Ebenfalls überraschend war der Stromverbauch, welchen AMD bei dieser Demonstration mit eingeblendet hat. So war zu sehen, dass der AMD-Prozessor mit 133 Watt deutlich weniger Strom benötigt, als der Intel Core i9-9900k mit 179 Watt.
Wobei es sich nicht um den Prozessor handelt, sonderm um das System.
Beim Systemverbrauch des AMD-PCs verbraucht dieser nur 26% weniger Strom, was eine +35% höhere Energie-Effizienz des Sytems bedeutet.
Betrachtet man den Prozessor alleine, so könnte dieser dann auch eine +100% bessere Effizienz errichen, wie es AMD auch in der Server-Demo zeigte. Und das ist verdammt viel, weil Intel die 14nm-Fertigung auch schon ziemlich weit in Sachen Takt und Effizienz entwickelt hat. Ein Grund, warum Intel sich so schwer tut, die problematische 10nm-Fertigung besser als die extrem hochgezüchtete 14nm-Fertigung zu bekommen.
Hierbei hat AMD gezeigt, dass es die neuen Server-Prozessoren, die dieses Jahr auf den Markt kommen, sogar mit zwei aktuellen Intel Xeon 8180-Prozessoren aufnehmen können. Demonstriert wurde die Performance anhand der Rechengeschwindigkeit in einer wissenschaftlichen Atom-Simulation.
Diese Demo ist ja fast der größere Knaller, als die dem des 7nm-Zen2 gegen Core i9 9900K. Denn gerade der hochprofitable Server-Markt war eine große Schwäche von AMD, wo die FPU vom Bulldozer-CMT-Kern (=Modul) zum Zen1-SMT-Kern mit 2x 128-Bit-FMACs quasi gleich blieb.
Dem großen Performance-Sprung einer 4x-fachen Server-Leistung bekam AMD primär wegen der 4x Steigerung der Kerne, die von 8-Kernen (2x 4-CMT-Module) auf 32-Kernen (SMT-Kerne) erhöht wurden. Diese Vervierfachung der Kerne wurden primär durch die +100% höheren Effizienz infolge dem High-Density-Verfahren (wo der Zen-Core gegenüber dem Bulldozer-Modul schonmal um 33% schrumpfte --> Siehe 20mm²-Steamroller vs 14mm²-Excavator), durch eine +50% höheren TDP des Server-Zen gegenüber dem Server-Opteron und einer +50-75% höheren Fertigungs-Effizienz von 28nm auf 14nm erreicht.
Damit konnte AMD Intel noch nicht überflügeln, wo die Core iX-FPU mit einem doppelt so dicken FPU-Unit weiterhin punkten konnte. Aber AMD kann beim Zen2 wohl mit einer weiteren 4x Steigerung punkten, wo Intel ohne der 10nm-Fertigung klar überflügelt wird. Denn einerseits verdoppelte AMD beim Zen2 die FPU und zusätzlich bringt die 7nm-Fertigung wohl eine weitere +100% Effizienz-Steigerung.
Und das ist beachtlich.
Denn es ist nicht ganz so einfach eine FPU zu verdoppeln und gleichzeitig, ohne dabei den Core-Takt drücken zu müssen. Denn genau das "Problem" hat Intel, wo der FPU-Takt mit AVX-512 merkbar runter bzw. der Stromverbrauch entsprechend rauf geht.
Gleiches bei der 7nm-Fertigung, wo eine +100% Effizienz-Steigerung alles andere als Normal ist. Aber der Sprung von 14 auf 7nm ist auch alles andere als normal, weil dabei die 10nm-Fertigung übersprung wird und somit ein doppelter Fertigungs-Sprung ist. Das könnte auch die Enorme Effizienz-Steigerung des 7nm-Zen2 gegenüber dem Core i9 9900K erklären.
Und man braucht ja nur in die Geschichte zurückblicken, was eine Server-Dominanz mit vielleicht +100% Mehr-Performance bedeutet.
https://www.top500.org/statistics/list/
Denn damals 2006 schaffte AMD mit bis zu 40% Server-Marktanteilen einen großen Kuchen des HPC-Marktes zu ergattern. Aber wenn man bedenkt, dass der damalige HPC-Markt alles andere als x86-dominierend war, hatte AMD eben in Top500-Statistik eben nur einen ca. 22,5% Marktanteil ergattern können.
Und das war auch bachtlich. Denn x86 (Intel + AMD) war 2006 mit so 45%-Anteil vertreten. Hingegen lag im Jahr 2000 der x86-Anteil klar bei <10%.
Kurz gesagt,
wenn Intel nicht bis Mitte 2019 mit einer Server-Überraschung kommt, dann könnte AMD den Server-Markt bzw. den Top500 so dominiern wie AMD noch nie konnte. Damit ist der Server-Vergleich eigentlich die viel größere einschlagende Bombe, als der Gaming-Vergleich.
Denn anders als der Desktop-Markt, bräuchte AMD wegen der kleinen 7nm-80mm²-Chiplets nur paar 1000ende 7nm-Wafer-per-Month um den Server-Markt zu beliefern & dominieren zu können. Denn AMD könnte mit 1000 7nm-Wafer-pro-Monat, einer Yield von 50-60% sowie einem Preis von 6.500 $ eines 64-Core-Epycs einen Umsatz von 333 Mio. $-pro-Monat bzw. 1 Mrd-$ pro Quartal erwirtschaften.
Zum Preis-Vergleich,
Intel Xeon 8180 .... 10.000 $
https://ark.intel.com/products/120496/Intel-Xeon-Platinum-8180-Processor-38-5M-Cache-2-50-GHz-
Damit bräuchte AMD theoretisch z.b. nur 4-5.000 Wafer-per-Month, um den ca. 4-5 Mrd. $ Server-Markt pro Quartal beliefern zu können. Und das ist nicht viel, was TSMC wohl sicher liefern könnte. Erst recht, wenn TSMC in wenigen Monaten bzw. Quartalen beginnt, die nächste Fab [Fab 18] hochzufahren.