@RobertJasiek
Ich habe festgestellt, dass Sie sehr haeufig kommentieren und fast immer die gleichen Punkte ansprechen wie Bildschirmverhaeltnis, Spiegelung und Akkulaufzeit. Generell finde ich die Diskussion sehr spannend, bin aber auch wie viele anderen Nutzer davon ueberzeugt, dass sich ueber Jahre einfach gewisse Sachen durchsetzen und einige Features, wie die von Ihnen verlangten einfach nur einen kleinen Nutzerkreis ansprechen, aber ich will mal nach und nach meine Argumente ausfuehren und meine persoenlichen Erfahrungen einbringen. Ich selbst nutze berufliche ausschliesslich Linux und privat vorwiegend MacOS und ab und an Windows.
Kurz etwas zu Convertibles/2-in-1 Geraeten oder anderen Hybriden: Mir erschliesst sich nach wie vor die Nachfrage nach solchen Geraeten nicht. Man wird in beiden Welten (Laptop und Tablet) mMn einfach nicht gluecklich. Entweder man hat einen leistungsfaehigen Prozessor, der fuer den produktiven Einsatz gut geeignet ist, aber sobald man es als Tablet nutzt, ist die Akkulaufzeit einfach viel zu kurz oder man hat einen eher schwachen Prozessor, was in einer guten Akkulaufzeit resultiert, aber fuer den produktiven Einsatz dann wiederum problematisch wird. Zudem wird durch die Touch-Bedienung das Display nach wie vor total schmierig, was sich hoffentlich in der Zukunft aendert. Ausserdem glaube ich auch, dass man kein OS entwickeln kann, was fuer beide Seiten optimiert ist. Deshalb bin ich da voll auf Apples Seite, die grundsaetzlich zwischen iOS und MacOS unterscheiden, wenn es um Smartphone/Tablet und Laptop/Desktop geht.
Zum Displayverhaeltnis:
Ich muss Ihnen definitiv Recht geben, dass 4:3 definitiv Sinn machen kann (als externen Monitor beispielsweise), aber meiner Meinung nach nicht in einem Laptop. Wenn man einen Laptop auch wirklich als Laptop nutzen moechte und nicht nur gedockt, dann braucht man auch eine vernuenftige Tastatur und ein Touchpad. Und sowas ist deutlich einfacher auf 16:10 oder 16:9 platzsparend in Bezug auf Bildschirmraender unterzubringen.
Kurze Nebenbemerkung:
Und nur mal so nebenbei gemerkt, neben Bildschirm sind Tastatur und Touchpad das wichtigste an einem Laptop, um damit produktiv zu arbeiten. Wer das nicht so sieht, nutzt seinen Laptop einfach nicht als Laptop (so bloed es klingen mag). Jetzt kommen wahrscheinlich einige aus dem Windowslager und sagen, dass sie ohnehin nur mit einer externen Maus arbeiten und machen sich im gleichen Zug ueber die Adapterpolitik von Apple lustig. Ich bin wahrlich kein Freund von der Adapterpolitik, aber warum Adapter kritisieren, wenn man taeglich nicht nur das Ladekabel (weil die meisten nicht-Apple Geraete einfach eine schlechte Akkulaufzeit haben) sondern auch noch eine externe Maus mit sich herumschleppen muss. Erschliesst sich mir nicht.
Akkulaufzeit und Groesse sowie Dicke eines Laptops:
Da bin ich voll auf Ihrer Seite, Akkulaufzeit ist und bleibt enorm wichtig, allerdings finde ich, dass Sie zu hart mit Notebookcheck ins Gericht gehen. Ich weiss nicht wie ihr Arbeitstag so aussieht, aber ich wuerde mal behaupten, dass fuer 99% der Nutzer eine konstante Akkulaufzeit von >6h ausreichend sind, selbst bei einem Arbeitstag von 8h (es gibt schliesslich auch noch Pausen und Zeiten wo der Laptop nicht gebraucht wird). Alles darunter ist meiner Meinung nach in der Laptopklasse und erst Recht in der Tabletklasse nicht wirklich zu gebrauchen.
Des Weiteren kritisieren Sie, wie viele anderen auch, den Trend zu immer duenner und leichter werdenden Geraeten. Ich begruesse dies allerdings, da meine Erfahrungen mir bestaetigt haben, wie wichtig nur wenige 100g sein koennen. Ich habe in den letzten 5 Jahren mehrere hochpreisige Geraete wie HP ZBook, ZBook Studio, Thinkpad P50, Dell XPS 15 etc mehr oder weniger lange getestet. Und ich muss sagen, dass ich ein Geraet gesucht habe, dass alle meine Anforderungen abdeckt, sowohl produktives Arbeiten mit mehreren externen Displays als auch mit dem Laptopeigenen Display selbst, als auch einfache Office Anwendungen und Surfen am Fruehstueckstisch oder auf der Couch. Das Ergebnis war ernuechternd: Nicht nur, dass jedes Geraet irgendwelche fuer mich unertraeglichen Macken hatte (Spulenfiepen, schlechtes Display, schlechte Tastatur und/oder Touchpad, schlechte Akkulaufzeit bei meinen Anwendungsfaellen, grobe Verarbeitungsmaengel etc.), sondern dass auch alle fuer das Sofa viel zu schwer und klobig waren. Hatte deshalb immer noch ein iPad mini, allerdings wollte ich abends dann vermehrt mehr als nur ein bisschen Surfen, E-Mails checken und Filme schauen und habe dann als 2. Geraet zu einem MacBook 12 m5 2016 gegriffen und es ist mit grossem Abstand das beste Geraet, was mir in den letzten Jahren unter die Finger gekommen ist. Ich sage nicht, dass es makellos ist, aber deutlich weniger Makel hat als nahezu alle anderen Laptops auf dem Markt. Apple hat nur das Problem, dass sie ihre Produkte immer in den Himmel loben und dadurch jeder Makel durch alle Medien gehen und enorm hochgepusht wird.
Display matt oder glaenzend?:
Das ist wohl einer der meistdiskutiertesten Punkte, wenn es um Displays geht. Meistens Erachtens ist das mit matten Displays so ein bisschen wie mit Cabrios in Deutschland. Im Sommer ist es sinnvoll und macht Spass und zu allen anderen Jahreszeiten ist es nicht unbedingt noetig. Natuerlich ist es nicht ganz so extrem wie dieser Vergleich. Meine Erfahrungen zeigen, dass es deutlich weniger Anwendungsfaelle gibt als angenommen(fuer Laptops!!!) und ein gutes glaenzendes Display einfach viel angenehmer fuer die Augen ist. Ausserdem beschreiben Sie, dass die von Ihnen bevorzugte Displaygroesse sich hervorragend eignet um Dokumente zu bearbeiten oder zu lesen (volle Zustimmung). Allerdings ist mEn die Aufloesung hier viel entscheidender. Sie glauben gar nicht wie angenehm es fuer die Augen ist auf einem hochaufloesenden glaenzenden Display zu schreiben und zu lesen, kein Vergleich zu einem matten FHD (und ich hatte dutzende). Und ich rede hier nicht von Nachrichten, sondern wirklich PDFs die man ueber einen laengeren Zeitraum liest.
Abschliessend moechte ich noch sagen, dass ich wirklich kein Apple Fanboy bin, aber Apple macht immer noch einfach "am meisten richtig". Sie bauen einen Laptop, der wirklich als Laptop benutzt werden soll d.h. man bekommt ein hervorragendes Display, eine gute Tastatur, das beste Touchpad und man kann damit einen ganzen Tag arbeiten, benoetigt also in der Regel kein Netzteil. Das alles in einem hochwertig verarbeiteten Gehaeuse zu einem Premiumpreis. Mich wuerde uebrigens noch interessieren, warum Sie meinen, dass Windows das produktivste Betriebsystem. Fuer mich ist MacOS grossartig, sowohl fuer alles auf dem Sofa, als auch kreative Sachen wie Photoshop, Illustrator etc (mit dem auf dem Papier schlappen m5 sind die Sachen ohne Ruckler zu bewaeltigen), als auch fuer meine Beduerfnisse als Softwarentwickler.