Quote from: RobinLight on July 05, 2022, 21:01:46Eines vorweg: Schön, dass Tuxedo hier auch selbst kommentiert 😊.
Ich sehe allerdings keinerlei Unterschiede zum neuen Schenker VIA Pro 15 (M22), sprich: Was ist denn anders als beim kürzlich angekündigten Original von Schenker? Also außer dass man ein vorinstalliertes Linux wählen kann und ein anderes Logo auf dem Gehäuse prangt?
Laut der zugehörigen News von Notebookcheck gibt es beim Schenker ein Enthusiast Profil mit 40 Watt für die 5700U CPU, das wäre ja sogar noch mehr Headroom als die "exklusiven" 35W bei Tuxedo.
Der Vorgänger 4800H erreicht aber schon deutlich mehr Performance (mindestens 2-stelliges %-Plus) als der 5700U in Multiscore-Benchmarks, oder bezieht sich der beworbene Vergleichswert nur auf die Single-Core Performance?
Die Performance könnte man nur dann on-par mit dem Vorgänger bringen, wenn man parallel zum Power-Target auch den Turbo Takt für alle Kerne nach oben zieht. Standardmäßig sind das nur 3.3 Ghz, während der 4800H auf 3.8Ghz kommt. Leider fehlen dazu sämtliche Angaben.
Immerhin ist das Tuxedo ein paar Euro günstiger als das Schenker zu haben... letzteres ist aber deutlich teurer als das Vorgängermodell, die alten Tuxedo-Preise kenne ich nicht.
Von daher sehe ich auch hier die Kombi aus Release-Zeitpunkt und Preis schlecht gewählt. Lieferbarkeit hin oder her, wer kauft sich jetzt ein Gerät mit einer 1.5 Jahre alten CPU, außer es ist ein Schnäppchen? Die Effizienz ist bei den neuen 6000ern besser und wer kräftig mehr Performance will, greift zu Alder Lake.
Hallo Robin,
es gibt auch hardware-technisch keine Unterschiede zum Via 15 Pro. Wie gesagt, es handelt sich hier mit Ryzen 7 5700U-35W, Dual-Fan-Kühlung und WQHD-Display um eine
exklusive Anfertigung nur für TUXEDO und Schenker Technologies, weil wir bei Hardware-Beschaffung und Logistik in einer Firmenpartnerschaft zusammenarbeiten.
Das bedeutet auch, dass die
Powerlimits identisch sind, weil diese im BIOS, also betriebssystemsunabhängig, hinterlegt sind. Die 40 Watt sind allerdings das fPPT ( Fast Package Power Tracking Limit) für extrem kurze Lastspitzen von wenigen Sekunden. Daher bewerben wir das nicht ausdrücklich, weil der Mehrwert nicht in Relation zur relevanteren, dauerhaften 35-Watt-Leistung steht.
Wie kommst du auf den Leistungsunterschied? Wir haben intern Messungen (Cinebench R20 Multicore) durchgeführt und kamen beim 5700U mit 35 Watt auf die nahezu gleiche Leistung, wie beim 4800H bei 54 Watt. Natürlich will ich nicht verhehlen, dass AMDs Prozessoren im niedrigen bis mittleren TDP-Bereich am effizientesten laufen. Ein auf 35 Watt gedrosselter 4800H würde vermutlich auf eine sehr ähnliche Punktzahl kommen. Ändert aber nichts an der grundsätzlich besseren Leistung-pro-Watt-Bilanz.
Alleinig aus der Leistungsperspektive ist das Pulse 15 - Gen2 keine Verbesserung zu Gen1. So ehrlich muss man sein. Allerdings war Gen1 bereits High-End in der Hinsicht, was für die meisten Kunden wohl auch weit mehr als genug ist und Pulse 15 - Gen2 erreicht immerhin das selbe Leistungsniveau mit rund 30% weniger Stromverbrauch und - für diese Leistungsklasse - weit überdurchschnittlich guter und leiser Kühlung.
In Verbindung mit dem extrem dünnen, leichten Gehäuse, dem massiven 91-Wh-Akku, einem hochwertigem 1440p-Display und vielen Detailverbesserungen, wie USB-C DisplayPort, USB 3.2 Gen2 statt Gen1 (10 vs 5 GBit/s) und 2x M.2 SSDs statt 1x M.2 ist es das Gesamtpaket, was das Pulse 15 - Gen2 ausmacht :-)
Quote from: RobertJasiek on July 05, 2022, 18:39:57Darf man fragen, warum Ryzen 6000 immer noch kaum an die OEMs geliefert werden kann? Wird die Lage bei Ryzen 7000 für Notebooks wieder entspannt sein?
Hi Robert,
wenn wir das wüssten ^^ Ganz im Detail bin ich nicht über die ganze Lieferkettenproblematik informiert, aber offensichtlich kann AMD noch immer nicht die Stückzahlen produzieren, die der Markt ihnen gerne abnehmen würde. Zwar hatten sie seit Ryzen 4000 und dem Hype im Sommer 2020 viel Zeit, die Kapazitäten auszubauen, aber ich möchte mir nicht anmaßen zu beurteilen, wie aufwändig und komplex und kostenintensiv es ist, dies alles hochzuskalieren. Außerdem ist auch AMD wiederum von Auftragsfertigern, wie TSMC o.a. abhängig und wenn deren Kapazitäten knapp werden, sind auch hier Verzögerungen unvermeidbar. Auch Corona und die Ukraine-Krise haben sicher ihren Anteil an den Lieferproblemen (ganz allgemein).
Unsere Produzenten gehen auch nicht leer aus. Wir erhalten Ryzen 6000H CPUs in nächster Zeit, allerdings nur in sehr begrenzter Stückzahl. Daher muss der Produzent entscheiden, in welche Modelle diese CPUs wandern. Und da tendieren sie idR zu Gaming-Notebooks, weil dies ein viel größerer Markt ist, als die relativ kleine Nische von ultra portablen Geräten ohne dGPU aber mit High-End-CPU.
Viele Grüße,
Chris | TUXEDO Computers