Apple verkauft gerne alten Wein in neuen Schläuchen zu hohen Preisen und begrenzt Features, um die Pro-Modelle nicht überflüssig zu machen. Quadspeakers hätten wir erwartet, aber Apple enthält sie uns vor, um die Pro-Reihe zu schützen.
Hardwareseitig bin ich dankbar für Spiegelungsreduktion, Weglassen eines Kamerabuckels und Klinke. Dass gleichzeitig die von mir ungeliebten Homebutton und Lightning- statt USB-C-Anschluss bestehen bleiben, hat aus Apple-Sicht den gleichen Grund: Zufriedenstellen solcher Kunden, die beides wollen. In nur einem Gerät kann man nicht jeden hinsichtlich aller Aspekte glücklich machen: die Funktionalpuristen wie mich und die Apple-Traditionalisten. Man könnte hardwareseitig von einem gelungenen Kompromiss sprechen. (OS- und softwareseitig und servicemäßig (großzügige Reparaturen erst nach maximale weltweiten Shitstorm nebst Gerichtsprozessen, sonst totale Abzocke) bleiben die fundamentalen Probleme bestehen.)
Für zwei parallel betriebene Stylusgenerationen hingegen gibt es keine Entschuldigung. Als Gewinnoptimierung ist es zwar erklärbar (funktionierendes Hardwaredesign mit minimalen Änderungen stylustauglich machen, um maximalen Gewinn abzuschöpfen bei Kunden, die die Styluspreiskröte schlucken und ggf. gar zwei Styli kaufen für verschiedene iPads), aber andere Kunden vergrault Apple mit so einer Produktentwicklungspolitik.
Es ist wie mit Windows 10 (eigentlich super, aber Telemetrie und Detailpfusch vergrämen einen): eigentlich wären die iPads super, aber fehlendes brauchbares Dateimanagement und in Teilen fragwürdige Hardwarekompromisse usw. verwehren die Begeisterung.