Eigentlich will ich ja diesen Stammtisch Quatsch nicht mehr großartig Aufmerksamkeit schenken, aber die erste Woche im neuen Jahr kann man das noch machen. Vor allem nach 2 Jahren Elektroautoerfahrung.
"Fakt" ist jedoch:
- zu geringe Reichweite
--> Falsch: für 90% der Bürger würde ein Elektrokleinwagen mit einmal laden die Woche reichen
- Ladezeiten inakzeptabel
--> kann man so oder so sehen, kleine Pausen alle 90 Minuten sind sinnvoll, ebenso ein kleiner Spaziergang während längerer Fahrten. Mit dem Nio System sind "Ladezeiten" von 5 Minuten machbar.
- Ladekapazität reduziert sich um 30% innerhalb 4 Jahren
--> Falsch: die Ladekapazität nimmt um nicht mal 10% nach 4 Jahren ab. Realistisch sind 86% Restkapazität nach 8-10 Jahren. Nimmt die Kapazität tatsächlich krass ab, wird der Akku auf Garantie getauscht.
- Reduktion der Reichweite bei Hitze oder Kälte (Klimaanlage oder Heizung berücksichtigt?)
--> bei meinem E-Auto (Twingo E) vernachlässigbar, ich komme im Sommer wie im Winter locker mit einmal laden über die Woche zu meinem Arbeitsplatz
- aktuelle Strompreise erhöhen die Betriebskosten
--> dennoch billiger als Benzin oder Diesel. Meine letzte Urlaubsfahrt waren ~1300km für 55€. Mit meinem vergleichbaren Benziner wären das 5,5*13*1,75=125€ gewesen. Wobei ich jetzt nicht weiß wie teuer Aktuell Benzin ist. Was ich aber weiß ist, dass der Liter Benzin unter 77 Cent kosten müsste um mit dem E-Auto mitzuhalten.
- Kaufpreis extrem hoch, trotz Subventionen
--> Mein E-Auto hatte ohne Subventionen 1600€ mehr gekostet als der vergleichbare Benziner 4 Jahre zuvor
- gegenüber Diesel höhere CO2-Bilanz, wenn kein Atomstrom verfügbar ( Abschaltung Kraftwerke)
--> Völliger Quatsch, selbst mit einem Dieselgenerator verbraucht ein E-Auto weniger Diesel als ein vergleichbares Modell. Akkus werden zu sehr großen Teilen inzwischen mit EE hergestellt.
- Umweltbelastung höher wegen Batterienentsorgung und Herstellung
--> Falsch: Batterien können Jahrzehnte lang genutzt werden (Second Life) und dienen dann durch Recycling als Rohstoffquelle. Verbrannter Sprint wird aktuell gar nicht recyclet
- Umweltzerstörung in Chile (Lithium) und Kongo (Kobalt)
--> zum Teil richtig, für eine Basisausstattung muss erstmal gefördert werden, ist genug Lithium im Kreislauf braucht man nicht mehr fördern. Kobalt ist auch im Verbrennungsmotor zu genüge vorhanden und wird zum Entschwefeln von Treibstoffen genutzt. Ölförderung und die Treibstoffverbrennung an sich ist wesentlich Umweltzerstörender als Lithiumabbau. Zudem gehen die größten Probleme beim Lithium auf das Konto von Kleingeräten (Notebook, Smartphone) da diese nicht zum Second Life taugen.
- begrenzte Lithium-Vorkommen begrenzen Batterieherstellung
--> Lithium wird in Zukunft nicht mehr in den Akkus verbaut werden und in Zukunft braucht man deutlich weniger davon, da man es durch Recycling gewinnen kann.
- fehlende Infrastruktur Ladestationen
--> finde ich aktuell eigentlich nicht, konnte die 1100km letztens ganz vernünftig runterspulen. Allerdings desto mehr BEV, desto mehr Stationen wird es brauchen.
- Aufladung privat nur bei Eigenheimbesitzer möglich
--> Falsch: Vermieter müssen eine Wallbox genehmigen, das ist im Mietrecht verankert.
- ...
E-Autos haben keine Zukunft. Immer häufiger E-Autos mit 400, 500, 600 PS in der Zulassung - was ist daran umweltschonend? Idiologischer Unsinn, wie Windräder und Solar; Sondermüll in Zukunft.
E-Autos haben eine große Zukunft, aber wie auch bei jedem SUV muss die Frage gestellt werden, ob es zielführend ist so große Autos zu bauen.
Vorschlag:
- KFZ Steuer nach Gewicht (große Autos belasten die Straßen mehr)
- CO2 Steuer mindestens verdoppeln, eher verdreifachen um mal die Tatsächlichen Umwelt und Gesundheitsschäden durch CO2 abzubilden
- bis 1500 kg frei, danach 1€ pro Kilo (mit Vergünstigungen für Familien zwecks ausnutzen des großen Autos)
--> das würde zu einer Lenkungswirkung zu leichteren Autos führen, kleinere Akkus und eventuell mehr Akkuwechseloptionen anstatt anstecken
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