Quartalszahlen: Krypto-Einbruch trifft NVIDIA hart
Man sollte sich die Frage stellen, ob man den Krypto-Markt als Markt sieht oder nicht. Wenn man es als Markt sieht, dann darf man auch deren Stromverbrauch nicht kritisieren.
Ich betrachte es als temporäre Zucker-Phase, wo Nvidia mal aus dem Nichts so 1 Mrd. $ mehr Umsatz und 600 Mio. $ mehr Gewinn machte.
Ingesamt sieht es bei Nvidia nicht sooooo rosig aus. Natürlich ist der 2,2 Mrd. $ Umsatz und 400 Mio. $ Gewinn ein Top-Wert in der VOR-Krypto-Zeit, wenn nicht gar Rekord-Wert. Aber AMD hat sich aus dem Grafikkarten-Markt so ziemlich herausgehalten, indem sie Polaris 11 für den Massen-Markt in verschiedenen aufgewärmten Formen am Markt brauchten.
D.h. wenn jetzt ein 7nm-Nachfolger im July 2019 am Markt kommen sollte, dann kann dieser Nvidia massiv unter Druck setzen. Denn irgendwelche 7nm-GPUs von Nvidia hört man ja nicht, während AMD bei TSMC jetzt mit Zen2 ein Top-Kunde sein wird, und wohl auf die Massen an Wafer wohl Rabatte bekommt.
Denn ein Wert zeigt, warum es um Nvidia nicht sooo rosig aussieht.
Die Tegra-Sparte hingegen konnte nur einen Umsatz von 198 Millionen USD erwirtschaften, und das bei einem Verlust von 44 Millionen.
Denn Hinter Tegra steht die Automotive & Konsolen-Technik, welche jetzt wohl wieder einen Umsatz & Verlust wie früher hatte.
Und im Server-Markt kommt mit Epyc 2 (7nm und Zen2) auch eine neue Konkurrenz bzw, es wird die Markt-Ordnung vielleicht neu geordnet, wo sich dann vielleicht alle an AMD orientieren müssen. Das zieht im Sog eben nochmals den gleichwertigen MI60 mit, was Nvidias fette Server-Gewinne schmälern kann.
Und mit einem möglichen APU-Chiplet mit 8-Kern Zen und 20CU könnte AMD auch einiges bewirken, weil so einmöglicher 80mm²-Die ziemlich bilig für die Performance wäre. Denn wenn man sich an die alten 70-80mm²-Low-End-GPUs erinnert, dann war davon so 50-60mm² der Uncore-Teile mit VRAM-Connection, Video-Unit, usw ...
Interessant zu Nvidias offensichtilchen zukünftigen Umsatz & Gewinne-Rückgängen ist der Mellanox-Kauf um 7 Mrd. Euro. Das erinnert etwas an den ATI-Kauf, wo AMD nachher Jahrelang rote Zahlen brachte. Denn mit den neuen Schulden lässt es sich wohl anders arbeiten, während AMD für den 1,5 Exo-Flop-Supercomputer eben keinen 7 Mrd. Euro für die Connection-Technik nötig hatte.
Es wird interesant, weil Nvidia anders als AMD mit der neuen GPU-Architektur eben keine wirklich neue Geschäftsfelder einkauft, aber die Schulden trotzdem mitschleppen muss.