen, die bisherigen Erfahrungen mit meinem neuen Envy 17 ausführlich zusammenzufassen. Zur Info... ich sitze momentan an dem Teil, was ja schon mal ein Hinweis darauf ist, dass es läuft! ;)
Bestellung:
Spaß beiseite. Zunächst mal zum allgemeinen Prozedere. Die Bestellung direkt bei HP lief bei mir reibungslos. Dass das 3000eg, wie reiner24 schreibt, momentan nicht lieferbar ist, habe ich zum Zeitpunkt meiner Bestellung auch so festgestellt. Jedoch listet HP das gute Stück aktuell (genauso wie mein 3010eg) mit einer Lieferzeit von 48 Stunden. Die Info scheint also überholt.
Nun gut, da mich die Version mit SSD aufgrund der nach wie vor existenten Stabilitätsprobleme mit dieser Art von Speicher eh nicht interessiert hat, hatte ich mit dem 3010eg wohl großes Glück. Am Freitagabend hatte ich das Envy bestellt und direkt per Paypal die Zahlung veranlasst. Gut, es war das Wochenende dazwischen, musste ich mich also ein wenig gedulden. Montagmorgen um 9 Uhr kam dann aber direkt die Bestätigung, dass meine Bestellung bearbeitet wird. Wenige Stunden später folgte die Versandbestätigung. Am Dienstagvormittag um 11 Uhr war das Envy (Dank an UPS) schon bei mir. Versand kostenlos, Verpackung super, Inhalt gut bei mir angekommen. Besser geht's also nicht...
Beim Auspacken dann der erste "Schock". Im absolut schicken Karton (mit silberner Envy-Prägung) befinden sich wirklich lediglich das Notebook (in einer Art Samthülle), das Netzteil (mit kleiner Tasche) und eine Kurzbeschreibung. Das war's dann auch schon. Keine Treiber-CDs oder ein Backup des Betriebssystems. Hier wird sich ausschließlich auf die rund 22 GB große Recovery-Partition auf Festplatte verlassen. Gut, solange das Teil läuft alles kein Problem, aber zumindest das Betriebssystem hätte ich mir auf DVD beigelegt gewünscht. Einfach der Vollständigkeit und Sicherheit halber.
Optik und Bedienbarkeit:
Nun aber zu meiner ersten optischen Sichtung. Der Look macht schon anständig was her. Die Oberfläche ist pflegeleichtes, mattschwarzes Plastik (DANKE, Klavierlack ist wirklich grausam!), die Unterseite ebenfalls in mattschwarz und aus Alu. Klappt man es auf, kommt der spiegelnde Bildschirm zum Vorschein. Das Gehäuse darunter ist in mattem Alu und wirkt absolut hochwertig. Bereits hier fällt die wahnsinnig gute Verarbeitung auf. Keine Spalten, nichts wackelt, eigentlich wirkt alles wie aus einem Guss. Sehr schick und stark an den Apple MacBooks orientiert, jedoch mit raffinierten Details.
http://i164.photobucket.com/albums/u24/eddyswelt/2012_02_28_Envy_02.jpg
Der Lautstärkeregler ist schon nett, wenngleich er für meinen Geschmack ein wenig zu leichtgängig ist. Statt einem doch recht leichten und stufenlosen Gang hätte ich mir ein schwergängigeres Rädchen mit "Einrast"-Feeling gewünscht, wie es mein Verstärker aus den 80er-Jahren hat. Das waren noch Zeiten! :) Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
http://i164.photobucket.com/albums/u24/eddyswelt/2012_02_28_Envy_01.jpg
Mit der Tastatur, obwohl nicht gewohnt, kam ich sofort gut zurecht. Highlight ist natürlich die Beleuchtung, die sich in drei Helligkeitsstufen einstellen oder komplett abstellen lässt. In Verbindung damit fallen beim ersten Starten die beiden roten Bewegungssensoren (links und rechts neben der Webcam oberhalb des Bildschirms) auf, die registrieren, ob man am Notebook sitzt. Ist dies nicht der Fall, schaltet sich erst die Tastaturbeleuchtung, später auch der Bildschirm ab. Setzt man sich wieder davor, wacht die Tastatur doch recht nett in drei Stufen (immer zwei Tastenreihen von oben nach unten) automatisch wieder auf.
Neckische Spielerei, aber die Tastatur ist auch sonst gut verarbeitet. Ich bin bei so was übergenau und müsste ich meckern, könnte ich bestenfalls ein ganz leichtes Klappern der "Esc"-Taste sowie der "0" des Ziffernblocks feststellen. Aber auch hier: Jammern auf hohem Niveau und keinesfalls störend.
Einzige Kritik in Sachen "Optik" bzw. Verarbeitung: Bei meinem Envy war die Abdeckung für Akku und Festplatten nicht richtig angebracht. Hab nach dem Auspacken kurz dagegen gedrückt und es rastete richtig ein.
Zum Touchpad kann ich auch nicht viel sagen, da ich überwiegend meine Bluetooth-Maus verwende. Damit lässt sich mit meinen Programmen einfach besser arbeiten. Allerdings habe ich auch schon einige Sitzungen im Akkubetrieb mit dem Touchpad gesurft und obwohl ich das eigentlich nicht so mag, komm ich bestens damit zurecht. Das Ding reagiert zackig, um Welten besser als das meines Asus eeePCs und die integrierte Abschaltfunktion ist sehr praktisch. Die Tasten haben, ebenfalls wie die Tastatur, einen ordentlichen Druckpunkt. Alles gut also.
Zusammenfassend:
+ Alugehäuse
+ Verarbeitung
+ Matte, fingerabdruck- und fettfreundliche Oberflächen
+ Tastatur mit schicker Beleuchtung
+ Gut bedienbares Touchpad
- für meinen Geschmack zu leichtgängiger Beats-Lautstärkeregler
- Akkuabdeckung war im Lieferzustand nicht richtig eingerastet
Einrichten und Display:
Das Notebook einzurichten hat alles in allem nicht länger als zwei Stunden gedauert. Das erste Setup unter Windows 7 lief problemlos. Danach waren in Windeseile die Standards (Firefox, Office, Dropbox, Virenscanner, etc.) und meine Arbeitsprogramme inklusive Add-Ons und Erweiterungen aufgespielt. Was ich nach den ersten Tests sagen kann, ist das System pfeilschnell. Dazu aber später mehr.
Von Haus aus ist das System übrigens nicht besonders arg zugemüllt, da habe ich schon Schlimmeres erlebt. Norton Antivirus und die Office-2010-Trial habe ich aber direkt deinstalliert, brauche ich nicht. Ansonsten wäre Norton nach Registrierung sogar 2 Jahre nutzbar gewesen. Besonders toll für Privatanwender: Mit Adobe Photoshop Elements 9 und Adobe Premiere Elements 9 sind zwei einigermaßen aktuelle und doch sehr gute Programme für Bildbearbeitung und Videoschnitt vorinstalliert. Für mich spielte aber auch das keine Rolle.
Was mir schon direkt ab Start aufgefallen ist: Das super Display. Hier war ich ja im Vorfeld sehr skeptisch, aber das verbaute Full-HD-Panel macht seinem Namen bislang alle Ehre. Die Helligkeit kann ich leider nicht messen, aber ich arbeite gerade mit Stufe 6 von 10 und bin damit sehr zufrieden. Stufe 8 reicht mir für die Bildbearbeitung locker aus, die volle Stufe 10 empfinde ich beinahe schon als zu hell. Kontrast, Farben und Schärfe sind meinem Empfinden nach sehr gut, wobei bei aufwändiger Bildbearbeitung jeder 17-Zoller an die Grenzen stößt. Für jedes Detail ist ein externer, farbtreuer Monitor jenseits der 21-Zoll empfehlenswert, aber dank HDMI und zweier Display-Ports ist dafür vorgesorgt.
Neigungswinkel, etc. finde ich beim eingebauten Display sehr okay. Die Spiegelung stört mich nicht wirklich, da ich zu 95 Prozent In-House und im Büro bei guter, indirekter Beleuchtung arbeite. Lieber ein verspiegeltes Display mit brillanten Farben, als ein mattes mit Einbußen in der Bildqualität. Aber da kann ich nur für mich sprechen.
Wie gesagt, für Office-Arbeit und Bildbearbeitung finde ich das Display mehr als brauchbar. Auch zum Filmeschauen (Test-Blu-ray sah super aus) gut zu gebrauchen. Für Games kann ich leider nicht sprechen, da ich keine für den PC besitze! ;)
Zusammenfassend:
+ Schnell startklar
+ Subjektiv helles und kontrastreiches Display
+ Tolle Darstellung bei Bildern und Videos (Blu-ray)
- Display spiegelnd, was im Freien bei starker Sonne sicher zu Problemen führt. Ob draußen die Helligkeit des Displays ausreicht, konnte ich mangels Sonnenschein nicht testen.
Leistung und Hitzeentwicklung:
Das Ding hat Power, so viel sei gesagt. Vielleicht kommt mir das jetzt auch nur so vor, da ich bislang meine drei Jahre alte Intel-Core-2-Duo-Krücke mit 4GB RAM gewohnt war. Jetzt aber, mit dem Vierkerner, 8 GB RAM und der sonstigen hier ja bereits bekannten Hardware macht Arbeiten wieder richtig Spaß. Im Vergleich mit dem bei Notebookcheck getesteten 7690M aus den USA sind beide Grafikwerte sogar noch um 0,2 Prozent besser. Der Rest ist absolut identisch:
http://i164.photobucket.com/albums/u24/eddyswelt/2012_02_28_Envy_03.jpg
Subjektiv ist die Schnelligkeit für einen Windowsrechner mehr als akzeptabel, zumindest im Vergleich zu dem, was ich bislang gewohnt bin. Das System bootet in meiner Konfiguration vom Knopfdruck bis zur Wellcome-Melodie in weniger als 50 Sekunden. Nochmal rund 20 Sekunden dauert es, bis die WLAN-Verbindung steht und die Eieruhr endgültig verschwunden ist. Für meine Begriffe schnell genug, aber da fehlen mir jetzt eindeutig die Vergleichswerte.
Photoshop CS 5 starten ebenso wie Word oder der Web-Browser im Zeitraum weniger Sekunden oder des berühmten Wimpernschlags. Bei der Bildbearbeitung ist mir aufgefallen, dass alles sehr flüssig und selbst bei hohen Auflösung rucklerfrei abläuft. Einfach großartig.
Einziger Kritikpunkt, für mich aber nicht so schlimm, dass ich es (wie man andernorts im Internet liest) gleich zurückschicken müsste: Der Lüfter. Wenngleich nicht übermäßig laut, ist er IMMER deutlich hörbar. Und immer heißt immer. Egal ob im Idle, beim Surfen oder beim Arbeiten. Das Ding dreht und dreht und dreht, mit der Ausdauer eines verdammten Duracell-Hasen. Wer damit nicht zurecht kommt oder von Lüftern sehr schnell genervt ist, der sollte die Finger vom Envy lassen. Das muss man schon so deutlich sagen!
Meine Hoffnung ist, dass mit einem Update irgendwann ein besseres Hitzemanagement aufgespielt wird, dass auch den Lüfter dementsprechend abregelt, wenn nur geidlet, gesurft oder geofficet wird. Allerdings muss ich dazu sagen: Wirklich stören tut es mich nicht. Und dass das Teil bei rechenintensiven Arbeiten hochgeht, ist ja bei jedem PC so. Da ist "deutlich hörbar" dann untertrieben, aber so ist das halt! ;)
Dass der Lüfter aber gute Arbeit leistet, merkt man übrigens an der Hitzeentwicklung. Bestenfalls der rechte Handballen merkt bei der Arbeit ein wenig Abwärme. Im rechten oberen Drittel wird das Gehäuse warm, aber keineswegs heiß. Insgesamt wirkt das Chassis gut abgeschirmt und belüftet. Wie es sich jedoch beim Gaming verhält, kann ich hier leider nicht bewerten. Auch kann ich, aufgrund fehlender Programme, keine Aussagen zu Kern- oder Grafikkartentemperaturen geschweige dem diverse Benchmark-Werte bieten. Das hier Beschriebene ist das Ergebnis meiner so gut es geht objektiv wahrgenommenen, aber dennoch subjektiven Beobachtungen der vergangenen drei Tage. ;)
Zusammenfassend:
+ Schnelles System mit gut aufeinander abgestimmten Komponenten
- Deutlich hörbarer und permanent aktiver Lüfter. Für mich gerade noch verschmerzbar, aber viele Anwender dürften davon arg genervt sein.
Akku und Lautsprecher:
Noch hat der Akku sicher nicht seine volle Leistungsfähigkeit erreicht. Das kommt ja bekanntlich erst nach einigen Ladezyklen. Was ich bislang aber sagen kann: Ich bin positiv überrascht. Am Dienstag hatte ich das Envy am Netz, Mittwoch, Donnerstag und heute hatte ich ihn immer wieder (mal für mehrere Stunden) im Akkubetrieb an. Bei Bildschirmhelligkeit Stufe 6 und normalem Surfverhalten hat die erste Ladung um die fünf bis sechs Stunden gehalten. Genau gemessen habe ich nicht, aber das dürfte in etwa hinkommen. Dem Akku kommt natürlich das Grafikmanagement gelegen (bei Akku stromsparender Intel-Chip, mit Netzanschluss die AMD-Radeon-Grafikkarte).
Vielleicht abschließend ein Wort zu den Lautsprechern. Die sind meines Erachtens nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Sagen wir's so: Für leise Mucke oder YouTube-Videos völlig ausreichend und weit besser als andere Notebook-Lautsprecher, die ich in meinem Leben schon gehört hab. Bei lauteren Sachen übersteuern die Speaker aber arg ins Blecherne. Mit einer namhaften Audiolösung oder externen Boxen also nicht zu vergleichen, aber wie gesagt: Für ein Notebook nicht schlecht.
Fazit:
Insgesamt bin ich vom Envy 17 begeistert und bereue meinen Kauf (bislang) absolut nicht. Hoffentlich hält das Teil besser und länger durch als mein Vorgänger-Notebook, das Asus G1s, mit dem ich leider nur Probleme hatte.
Aber zurück zum Envy: Das System ist meines Erachtens zum Arbeiten wirklich super. Schnelligkeit und Ausdauer passen für mich optimal. Zudem kommt es sehr stylisch und mit netten Features daher. Auch die Akkulaufzeit passt, ebenso wie das gute Display und die schöne Tastatur. Wie bereits ausführlich beschrieben, kann ich nach dem ersten Eindruck von Verarbeitung und Qualität nur Gutes berichten. Die Funktionen sind durchdacht und überzeugend. Insgesamt liefert das Envy ein qualitativ hochwertige Vorstellung ab.
Einziger, wirklicher Kritikpunkt ist für mich der permanent rotierende, laute Lüfter. Wäre der nicht, hätte ich im Envy zum Preis von 1400 Euro mein absolutes Traum-Notebook gefunden. So bleibt es ein super Notebook vergleichbar mit einer "Traumfrau". Die gibt es im wahren Leben auch äußerst selten, wenn überhaupt. Und hat man das Glück, eine zu finden, die bis auf ein, zwei Macken annähernd dem Erträumten gleicht, kann man über Kleinigkeiten großzügig hinweg sehen. ;)
Müsste ich Punkte vergeben, wäre meine subjektive Wertung: 9/10.
Soviel zu meinen Ausführungen... vielleicht konnte ich ja damit dem einen oder anderen hier Antworten auf noch offene Fragen liefern. :)
Greetz
Eddy